Carlsen (Mai 2021)
ca. 160 Seiten, 7,00 EUR
ISBN: 978-3-551-79857-2
Genre: Action, Comedy
Klappentext
Akira Tendo ist Angestellter in einem Ausbeutungsbetrieb. Auch mit seinem Schwarm Frau Otori, der Buchhalterin, läuft es nicht wie er es sich vorgestellt hat. So entfernt er sich allmählich von der Normalität und lebt wie ein Zombie vor sich hin. Eines eigenartigen Morgens „isst“ Akiras Hausverwalter einen Bewohner und Zombies fangen an sich in der Stadt zu vermehren. Andere würden in dieser Situation vermutlich verzweifeln, doch was Akira fühlt, als er von den Toten in die Enge getrieben wird, ist das genaue Gegenteil!
Rezension
Akira Tendo ist glücklich – er hat einen Job in seiner Traumfirma bekommen und kann genau das tun, was er sich immer gewünscht hat. Seine Kollegen sind total nett und eine Kollegin gefällt ihm sofort richtig gut. Bei dem gemeinsamen Abendessen nach der Arbeit nimmt sich Akira fest vor, er wird in der Firma sein Bestes geben, aufsteigen und seine Kollegin, Frau Otori, damit beeindrucken. Doch schnell läuft alles ganz anders als gedacht. Denn nach dem Abendessen gehen seine Kollegen nicht heim, sondern sie gehen alle wieder zurück ins Büro und arbeiten bis in die Nacht hinein weiter. Erst nach drei Tagen kommt Akira das erste Mal wieder nach Hause. Und das wird zur neuen Normalität für ihn.
Mittlerweile ist Akira seit drei Jahren in diesem Ausbeutungsbetrieb, doch er realisiert gar nicht, dass seine Firma ein solcher Betrieb ist. Er kündigt nicht, denn seine Kollegen müssten seine Aufgaben übernehmen, die doch sowieso schon alle so viel zu tun haben. Er weiß nur, er will nicht mehr zur Arbeit! Aber wenn der Wecker klingelt, steht er trotzdem auf, denn er darf nicht zu spät zur Arbeit kommen. Da er seit zwei Monaten seine Fahrradabstellplatzgebühr nicht bezahlt hat, muss er unbedingt noch vor der Arbeit zum Verwalter seines Gebäudes. Als er diesen findet, ist er gerade dabei einen der anderen Bewohner zur essen! Und dann greift er auch noch Akira an …
Schnell tauchen weitere Zombies um Akira herum auf und er flüchtet aufs Dach. Immer in Gedanken daran, dass er nicht zu spät zur Arbeit kommen darf! Doch von da oben wird klar, die Zombies sind nicht nur in diesem Gebäude, die ganze Stadt wird von ihnen überrannt. Und langsam begreift Akira, er muss nicht zur Arbeit, er muss nie wieder zur Arbeit gehen!
„Zombie 100 – Bucket List of the Dead” geht sehr humorvoll mit dem Thema Zombies um. Denn hier gibt es tatsächlich Menschen, die eine Zombieapokalypse schöner finden als das normale Leben. Eine Abwechslung zum trägen Alltag, der einen in die Depression treibt. Einfach nur nacktes Überleben. Automatisch fragt man sich selbst, ob man etwas Positives an einer solchen Situation finden könnte. So absurd Akiras Freude über die Zombieapokalypse erscheint, so nachvollziehbar wird sie dem Leser übermittelt. So wie sein Leben die letzten Jahre ausgesehen hatte, ist es verständlich, dass ihm das nun besser gefällt. Akira macht sich eine Liste mit den 100 Dingen, die er unbedingt ausleben möchte, bevor er höchstwahrscheinlich zum Zombie wird.
Trotz herumschreienden, hässlichen Zombies sind die Zeichnungen sehr sauber und bieten unterschiedlichste Charakterdesignes. Gefühle werden allerdings entweder gar nicht, oder sehr übertrieben gezeigt. Was aber auch wieder zu der fast schon absurden Geschichte passt. Die Zombies sind sehr typisch dargestellt, mit verdrehten Körpern und einigen blutenden Wunden. Auch wenn bekannte Charaktere zu Zombies werden, kann man sie klar wieder erkennen. Hintergründe wurden ebenfalls sauber und detailliert dargestellt.
Fazit
„Zombie 100 – Bucket List of the Dead” zeigt, dass eine Zombieapokalypse mit viel absurdem Humor auch positiv gesehen werden kann.
Pro & Contra
+ innovative Umsetzung des Zombie-Themas
+ gut ausgearbeitete Charaktere
+ humorvolle Story
+ saubere Zeichnungen
- Gefühle wirken meist übertrieben
Bewertung:
Handlung: 5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5