Spider-Man Noir – Berlin bis Babylon (Margaret Stohl, Juan Ferreyra)

Verlag: Panini; (April 2021)
Softcover: 124 Seiten; 15 €
ISBN-13: 9783741621956

Genre: Superhelden/ Pulp


Klappentext

Spione und Superschurken

In einer Alternativwelt, in der Peter Parker im New York des Jahres 1939 lebt, kämpft er als Privatdetektiv und als maskierter Rächer Spider-Man gegen das Verbrechen und die Finsternis. Als er nun einem Mordfall ermittelt, lernt er die schöne Museumskuratorin Huma kennen – und reist mit ihr bis nach London, Berlin und Babylon. Ein elektrisierendes Abenteuer voller Spione, Nazis und Superschurken. Die komplette neue Miniserie mit Spider-Man Noir als deutsche Erstveröffentlichung, inszeniert von Margaret Stohl (CAPTAIN MARVEL: DIE GANZE GESCHICHTE) und Juan Ferreyra (PUNISHER KILL KREW).


Rezension

Als Peter Parker beginnt in einem Mordfall zu ermitteln, hat er nicht die geringste Ahnung wohin ihn das führen und in welche Gefahr es ihn bringen. Eine erste Spur führt ihn zur Museumskuratorin Huma Bergmann. Sie ist es auch, die ihm von dem vermissten Kurator der Ausstellung im Museum erzählt, der eigentlich bereits seit Tagen aus Deutschland angekommen sein sollte. Also bricht Spider-Man Noir mit Huma auf nach Deutschland. Unterstützt werden sie von Ironsides und der Pilotin Harry. In Berlin endet ihre Reise jedoch nicht, sondern beginnt erst so richtig. Und diese Reise führt sie bis nach Babylon.

Spider-Man Noir aus der Feder von David Hine und Fabrice Sapolsky erfreute sich augenblicklich sehr großer Beliebtheit und auch andere Superhelden Marvels wurden anschließend vor einem Pulp- oder Noir-Hintergrund umgesetzt.
Erstaunlicherweise gibt es dann doch nicht so viele Comics über diesen etwas anderen Peter Parker als vermutet werden könnte. Mit Berlin bis Babylon kommt nun aber der neueste Auftritt des düsteren Spinnenmannes heraus. Und der hat es in sich. War der erste Auftritt Spider-Man Noirs noch örtlich begrenzt und spielte in New Yorks Unterwelt, lassen Margaret Stohl als Autorin und Juan Ferreyra als Zeichner ihn ein weltumspannendes Abenteuer erleben und damit begibt er sich schnurstracks auf die Spuren von Indiana Jones. Denn es geht um Nazis, Spione und übernatürliche Artefakte, deren Macht sich am Ende zeigt. Margaret Stohl baut ihre Geschichte gut auf, lässt sich am Anfang die nötige Zeit, damit der Leser die Figuren kennenlernt und tritt dann immer weiter aufs Gaspedal. Dadurch geht zwar hin und wieder die Übersicht verloren, aber es wird damit an einer Stelle gespielt und zum anderen passt es zu einer Geschichte, die zur Zeit des Pulps spielt und von ihm inspiriert ist. Der Höhepunkt und Endkampf könnte glatt aus einem Indiana Jones-Film stammen und sogar Han Solos berühmtester Satz wird zitiert. Die Gegner Spider-Mans werden gut in das Szenario übertragen und so ergeben alle Zutaten am Ende ein großes Comicabenteuer, das einfach nur unterhalten will und dem genau das voll und ganz gelingt.

Das größte Problem bei der ursprünglichen Spider-Man Noir-Serie waren die Zeichnungen von Carmine Di Giandomenico, die einfach hässlich waren und nicht zur Geschichte passten. Bei Berlin bis Babylon wiederholt sich dieser Umstand glücklicherweise nicht. Mit Juan Ferreyra ist jemand am Zeichenbrett, der es versteht alles notwendige in seinen Zeichnungen zu transportieren und auch mal darüber hinauszugehen. Er hat einen relativ realistischen Stil und erzeugt bereits von der ersten Seite an, eine Atmosphäre, die direkt aus einem Film Noir stammen könnte. Die Gegner Spider-Mans, die in Berlin bis Babylon auftauchen, gestaltet er so, dass sie zur Zeit, in der die Geschichte spielt, passen und trotzdem bedrohlich bleiben, im Falle von Electro sogar bedrohlicher sind als in der regulären Heftserie. Die Zeichnungen überzeugen auf ganzer Linie.


Fazit

Berlin bis Baylon ist eine Hommage an die Abenteuerfilme des alten Hollywoods und gleichzeitig an Indiana Jones. Margaret Stohl verbeugt sich mehr als einmal vor ihren Vorlagen und dieser Auftritt Spider-Man Noirs überzeugt vollkommen und macht einfach Spaß, so dass die wenigen Schwächen gerne übersehen werden. Juan Ferreyra hat ein sehr gutes Gespür für die Zeit, in der der Comic spielt, und gestaltet die Geschichte hervorragend. Dieser Spider-Man Noir darf gerne noch viele Abenteuer erleben.


Pro & Contra

+ Zeichnungen
+ großes Abenteuer im Geiste eines Indiana Jones
+ Gegner sehr gut in das Jahr 1939 überführt

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5  


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Spider-Man:

Rezension zu Spider-Man: Im Körper des Feindes
Rezension zu Spider-Man: Die Klonsaga Bd.1
Rezension zu Spider-Man: Die Klonsaga Bd.2
Rezension zu Spider-Man: 99 Prüfungen
Rezension zu Spider-Man: Gestörter Geist
Rezension zu Spider-Man: Die Geschichte eines Lebens
Rezension zu Spider-Man: Werwolf-Wahnsinn
Rezension zu Spider-Man & Venom: Geballte Ladung
Rezension zu Spider-Man Noir Collection
Rezension zu Spider-Man: Was wäre, wenn Peter Parker zum Monster wird?

Tags: Spider-Man, Superhelden