Verlag: Panini; (April 2021)
Gebundene Ausgabe: 52 Seiten; 13 €
ISBN-13: 9783741622540
Genre: Horror/ Mystery
Klappentext
Nicht nur Engel fallen tief …
Die Polizistin Aisha Bukhari bearbeitet den seltsamsten Fall ihrer Karriere: Ein Milliardär scheint direkt aus dem Himmel gestürzt zu sein und wurde von einer Kirchturmspitze aufgespießt. Noch seltsamer ist, dass ihm offenbar jemand Engelsflügel auf den Rücken genäht hat. Aisha ist zunächst ratlos, doch dann taucht ihr alter Jugendfreund John Constantine auf und bietet seine Hilfe an. John ist inzwischen ein erfahrener Okkultist und Dämonenjäger und hinter Billy Henderson her, einem Freund von Aisha und John aus Kindertagen – der allerdings schon seit vielen Jahren tot ist!
Unter dem Black Label präsentieren Topkünstler grandiose Werke in der Tradition von BATMAN: KILLING JOKE und BATMAN: DAMNED – eigenständige Comics für Kenner, Neueinsteiger und Gelegenheitsleser.
Tom Taylor (DC HORROR: DER ZOMBIE-VIRUS) und Darick Robertson (The Boys) zeigen Constantines Anfänge und den Okkultisten in Höchstform.
Rezension
Ein Engel fällt vom Himmel und landet auf der Spitze eines Kirchturms. Aisha und Gary, zwei Polizistin aus London ermitteln. Der Engel war zwar kein echter Engel, aber die Flügel, die an ihn genäht wurden, scheinen echt zu sein. Als John Constantine, Aishas Jugendfreund auftaucht, ist klar, dass hier übernatürliche Kräfte am Werk sind. Denn ein alter Freund der Beiden scheint damit zu tun zu haben und ist am Tatort gesehen worden. Das Problem ist nur: Billy Henderson ist seit Jahren tot. Dann gibt es eine zweite Leiche, deren Flügel von jemanden bereits entfernt wurden und das Ganze wird schlimmer und schlimmer.
Der Okkultist und Dämonenjäger John Constantine reiht sich mit Gefallene Engel in die Reihe derer ein, die ihre eigene Comicserie beim DC Black Label erhalten. Und die ist, wie alle anderen auch, vollkommen unabhängig von der normalen Kontinuität zu lesen, was es Einsteigern leichter macht und Fans die Gelegenheit gibt Constantine ein weiteres Mal mit Chas an seiner Seite zu sehen, der in der aktuell fortlaufenden Hellblazer-Serie gestorben ist. Zudem nutzt Tom Taylor die Gelegenheit und interpretiert viele Figuren neu und lässt so manchen Charakter aus dem DC-Universum in einer kleinen Nebenrolle oder in einem Verweis auftauchen. Damit sich jeder sofort einfindet und Constantine zumindest ein bisschen einschätzen kann, wirft Tom Taylor einen weiten Blick zurück, bis zur Geburt Constantines und seine Jugendjahre. Hiermit bereitet er zugleich die eigentliche Handlung vor. Denn Billy Henderson, ein Jugendfreund Constantines, nimmt eine wichtige Rolle bei den Geschehnissen der Gegenwart ein. Tom Taylor zeigt Constantine als das was er ist, ein Mistkerl mit einem weichem und guten Kern, der tut was nötig ist und nicht auf Vergebung aus ist. Die Ereignisse um die vermeintlichen Engel stehen hier noch nicht im Mittelpunkt. Dieser erste Band hat die Aufgabe die Charaktere vorzustellen und die Geschehnisse in Gang zu bringen, Rätsel zu stellen und neugierig zu machen. Das gelingt Tom Taylor auch größtenteils. Vor allem das Ende sorgt dafür, dass man weiter lesen möchte. Bis dahin allerdings ist die Geschichte nicht herausragend, sondern grundsolide im Mittelmaß unterwegs. Für einen Auftaktband nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. Dennoch bleibt man am Ball, denn die verschwundenen Engelsflügel und das Auftauchen eine ganz bestimmten Person am Ende versprechen noch turbulente Zeiten für John Constantine und Aisha in den folgenden beiden Bänden.
Darick Robertson ist ohne Frage ein guter Zeichner, der weiß was er tut. Perspektive, Rhythmus, Seitenaufteilung, alles ist richtig gut und dient der Geschichte und trotzdem fehlt das letzte Quäntchen, was Hellblazer – Gefallene Engel herausragend machen würde. Denn leider will sein Stil nicht so richtig zur düsteren Geschichte passen. Die leichte Überzeichnung der Charaktere sorgt dafür, dass die Atmosphäre des Comics abgeschwächt wird und die Geschichte dadurch nicht ihre volle Wirkung entfalten kann. Das ist sicher meckern auf hohem Niveau, aber hier wäre noch etwas mehr drin gewesen, wenn er etwas realistischer zeichnen würde. Ansonsten passt hier alles.
Fazit
Hellblazer – Gefallene Engel ist ein gut geschriebener und ausreichend spannender Auftakt in eine Reihe, die jedoch noch so manches mehr verspricht. Löst Tom Taylor dieses Versprechen ein, dann wird Gefallene Engel richtig gut.
Pro & Contra
+ Blick in Johns Vergangenheit
+ interessante Ausgangssituation
0 könnte etwas spannender sein
Bewertung:
Charaktere: 4/5
Handlung: 3,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Constantine:
Rezension zu Constantine Bd.1
Rezension zu Constantine Bd.2
Rezension zu Constantine Bd.3
Rezension zu Constantine – The Hellblazer Bd.1
Rezension zu Constantine – The Hellblazer Bd.2
Rezension zu John Constantine: Hellblazer Bd.1
Rezension zu Hellblazer: Gefallene Engel Bd.3