Verlag: Cross Cult; (April 2020)
Gebundene Ausgabe: 112 Seiten; 20 €
ISBN-13: 978-3-966580-89-2
Genre: Fantasy
Klappentext
Mikey Rhodes kämpft sich verbissen zurück zur Erde, nur um seine Familie wieder zu verlieren – seine Dienste für den Gottkönig Lore treiben einen Keil zwischen ihn und alle, die er liebt. Um den Nimmersinn, der wie eine eitrige Wunde in Mikey schwärt, auszutreiben, bedarf es einer wahrlich blutigen Taufe. Die Rhodes-Familie macht sich auf die Spur unvorstellbar gewaltiger Magie, um das Gleichgewicht der Macht auf Seiten Lores zu ihren Gunsten zu verschieben. Können Mikey und seine Lieben ihn schlussendlich von dem Nimmersinn befreien? Das Schicksal zweier Welten steht auf dem Spiel!
Rezension
Mikey ist nach wie vor vom Nimmersinn besessen und kann deswegen keine große Hilfe im Kampf gegen Lore sein. Der Nimmersinn muss also weg und Samael, Mikeys Großvater versucht mit allen Mitteln Mikey von ihm zu befreien und dies bedeutet, er muss in seinen Kopf und seine Erinnerungen eindringen. Als Erschwerung kommt hinzu, dass er dies tun muss, während sie Mikey mit einem Zug in den hohen Norden Schottlands bringen, denn dort ist einer der wenigen Orte der Magie auf der Erde und die Priester dort könnten Mikey helfen. Als dann ein Trupp Schwerbewaffneter in den Zug eindringt, erschwert das die Lage nur noch.
Die ganz große Frage, die bei Birthright vom Anfang an existierte, war, warum Mikey sich Lore angeschlossen hat und genau diese Frage beantworten Joshua Williamson und Andrei Bressan im neuesten Band von Birthright. Joshua Williamson bremst in Vaterschaft den großen Handlungsbogen mit wenigen Ausnahmen stark aus. Dies zeigt sich insbesondere darin, dass in Vaterschaft fast gar nicht zur Sprache kommt, dass Brennan von Kallista entführt wurde. Jeder der Familie Rhodes konzentriert sich auf Mikey und wie es dazu kam, dass er den Nimmersinn von Lore annahm. Das kann der Leser komisch finden, angesichts der Tatsache, dass die Rhodes ohne Mikey keine Hoffnung haben, Brennan wiederzusehen, ist es dann aber wieder nachvollziehbar.
Joshua Williamson enthüllt also nun endlich das große Geheimnis und er enttäuscht nicht. Zwar konnte sich der Leser bereits viel zusammenreimen, aber in Vaterschaft wird vieles zum ersten Mal ausgesprochen und nun dürfte dem letzten klar werden, welch tragische Figur Mikey ist.
Damit aber nicht alles zu einer Art Drama wird, gibt es noch die Gruppe der Angreifer, gegen die sich Mikeys Vater Aaron beweisen darf. So ist für viel Abwechslung in Vaterschaft gesorgt und Birthright kann die aufgebaute Spannung halten. Joshua Williamson und Andrei Bressan lassen nicht nach und es ist der Geschichte klar anzumerken, dass sie mit einem Ziel vor Augen geschrieben wurde und wird. Es scheint keine Szene zu geben, die überflüssig ist, alles trägt zu Birthright bei und das ist mittlerweile selten geworden. In den USA wurde bereits angekündigt, dass mit Heft 50, also dem 10. Sammelband, die Serie enden wird. Dieses Ziel vor Augen ist klar ersichtlich, denn Joshua Williamson und Andrei Bressan beginnen in Vaterschaft Fragen zu beantworten und das Ende vorzubereiten. Wie genau das aussehen wird , ist noch die Frage, aber das eben nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt, steht fest.
Das liegt auch an der Entwicklung der Charaktere, die vermutlich bald abgeschlossen sein dürfte. Aaron Rhodes, Mikeys Vater, wächst immer mehr an der Situation, Wendy wird immer sympathischer und scheint mittlerweile voll zu akzeptieren, dass es Magie und Monster gibt und Samael wächst in seine Vater- und Großvaterrolle hinein. Und mit Lore haben die beiden Schöpfer von Birthright einen Gegner für Mikey, der behauptet das Gute zu wollen und dafür Böses tun zu müssen. Sowohl Handlung als auch Charaktere versprechen einen explosiven nächsten Band, in dem vermutlich wieder mehr das Schwert geschwungen werden wird.
Andrei Bressan hält das Niveau seiner Zeichnungen aus dem Vorgänger, auch wenn der menschliche Lore hin und wieder seltsam aussieht. Ansonsten sehen die Charaktere immer gut aus und besitzen eine Mimik, mit der sie Emotionen transportieren. Optischer Höhepunkt sind in Vaterschaft das wirklich perfekt in Szene gesetzte Entgleisen eines Zuges und die Ankunft im Tempel. So wenig wie Andrei Bressans Zeichnungen bei Birthright fehlen dürfen, darf es Adriano Lucas Farbgebung. Mit seinen bunten und intensiven Farben bringt er zusätzlich Emotionen in die Zeichnungen und unterstützt sie in ihrer Aufgabe, die Geschichte zu erzählen
Fazit
Birthright – Vaterschaft gibt die Antwort auf die vielleicht wichtigste Frage in Bezug auf Lore und Mikey. Dies geschieht ruhig und sehr spannend. Joshua Williamson erweist sich als guter Erzähler, der weiß was er tut und mit Andrei Bressan den perfekten Partner für die Geschichte hat.
Pro & Contra
+ Fragen werden geklärt
+ Charaktere entwickeln sich
+ gute Zeichnungen und Farbgebung
- hoher Preis
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5
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