Superman vs. Wonder Woman (Gerry Conway, José Luis García-López)

Verlag: Panini; (März 2021)
Gebundene Ausgabe: 84 Seiten; 29 €
ISBN-13: 9783741622526

Genre: Superhelden


Klappentext

Kampf der Giganten

Man schreibt das Jahr 1942, und die Welt befindet sich im Krieg! Superman und die Amazonenprinzessin Wonder Woman kämpfen auf der Seite der Allierten für die Freiheit, und der Mann aus Stahl erhält von Präsident Roosevelt den Auftrag, das Manhattan-Projekt und damit den Bau der ersten Atombombe zu schützen, das ein Nazi-Superverbrecher namens Baron Blitzkrieg sabotieren will. Auch Wonder Woman erfährt von der Bombe – doch sie ist fest entschlossen, dass so eine furchtbare Massenvernichtungswaffe niemals fertiggestellt werden darf. Und so werden aus den beiden Verbündeten verbissene Feinde, die sich eine gewaltige Schlacht liefern – während die Feinde der Freiheit die Situation nutzen, um ihre finsteren Pläne umzusetzen!

Der große Superman/ Wonder Woman-Klassiker der 70er-Jahre erstmals auf Deutsch – von den Comic-Legenden Gerry Conway (The Amazing Spider-Man) und José Luiz Garcia-López (SUPERMAN).


Rezension

Während der Schlacht um Midway erfährt Superman durch Zufall vom Manhattan-Projekt. Nach einem Gespräch mit dem Präsidenten Roosevelt willigt er ein, das Projekt zu schützen. Denn er vertraut seiner Heimat und will, dass die USA die Atombombe besitzen, wenn es sie schon geben soll. Gleichzeitig erfährt auch Wonder Woman vom Manhattan-Projekt als sie einen Anschlag auf Albert Einstein verhindern kann und anschließend Nachforschungen anstellt. Nur sieht sie die Atombombe in einem ganz anderen Licht als Superman. Sie will verhindern, dass diese Waffe in den Besitz von Menschen gelangt. Es ist unabwendbar, was folgen muss. Superman und Wonder Woman treten gegeneinander an und ihr Kampf führt sie bis auf den Mond, wo sie nebenbei die Überreste einer Zivilisation finden, die durch einen Atomkrieg ausgelöscht wurde. Der Kampf währt aber nicht lange, denn Baron Blitzkrieg will mit Hilfe des Japaners Sumo, die Atombombe für Deutschland an sich bringen. Klar, dass Superman und Wonder Woman fortan gemeinsam einschreiten.

In den 70er-Jahren erschien bei DC die Limited Collectors´ Edition, die später in All New Collectors´ Edition umbenannt wurde. In dieser Reihe wurden im übergroßen Format zunächst alte Geschichten neu herausgebracht. Mit der Nummer C53 änderte sich dies und es wurden mit wenigen Ausnahmen nur noch brandneue Geschichten in dieser Reihe herausgebracht. Mit Superman vs. Wonder Woman kam es dann in der Nummer C54 zu dem großen Aufeinandertreffen zweier DC-Ikonen, für das das Überformat wie gemacht ist. Im Übrigen traf in dieser Reihe Superman später auch auf Muhammad Ali, aber auch Rudolph das Rentier hatte seinen Platz.
Gerry Conway lässt Superman und Wonder Woman mit aller Wucht aufeinanderprallen. Die Geschichte ist dabei aus der heutigen Sicht auf den ersten Blick nicht gerade neu. Schließlich ist es bei den meisten Crossovern so, dass die Helden zunächst unterschiedliche Meinungen haben oder einem Missverständnis unterliegen, gegeneinander kämpfen, um dann am Ende den eigentlichen Gegner zu besiegen. Und auch hier wird diese Formel verwendet. Nur muss eins bedacht werden. Zum Zeitpunkt des Erscheinens dieser Geschichte waren Crossover längst nicht so üblich wie heute.
Und dann ist da auch noch Gerry Conway, der es versteht, aus diesem Grundgerüst etwas besonderes zu machen. Das fängt bereits mit der Wahl der Zeit an, in der die Geschichte spielt, und geht über die unterschiedlichen, nachvollziehbaren Motivationen von Wonder Woman und Superman, bis hin zum Schluss, der leider Wunsch war, statt Realität.
Gerry Conway versteht die Figuren und deswegen kann er in seine Geschichte wichtige Gedanken zum Thema Krieg verpacken. So bekommt Superman vs. Wonder Woman zu der offensichtlichen und oberflächlichen Prügelei zwischen Superhelden eine weitere Dimension. Gerry Conway gestattet es sich, Stellung zu beziehen und tut dies nicht aufdringlich.
Superman und Wonder Woman bekommen gleich viel Raum zur Entfaltung, wobei der Fokus eher mehr auf Wonder Woman liegt. Alles in allem ist Superman vs. Wonder Woman nach wie vor sehr gut zu lesen und erzählt seine Geschichte spannend und effektiv.

Oft sieht man Superheldencomics ihr Alter an. Bei Superman vs. Wonder Woman ist dies nicht so der Fall. Da dürfte das Format José Luis García-López in die Hände gespielt haben. Denn das Überformat ist wie gemacht für seinen Stil und er nutzt es ausgiebig, um den Seitenaufbau kreativ zu gestalten und auf diese Weise Dynamik in die Zeichnungen zu bringen. Es gibt ein- und zweiseitige Splashpages, die einfach toll zum Anschauen sind. Selbst reale Persönlichkeiten wie Albert Einstein gelingen ihm wirklich gut.
Sicher können die Zeichnungen, die Zeit ihrer Entstehung nicht verleugnen, allein aufgrund der Farbgebung, aber selbst wenn es mal der Fall ist, dass das ein oder andere Bild nicht wirklich gut aussieht, wird dies gleich durch den nächsten kreativen Einfall in der Inszenierung von José Luis García-López mehr als nur ausgeglichen. In Kurzfassung: José Luis García-López holt das Beste aus Format und Geschichte heraus.

Neben einem Vorwort gibt es als Bonusmaterial nur noch den Abdruck des Covers und einer ganzseitigen Zeichnung, die den Comic gut zusammenfasst.


Fazit

Superman vs. Wonder Woman ist genau das Aufeinandertreffen, welches sich der Leser wünschen kann. Es gibt nicht nur einfach Action, sondern die Charaktere kommen zur Geltung und die Geschichte ist wirklich gut erdacht und erzählt. Dieser Auftritt Supermans ist einfach gut und Wonder Woman kommt ebenfalls perfekt zur Geltung. Selbst wer kein Fan von Superman ist, kann bedenkenlos zugreifen, und sei es nur deswegen, weil er von Wonder Woman verprügelt wird.


Pro & Contra

+ ein wahrer Klassiker der Superheldencrossover
+ Thema ist nach wie vor aktuell

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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Tags: Superhelden, Crossover, Wonder Woman, Superman