Manga Cult (September 2020)
ca. 220 Seiten, 10,00 EUR
ISBN: 978-3-96433-315-5
Genre: Drama, Yaoi
Klappentext
Yashiro, ein hochrangiger Yakuza, lässt niemanden an sich heran. Er gilt als kaltherzig, abgebrüht und masochistisch. Sein neuer Bodyguard, Chikara Doumeki, ist still und zurückhaltend – und Yashiros Avancen gegenüber vollkommen gleichgültig. Doch der zerbrechliche Frieden zwischen diesen beiden Männern wird bedroht, als Yashiors Vergangenheit ihn einholt …
Dramatisch, düster und komplex – dies ist eine Geschichte von einem Mann, der nie das Glück gekannt hat.
Rezension
Yashiro ist ein hochrangiger Yakuza und allgemein dafür bekannt, dass er kaltherzig ist und niemanden an sich heran lässt. Doch das ist nur der äußere Schein, eigentlich ist er masochistisch veranlagt und gibt sich gerne anderen Männern hin. Ihm selbst ist bewusst, wie ambivalent er ist. Vielleicht hilft er deshalb sogar dabei den einzigen Menschen, der ihm etwas bedeutet, in die Arme eines anderen zu treiben …
Besonders fasziniert ist Yashiro von seinem neuen Bodyguard Doumeki. Vielleicht gerade deshalb, weil dieser sich von seinen Annäherungsversuchen absolut nicht irritieren lässt. Eigentlich versucht Yashiro einfach nur durch das Leben zu kommen. Aber ist ihm selbst bewusst, was er wirklich will? Kann er überhaupt glücklich sein? Sein Boss, der ihn damals zu einem Yakuza gemacht hat, taucht bei ihm auf, und möchte, dass er wieder enger mit ihm zusammenarbeitet. Wird es dann wieder wie früher werden? Ist das etwas, was Yashiro heute noch möchte? Und kann er dieser Entwicklung überhaupt entkommen?
„Twittering Birds Never Fly“ richtet sich ganz klar an Erwachsene. Es geht nicht nur um die brutalen Machenschaften der Yakuza, sondern im Mittelpunkt stehen auch Yashiros körperliche Vorlieben. Und diese sind alles andere als sanft. Seine eigene Zerrissenheit kommt dabei sehr gut rüber. Wie er sich selbst eigentlich nicht leiden kann und dadurch auf andere so kalt wirkt. Doch stückchenweise lässt er hinter seine Fassade blicken. Nicht nur Yashiros Lebensstil, sondern auch das Agieren der Yakuza ist gut dargestellt. Es wird deutlich, wie es in diesen Kreisen läuft und worauf es ankommt. So sind auch die Charaktere sehr tiefgründig und gut ausgearbeitet. Keiner ist so einfach gestrickt, wie es bei seinem ersten Auftritt scheint.
Gerade Yashiro und Doumeki sind sehr komplex aufgebaut. Man wird als Leser schnell in die ganz persönliche Hölle der Charaktere hineingezogen und kommt nur schwer wieder heraus. Einmal am Lesen, lässt sich der Manga nur schwer wieder aus der Hand legen.
Die Zeichnungen sind sehr schlicht, dafür aber explizit und die Charaktere alle individuell gestaltet. Teilweise ist es sehr verwirrend, welche Sprechblase zu welchem Charakter gehört, weshalb man manche Szenen mehrfach lesen muss oder kurzzeitig etwas irritiert ist. Das stört den Lesefluss leider etwas.
Fazit
„Twittering Birds Never Fly“ zeigt die ungeschminkte Wahrheit über einen masochistisch veranlagten Yakuza und der Welt, in der er gefangen ist.
Pro & Contra
+ fesselnde, düstere Story
+ realistisch ausgearbeitete Charaktere
+ Tiefgang der Charaktere
+ detaillierte Zeichnungen
- sehr schlichter Zeichenstil
- verwirrende Sprechblasen
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5