Wonder Woman Bd.13 – Die wilde Jagd (Gail Simone, Greg Rucka u.a.)

Verlag: Panini (Januar 2021)
Softcover: 244 Seiten; 26 €
ISBN-13: 9783741622328

Genre: Superhelden


Klappentext

Cheetah auf Amazonen-Jagd

Wonder Woman hat ihre wilde Erzfeindin Cheetah nach Themyscira verbannt – doch dort macht die Raubkatze nun Jagd auf Amazonen! Als Diana ihre alte Freundin erneut zum Kampf stellt, mischen sich unerwartete göttliche Kräfte ein!
Darüber hinaus zelebrieren einige der besten Künstler unserer Zeit den Mythos der DC-Ikone in sensationellen Kurzgeschichten der großen Jubiläumsausgabe US-WONDER WOMAN 750, die komplett in diesem Band enthalten ist.

Wonder Woman-Action für Fans und Neuleser, inszeniert von Steve Orlando, Jesús Merino, Greg Rucka, Nicola Scott, Gail Simone, Colleen Doran, Scott Snyder, Bryan Hitch und anderen Superstars.


Rezension

Mit Die wilde Jagd erreicht Wonder Woman in Deutschland endlich auch einen Meilenstein für die Superheldin. Die 750. Ausgabe ist in dem extra dicken Band enthalten und diese außergewöhnliche Zahl gilt es natürlich zu feiern. Deswegen wurden gleich mehrere Zeichner und Autoren eingeladen Kurzgeschichten mit der Amazonenprinzessin für diese Ausgabe beizutragen. Um die aktuelle Reihe dafür nicht zu unterbrechen, sind sie alle erst am Ende des Bandes zu finden. Zuvor ist Steve Orlando mit den aktuellen Ereignissen um Wonder Woman dran.

Die wilde Jagd

Cheetah wurde von Wonder Woman nach Themyscira gebracht und sollte eigentlich im Verlies gefesselt mit dem Lasso der Wahrheit sitzen. Tatsächlich aber konnte sie sich befreien und macht nun Jagd auf die Amazonen, um die Götter und vor allem Hera herauszufordern. In dem anstehenden Kampf zwischen Diana und Barbara mischen sich auch Silencer und nicht zuletzt Hera ein.
Steve Orlando schließt hier seine Geschichte über Cheetah vorläufig ab. Auch wenn das Ende etwas zu sehr versöhnlich und Wonder Woman über den grünen Klee lobend ist, ist die Handlung bis dahin richtig gut, was vor allem an Cheetahs Motivation liegt. Die wilde Jagd ist ein starker Beginn in den Band.

Am Horizont

Als Wonder Woman in ihr neues Heim nach Boston zurückkehrt, wartet dort Nora Nunez auf sie und droht sie festzunehmen. Nora ist Polizistin und soll herausfinden, ob Wonder Woman eine Bedrohung für die Bevölkerung darstellt. Dazu begleitet sie Wonder Woman einen Tag lang.
Am Horizont hat eine gelungene Grundidee, die von Steve Orlando gut und konsequent ausgeführt wird und die bereits die weitere Handlung vorbereitet.

Iron Maiden

 Iron Maiden, alias Valda, wird durch die Zeit in das moderne Boston versetzt. Die Schwertkämpferin richtet in einer Bar ein Chaos an und tötet einen Mann. Diana versucht Valda zu beruhigen, aber die ist auf der Jagd nach einem metallischen Monster. Diana kann sie davon überzeugen, gemeinsam gegen das Untier vorzugehen.
Auch in dieser Geschichte geht Steve Orlando der Frage der Verantwortung nach. Wonder Woman und andere besitzen sehr viel Macht und es stellt sich automatisch die Frage, wie sie damit umgehen. Dies arbeitet er gerade in Iron Maiden sehr schön heraus.
Die Zeichnungen dieser Geschichten sind durchweg auf sehr gutem Superheldenniveau.

Wonder Woman 750 – Kurzgeschichten

Aus kleinen Dingen

Die junge Star-Blossom hilft bei einem Hausbrand mit ihren ungewöhnlichen Fähigkeiten. Gemeinsam mit Wonder Woman rettet sie Menschen aus dem Feuer. Anschließend lädt sie Diana zum Essen bei ihren Eltern ein. Diese sind zwar stolz auf ihre Tochter, haben aber ebenso Angst um sie, wenn sie Heldentaten vollbringt. Plötzlich taucht Hippolyta auf und überbringt Diana eine traurige Nachricht. Aber Star-Blossom weiß, was zu tun ist.
Gail Simone trägt eine kleine, charmante Episode bei, die reichlich emotionalen Tiefgang besitzt.

Das Verhör

Wonder Woman wird in einen Verhörraum gebracht und soll dort Rede und Antwort stehen. Aber das Verhör entwickelt sich anders, als von ihrem Gegenüber gedacht.
Das Verhör ist eine klevere Geschichte von Mariko Tamaki mit guten Zeichnungen von Elena Casagrande.

Wahre Natur

Im French Quarter New Orleans wird Mardis Gras gefeiert und genau dort trifft sich Diana mit Circe. Sie hat für die mächtige Hexe einen Auftrag, der nicht schwieriger sein könnte und Diana viel Kosten könnte. Circe soll den Fluch von Barbara Minerva nehmen, der sie dazu verdammt Cheetah zu sein. Aber entspricht es auch ihrer wahren Natur?
Greg Rucka ist ein Garant für gute, teils bittere Geschichten. Wahre Natur ist da keine Ausnahme. Nicola Scott liefert hierfür sehr gute Zeichnungen.

Abschied vom Paradies

Diana hat ihr ganzes Leben auf Themyscira verbracht und immer wurde ihr erzählt, wie gefährlich der Rest der Welt ist. Die Erinnerung der Amazonen ist eben nach wie vor von der Begegnung mit Herkules geprägt. So verbringt Diana ihre Tage auf der Insel und lauscht den Geschichten der Amazonen. Aber der Drang hinaus in die Welt zu gehen, wird immer größer. Da stürzt ein Flugzeug ab.
Kami Garcia wirft einen kurzen Blick auf Wonder Womans Leben auf Themyscira und wie sie zur Entscheidung kam, die Insel zu verlassen. Das Ganze ist ruhig erzählt und gut zu lesen, wird aber nicht gerade lange in Erinnerung bleiben. Phil Hester zeichnet relativ grob.

Notfallbesuch

Hippolyta meldet sich bei der Justice League mit einem Notruf. Natürlich lässt es sich Guy Gardner, unwissend mit wem er redet, nicht nehmen, sie zum Dinner einzuladen, ehe er den Notruf an Diana weiterleitet. Auf Themyscira erkennt Wonder Woman das Problem schnell. Die Amazonen kämpfen gegen eine Hydra. Eigentlich kein großes Problem für die Kriegerinnen. Und tatsächlich scheint Dianas Mutter vor allem daran interessiert zu sein, wie es ihr geht und warum sie nicht zu Besuch kommt.
Shannon & Dean Hale haben hier eine äußerst witzige Geschichte geschrieben. Locker und leicht liefert sich das Mutter-Tochter-Gespann ein Wortduell. Riley Rossmo liefert hierfür die ebenso humorvollen Zeichnungen.

Für mich

Die DC Bombshells-Versionen von verschiedenen Charaktere erzählen, welche Bedeutung Wonder Woman für sie hat. Marguerite Bennett singt das Hohelied auf Wonder Woman und das ist arg pathetisch, eine richtige Geschichte gibt es nicht. Inhaltlich ist Für mich der schlechteste Beitrag. Die Zeichnungen von Laura Braga wissen hingegen zu begeistern.

Immer

Vanessa Kapatelis denkt an ihren letzten Kampf als Silver Swan mit Wonder Woman zurück und reflektiert ihre Taten schonungslos. Sie hat ihr Schicksal akzeptiert und macht nun eine Therapie. Sowohl für ihre Beine als auch um ihre Wut in den Griff zu bekommen. Als Diana auftaucht, gibt ihr dies Kraft.
Die Absicht hinter der Geschichte ist ähnlich wie bei Für mich. Nur erzählt Vita Ayala in Immer eine Geschichte, die interessant und gut ist. Amancay Nahuelpan illustriert das Geschehen mit genau den richtigen Bildern.

Schöne neue Welt

1939 rettet Wonder Woman in Queens dem Präsidenten der USA das Leben. Fortan steht sie für das Gute ein.
Scott Snyder trägt eine Geschichte bei, die genauso auch in den 40ern hätte veröffentlicht werden können und wirft damit einen nostalgischen Blick zurück, mit dem er Dianas Charakter auf den Punkt bringt. Bryan Hitch passt dem seine Zeichnungen etwas an, verwendet aber selbstverständlich trotzdem einen modernen Zeichenstil.

Bonusmaterial ist umfangreich enthalten, denn die Variantcover des 750. Heftes wurde auf den letzten Seiten abgedruckt und das sind nicht gerade wenige. Zusätzlich gibt es ein ausklappbares Dioramacover.


Fazit

Wonder Woman – Die wilde Jagd hat seine Höhen und wenige Tiefen. Insgesamt gesehen ist der Band richtig gut und bietet viel Abwechslung. Steve Orlando schreibt spannend und mit einer Prise Humor, was der Amazonenprinzessin gut steht. Nur manchmal könnte er sich mit dem Pathos etwas zurückhalten.


Pro & Contra

+ abwechslungsreich
+ Iron Maiden
+ Gewalt ist nicht das Allheilmittel

- manchmal zu viel Pathos

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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Tags: Superhelden, Wonder Woman