Verlag: Cross Cult; (Oktober 2018)
Taschenbuch: 636 Seiten; 16 €
ISBN-13: 978-3-95981-668-7
Genre: Fantasy
Klappentext
Das Zeitalter der Könige ist tot …
und ich bin sein Mörder!
Es ist ein blutiges Geschäft, einen König zu stürzen. Inmitten des Chaos verbreitet sich ein Gerücht. Das Gerücht über ein gebrochenes Versprechen, das Gerücht darüber, dass die Götter zurückkehren, um auf der Erde zu wandeln und Rache zu nehmen. Ganz gewiss glaubt niemand diesen uralten Legenden.
Doch sie sollten!
„Dieses Buch ist einfach nur großartig. Ich haben jeden Moment davon genossen. Innovative Magie, eine mitreißende Handlung und eine interessante Welt. Ich hatte einen Riesenspaß.“
Brandon Sanderson
Rezension
In Adro kommt es zum Militärputsch. Feldmarschall Tamas will nicht länger mitansehen, wie Adelige im vollkommenen Eigeninteresse das Land regieren und dabei die Bevölkerung leiden lassen. Also weist er seine Truppen an, die Adeligen der Stadt Adopest eines nachts zusammenzutreiben. Diese, einschließlich des Königs werden vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Und damit beginnt der Ärger für Tamas, denn als auch die Hofmagier, sogenannte Privilegierte, getötet werden, sterben sie alle mit demselben Satz auf den Lippen. Tamas engagiert den Ermittler Adamat, um herauszubekommen, was die Worte bedeuten. Er selbst konzentriert sich darauf, die Revolution zu verteidigen und erlebt immer mehr Überraschungen und nur eine davon ist, dass sich Julene, die in seinen Diensten stand, auf die Seite von Kez schlägt, einem Land mit dem Tamas schon lange eine Rechnung offen hat.
In der Fantasy gibt es die Romane, bei denen man weiß, was man bekommt, da sie sich allzu sehr auf einen mittelalterlichen Hintergrund und bekannte Handlungsstrukturen verlassen. Es gibt aber eben auch immer wieder Romane und Reihen, die zu überraschen verstehen und den Leser ein ums andere Mal unvorbereitet erwischen und unerwartetes geschehen lassen. Zu letzteren gehört Brian McClellans Blutschwur der Powder-Mage-Chroniken. Das ist umso überraschender, weil Blutschwur Brian McClellans Debütroman ist.
In Blutschwur erschafft er eine ganz neue Welt, die stark an das ausgehende 18./ beginnende 19. Jahrhundert erinnert. Zu Beginn würde es nicht überraschen, wenn Napoleon selbst auftauchen würde. Denn einer von McClellans Hauptcharakteren, Feldmarschall Tamas, ist ein erfahrener Soldat und vor allem ein sehr guter Stratege und Taktiker, der weiß, wie er vorgehen muss, sowohl in militärischer als auch oft in politischer Hinsicht. Dies wird im Verlauf der Handlung, die sich recht komplex rund um den Putsch entwickelt, immer wieder deutlich.
Neben diesen Haupthandlungsstrang gibt es aber noch weitere. Der Ermittler Adamat widmet sich der Prophezeiung, die jeder der sterbenden Privilegierten auf seine Lippen hat. Taniel, Tamas Sohn, muss sich damit auseinandersetzen einen Freund zu jagen und wird schließlich darin verwickelt, ein Ritual zu verhindern, dass einen Gott zurückbringen soll, und dann gibt es noch eine Wäscherin, die mit Tamas eine Rechnung offen hat und den bevorstehende Krieg mit Kez.
Es passiert also sehr viel auf den über sechshundert Seiten von Blutschwur, es gibt viele Charaktere und Schauplatzwechsel und dennoch verliert man nie den Überblick in Bezug auf die Geschichte, denn Brian McClellan erweist sich als sehr guter Erzähler, der abwechslungsreich schreibt und ein Gespür dafür hat, wann es am Besten möglich ist, die Perspektive und den Handlungsstrang zu wechseln. Das ist eine große Stärke des Romans, die auch daraus resultiert, dass McClellan eine Welt erschafft, die durchdacht scheint und in die er den Leser ohne Vorwissen hineinwirft und ihn so alles miterleben lässt, wie es sich auch für den ein oder anderen Charakter innerhalb des Romans darstellt. Es gibt immer wieder neue Rätsel, die einfach neugierig auf die weiteren Entwicklungen machen, weswegen man einfach in die Geschichte gezogen wird und nicht aufhören kann zu lesen.
Dabei ist die Welt der Powder-Mage-Chroniken unheimlich faszinierend. Das Magiesystem ist frisch und hat einige sehr gute Ideen und auch die Strukturen innerhalb der Hauptstadt Adopest sind interessant gestaltet. Aber am überraschendsten ist es zu sehen, wie sich die Geschichte entwickelt und sogar Götter in dieser Welt auftauchen können, ohne als übermächtig oder als Fremdkörper zu wirken. Brian McClellan hat also an alles gedacht, egal ob es der Hintergrund ist, die Geschichte oder die Charaktere er baut alles stimmig auf und schreibt in einem mitreißendem Stil.
Vielleicht stößt es einigen Lesern auf, dass zwar eine Karte im Buch enthalten ist, aber kein Glossar. Tatsächlich ist dies aber gut so, denn so lenkt nichts vom Inhalt ab und alle wichtigen Informationen werden innerhalb des Romans gegeben.
Fazit
Mit Blutschwur legt Brian McClellan einen unglaublich starken Auftakt für seine Powder-Mage-Chroniken vor. Die Geschichte ist spannend, komplex und bietet mit den Pulvermagiern einen interessanten Ansatz für Magie. Diese Reihe ist definitiv eine Empfehlung wert.
Pro & Contra
+ Magiesystem
+ starke Charaktere
+ sehr gute Ideen
Bewertung:
Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Brian McClellan:
Rezension zu Die Powder Mage-Chroniken Bd.2 – Schicksalswende
Rezension zu Die Powder Mage-Chroniken Bd.3 - Herbstrepublik
Rezension zu Geschichten aus dem Powder-Mage-Universum – Im Schatten des Feldmarschalls
Rezension zu Die Götter von Blut und Pulver Bd.1 – Sünden des Imperiums