The Witcher Bd.5 – Verblassende Erinnerungen (Bartosz Sztybor, Amad Mir)

Verlag: Panini; (Juli 2021)
Softcover: 108 Seiten; 15 €
ISBN-13: 9783741622991

Genre: Fantasy


Klappentext

Wenn die Monster schwinden …

Geralt von Riva ist der Witcher, einer der fähigsten Monsterjäger aller Zeiten: nie beliebt, aber stets geduldet, sobald irgendwo eine Bestie erledigt werden soll. Doch in einer Welt, in der es immer weniger Monster zu geben scheint, sind Aufträge rar gesät, und vielleicht muss er sein Leben ändern? Dann schickt die Bürgermeisterin von Badreine nach Geralt, und ihn erwarten doch noch einmal grässliche Ungeheuer und düstere Geheimnisse …

Eine komplette neue Comic-Geschichte für alle Fans der multimedialen Fantasy-Ikone aus Netflix´ The Witcher sowie den Games und Büchern. Außergewöhnlich in Szene gesetzt vom preisgekrönten Autor Bartosz Sztybor (Cyberpunk 2077: Where´s Johnny) und dem internationalen Künstler Amad Mir (Zarathustra).


Rezension

Geralt von Riva reist durch die Lande und muss feststellen, dass es immer weniger Monster zu bekämpfen gibt. So überlegt er sogar, sich zur Ruhe zu setzen. Dann wird er jedoch in die Stadt Badreine gerufen, um dort Neblinge zu bekämpfen, die Kinder entführen und töten, und sogar sprechen können. Geralt zieht aus und kann tatsächlich eine große Horde Neblinge töten. Für ihn ist der Auftrag noch nicht erledigt, aber die Bürgermeisterin will nicht, dass er sich weiter damit beschäftigt. Aber schon bald muss sie ihn erneut rufen lassen, denn die Neblinge sind zurück.

Andrzej Sapkowski Hexer ist mittlerweile ein multimediales Phänomen. Die Romane über Geralt von Riva wurden seit den PC-Spielen unheimlich populär und die Serie mit Henry Cavill hat ihr übriges zu seinem Bekanntheitsgrad beigetragen. Selbstverständlich gibt es auch Comics zu dem ikonischen Charakter. Die neueste Reihe Verblassende Erinnerungen stammt von  Bartosz Sztybor und Amad Mir. Leider merkt man, dass Bartosz Sztybor keine großen Ambitionen bei seiner Geschichte hatte, sondern Verblassende Erinnerungen mehr Fast Food für Witcher-Fans sein soll. Denn die eigentlich Grundidee mit der Prämisse, dass sich Geralt immer mehr mit einer Welt ohne Monster konfrontiert sieht, könnte sehr interessant behandelt werden. Vor allem da sich Geralts Frage, was jemand tut, der die einzige Aufgabe, für die er gemacht ist, nicht mehr erfüllen kann, bei einem Charakter in Badreine spiegelt und letztlich zum Ende führt. Nur wird dies alles praktisch spannungslos von Bartosz Sztybor erzählt. Er schafft es nicht so etwas wie Spannung aufzubauen oder sich wirklich mit den Charakteren auseinanderzusetzen. Die Handlung von Verblassende Erinnerungen plätschert ohne Höhepunkte einfach vor sich hin. Ein interessierterer und engagierterer Autor hätte aus dieser Geschichte bedeutend mehr machen können.

Amad Mir hat Storyboards und Hintergründe von Animationsfilmen gestaltet. Dies ist seinen Zeichnungen leider anzusehen. Allzu häufig sind sie zu statisch, zu eckig und zu kantig. Für ein Storyboard, bei dem es auf die Perspektive ankommt, aber nicht unbedingt auf die Dynamik, ist das zwar in Ordnung, aber bei einem Comic, der ein Gefühl von Bewegung erzeugen muss, um z.B. Kämpfe interessant zu gestalten, ist dies etwas, das nicht geschehen darf. Und so sind die Kämpfe bei diesem The Witcher tatsächlich recht uninteressant. Alles wirkt steif und wie eine Momentaufnahme. Dazu sind die Gesichter einfach zu emotions- und ausdruckslos. Nur in seltenen Momenten gelingt es Amad Mir so etwas wie Gefühle und Atmosphäre zu transportieren. Im Prinzip sind Mirs Zeichnungen Mittelmaß, die hin und wieder passend sind, denen aber leider sehr häufig vieles fehlt.


Fazit

Verblassende Erinnerungen hat im Prinzip den passenden Titel, denn die Geschichte wird kaum lange im Gedächtnis bleiben. Bartosz Sztybor verpasst die Gelegenheit aus einer guten Ausgangslage eine gute Geschichte zu machen. So ist der Comic eher eine Enttäuschung.


Pro & Contra

+ gute Grundidee

- plätschert vor sich hin
- unansehnliche Zeichnungen
- weder spannend noch atmosphärisch

Bewertung:

Handlung: 2,5/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 2,5/5
Lesespaß: 2,5/5
Preis/Leistung: 2/5


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