Usagi Yojimbo Bd.18 – Reisen mit Jotaro (Stan Sakai)

Verlag: Dantes Verlag; (Juni 2021)
Softcover: 212 Seiten; 19,95 €
ISBN-13: 978-3-946952-70-1

Genre: Samurai/ Legenden/ Abenteuer/ Eastern


Klappentext

Stan Sakai setzt Usagi Yojimbo, seine vielfach mit Preisen bedachte Serie um einen Rammler-Ronin im feudalen Japan der Edo-Zeit, mit neuen Abenteuern fort, in denen „Onkel“ Usagi zu verhindern versucht, dass Jotaro das Geheimnis seiner Herkunft lüftet – ein „Geheimnis“, das all die, denen sie auf ihrem Weg begegnen, längst durchschaut zu haben scheinen.

Und wem begegnen die beiden Reisenden in diesem Band? Da sind zum einen die Ninja vom Neko-Clan, die hinter ihrer ehemaligen kashira Chizu her sind (einer alten Freundin Usagis), dann treibt die Koroshi-Mördergilde wieder ihr Unwesen, die schöne Diebin Kitsune sorgt nicht nur mit ihren Kreiseln für Wirbel und schließlich erfahren wir auch endlich, wie Usagis Begegnung mit dem tengu des Westberges verlaufen ist. Aber all das ist nichts gegen den bösen Künstler, der Jotaro in dem Dreiteiler „Sumi-e“ mit einer dämonischen Tuschegarnitur angreift. Gegen dessen schwarze Kunst brauchen Usagi und Jotaro den Beistand von Sasuke, dem Dämonenbezwinger …


Rezension

Miyamoto Usagis Reise als Ronin ist lang und er ist bereits einen weiten Weg gegangen. Nun hat er auf seinem Weg einen Begleiter: Jotaro, Sohn seiner Jugendliebe Mariko. Er erlebt mit ihm gemeinsam so manches Abenteuer, in dem der kleine Hitzkopf Usagi hin und wieder eine echte Hilfe ist.
Insgesamt sind in Reisen mit Jotaro sechs ihrer Abenteuer enthalten.

Aus dem Schatten

Miyamoto Usagi und sein „Neffe“ Jotaro begegnen der verstoßenen Ninja Chizu kurz auf einem Marktplatz. Abends übernachten Usagi und Jotaro in einer alten Hütte und treffen dort auf zwei Frauen, die mehr sind als sie zu sein scheinen.
Es gibt ein Wiedersehen mit Chizu, welches zwar kurz ausfällt, aber ein überraschendes und perfektes Ende besitzt.
 
Geisterkrieger

Tobu, der Herrscher über ein Dorf, hat vor vielen Jahren eine Armee durch den Wald ins Verderben geführt. Seitdem hat er keinen Fuß mehr hineingesetzt. Diesen Umstand will Usagi ausnutzen, als er erfährt, dass Tobu die Dorfbewohner tyrannisiert. Der Plan ist sehr gut, scheint aber nicht ganz aufzugehen.
Usagi und Jotaro kommen in Geisterkrieger einem Dorf zu Hilfe und dieses Mal ist die Lösung nicht das Schwert, sondern der Verstand, auch wenn etwas Blut fließt. Sehr gut geschriebene Geschichte mit einem wunderbaren Ende.

Koma-inu

Im nächsten Dorf, durch das Usagi und Jotaro kommen, wurden dem Bandenboss Hayashi wichtige und belastende Unterlagen gestohlen. Nun wird er erpresst und soll Geld in einem der Koma-inu am Tempel legen. Hayashi macht sich auf, den Koma-inu mit seinen Gefolgsleuten genau im Auge zu behalten. Alles was er sieht ist eine Kreiselkünstlerin und Usagi. Und dann ist das Geld verschwunden.
Kitsune ist eine schillernde Figur bei Usagi Yojimbo und in Koma-inu stellt sie ein weiteres Mal unter Beweis, wie gerissen sie ist. An ihrer Seite ist Kiyoko, die Jotaro sofort ins Auge fällt. Koma-inu ist amüsant und leicht und sorgt so für Abwechslung.

Tamago

Auf ihrem Weg begegnen Usagi und Jotaro dem Mönch Tamago. Er hilft ihnen den Händler Kojima, der gerade auf dem Weg zum Magistrat ist, vor den Leuten von Boss Hayashi zu beschützen. Gemeinsam verbringen sie eine Nacht in einem Gasthaus, bevor sich am Morgen ihre Wege trennen und Kojima mit einer Sänfte zum Magistrat gebracht wird.
Mit Tamago, dem Tee liebenden Mönch, tritt eine sehr interessante Nebenfigur auf, die vermutlich noch für viele Überraschungen auf die ein oder andere Art sorgen wird.

Usagi und der Tengu

Als Usagi noch bei Katsuichi den Schwertkampf erlernte, war er noch impulsiver und unvernünftiger. Dies führte dazu, dass er sich in die Berge begab, um sich mit dem Tengu des Westberges zu duellieren, umso zu beweisen, dass er sehr wohl schon mit einem Schwert aus Metall trainieren sollte.
Die Blicke in die Vergangenheit und damit Usagis Lehrzeit sind immer etwas ganz besonderes und dieser ist da keine Ausnahme. Katsuichi erteilt ihm ein weiteres Mal eine wichtige Lektion.

Sumi-e

Jotaro und Usagi begegnen Sasuke, dem Dämonenbezwinger. Gemeinsam bekämpfen sie einen riesigen Tausendfüßler, der eigentlich nicht existieren dürfte. Im Anschluss erzählt Sasuke, was vor sich geht. Er ist auf der Jagd nach einer Tuschegarnitur, die ganz besondere Eigenschaften besitzt. Was mit ihr gezeichnet wird, wird wahr.
Sasuke ist nicht unbedingt ein Freund von Usagi, ihr gemeinsamer Kampf gegen das Sumi-e ist jedoch spannend und die Beiden raufen sich zusammen. Aber vor allem Jotaro darf hier groß in Erscheinung treten, was seinem Charakter sichtlich gut tut.

Das Vorwort stammt dieses Mal von Peter Laird, einem der Erfinder der Teenage Mutant Ninja Turtles und Freund von Stan Sakai. Außerdem gibt es zu einzelnen Geschichten Erläuterungen von Stan Sakai selbst, die den Geschichten weiter Tiefe geben.


Fazit

Stan Sakai beweist erneut eine ungeheure Bandbreite in seinen Geschichten und lässt den Samuraihasen und Jotaro spannende und mystische Geschichte erleben, die tief in der japanischen Kultur verwurzelt sind und unglaublich viel Spaß machen. So gut wie Usagi mit dem Schwert ist, so gut ist Stan Sakai am Zeichenstift und als Erzähler.


Pro & Contra

+ Wiedersehen mit Kitsune
+ Dynamik zwischen Jotaro und seinem „Onkel“
+ abwechslungsreich
+ klevere und spannende Geschichten

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Samuraigeschichten