Aristophania Bd.3 – Die Morgenrot-Quelle (Xavier Dorison, Joel Panotte)

Verlag: Splitter; (April 2021)
Gebundene Ausgabe: 72 Seiten; 16 €
ISBN-13: 978-3-96219-391-1

Genre: Fantasy


Klappentext

1909...

Von Marseille
bis Manosque
ist der Hof des verbannten Königs
im Begriff,
den geheimen Krieg
gegen Azur
zu gewinnen.

Der einzige Schutz: Aristophania Bolt.

Die einzige Hoffnung: Drei Geschwister aus den Pariser Armenvierteln.


Rezension

Der verbannte König, Gedeon, hat eine wichtige Schlacht gewonnen und die Lage für den Hof von Azur wird immer prekärer und auch damit für Aristophania und ihre Schützlinge Basile, Victor und Calixte. Während Victor eine unglaubliche Entdeckung macht und Calixte endlich Zugang zu ihren Fähigkeiten findet, gerät Basile immer mehr in den Bann des verbannten Königs und erfährt von diesem eine unangenehme Wahrheit über Aristophania, die von Gedeon zusätzlich verdreht wird.

Xavier Dorison und Joel Parnotte tauchen wieder in die Welt des Azur ein und die Jagd nach der titelgebenden Morgenrot-Quelle steht dabei unter anderem im Mittelpunkt. Denn mittlerweile ist sie wohl die einzige Rettung für den Hof von Azur und damit Aristophanias und unter gewissen Gesichtspunkten auch der Welt.
Waren die Fronten bisher klar verteilt zwischen dem Hof von Azur und dem Verbannten König, so weicht dieses Bild etwa auf, wenn man so will.
Klar, an der grundlegenden Bösartigkeit des Königs und seines Planes zur Vernichtung des Hofes von Azur ändert sich nichts. Aber Xavier Dorison stellt dies alles in einen neuen Zusammenhang, der ein neues Spannungsfeld eröffnet.
Denn hier widmet er sich der Frage, ob Menschen mit großer Macht nicht verpflichtet sind einzugreifen, wenn sie Unrecht miterleben. Wobei sich dann auch sofort die Frage stellt, was ist Recht und was ist Unrecht. Wie sich herausstellt, ist diese Frage nicht gerade leicht zu beantworten.
Durch diesen Aspekt hat der Verbannte König jedoch eine Möglichkeit Basile immer mehr in sein Netz einzuspinnen, indem er zwar die Wahrheit über Aristophania ihrem Schützling erzählt, aber entscheidende Dinge dabei verschweigt. Hier zeigt sich ganz klar sein manipulatives Geschick.
Aristophania erhält ein paar mehr Ecken und Kanten und ihre Figur wird deutlich tragischer und vor allem wird nachvollziehbar, warum ihr so sehr an den Geschwistern gelegen ist. Victor findet endlich Zugang zum Azur und Calixte spielt zwar in diesem Band eine geringere Rolle, aber es scheint durch, dass sie im Abschlussband eine entscheidende Rolle haben wird.
Dies alles verpackt Xavier Dorison in eine packende und actionreiche Handlung, bei der sich aber nicht Gegnermassen gegenüberstehen, sondern eher kleinere Gruppen. Er lässt den Band auf einer hochdramatischen Note enden und hat damit alle Figuren für ein explosives Finale in Stellung gebracht.

Joel Parnotte gestaltet die reichlich enthaltene Action immer wieder frisch und anders. Seine Hintergründe spiegeln die jeweilige Atmosphäre des Ortes wieder und sie sind detailreich ausgearbeitet. Das Mienenspiel der Charaktere ist äußerst gelungen und seine Darstellung der Magie ist vollkommen überzeugend. Aristophania ist ein graphisch sehr gut umgesetzter und durchdachter Comic, der Historik und Fantasy miteinander verbindet.

Als kleinen Bonusteil gibt es Skizzen und Seitenentwürfe, zu denen passend der Auszug aus dem Szenario abgedruckt wurde.


Fazit

Der Hof von Azur liegt in Trümmern und die Bühne für den letzten Akt ist bereitet. Die Morgenrot-Quelle bereitet darauf perfekt vor und steigert die Dramatik beträchtlich. Xavier Dorison erzählt spannend und vor allem mit dem Blick für Details.


Pro & Contra

+ Aristophania erhält weitere Facetten
+ nimmt an Fahrt auf
+ widmen sich überraschenden Themen

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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