Corum Bd.1 – Der scharlachrote Prinz (Mike Baron, Mike Mignola)

 

Verlag: Cross Cult; (Oktober 2020)
Gebundene Ausgabe: 112 Seiten; 25 €
ISBN-13: 978-3-96658-186-8

Genre: Fantasy


Klappentext

Das preisgekrönte Fantasy-Epos von Michael Moorcock!

Prinz Corum Jhaelen, der scharlachrote Prinz, begibt sich auf eine epische Reise des Schicksals und der Rache durch alle fünfzehn Ebenen der Erde, sogar bis ins Zentrum der Zeit – die blaue Stadt Tanelorn. Corum, ein Kämpfer wider Willen, muss sich den Göttern des Chaos stellen, um die Welt, die er schätzt, und die Frau, die er liebt, zu retten.

Die Eisner-Award-Gewinner Mike Baron (Nexus) und Mike Mignola (Hellboy) adaptierten Ende der 1980er Jahre die zeitlose Geschichte von Michael Moorcock (Elric) über den ewigen Kampf zwischen Ordnung und Chaos für den US-amerikanischen Verlag First Comics. Diese Sammelbandausgabe präsentiert die Comic-Umsetzung des Fantasy-Klassikers erstmals auf Deutsch.


Rezension

Prinz Corum vom alten Volk der Vadhagh wird von seinem Vater ausgesandt, um herauszufinden, was mit ihren Verwandten ist, von denen sie schon lange nichts mehr gehört haben. Zu seiner Bestürzung muss er feststellen, dass die Mabden, die Menschen, deren Burg zerstört haben. Als er dann nach Hause zurückkehrt, ist seine Familie auch den Mabden zum Opfer gefallen. Fortan will der eigentlich pazifistische Corum Rache. Eine Reise beginnt für ihn, die ihn durch seine Welt führt und ihn dabei auf viele Wesen und Menschen treffen lässt, und nicht alle sind böse. Schlussendlich steht er dem Gott Arioch gegenüber, der die Verkörperung des Chaos ist und ausgerechnet diesem muss er sich stellen.

Michael Moorcock ist vor allem für Elric von Melnibone bekannt. Ein großes Fantasyepos, dessen Hauptcharakter genau auf der anderen Seite steht wie Corum, nämlich der des Chaos. In den Welten Moorcocks ergibt das viel Sinn, denn seine Geschichten spielen in einem gemeinsamen Multiversum. Und Elric und Corum, so wie andere, sind eine Verkörperung des ewigen Helden, der alles im Gleichgewicht halten soll.
Inhaltlich ist die Geschichte über den scharlachroten Prinzen, die Geschichte einer Reise des Helden, in der er zunächst scheitern muss, um am Ende zu triumphieren. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. In Corum spricht Moorcock eine Vielzahl von Themen an, die alle auch durchaus generell Relevanz haben.
Im Verlauf der Handlung entwickelt sich Corum hin zu demjenigen, der er sein muss und dies häufig genug durch tragische Ereignisse. Glückliche Momente, wie seine Beziehung zu der Markgräfin Rhalina, gönnt der Autor seinem Helden nur selten.
Dabei ist es hin und wieder etwas unübersichtlich, denn Moorcock ist kein Erzähler, der klar und stringent erzählt, sondern dessen Schreibweise manchmal mehr wie im Rausch wirkt.
Mike Baron hat Corums Geschichten in den 80er Jahren in einen Comic umgewandelt und es nicht zu unterschätzen, wie schwer dies gewesen sein muss. Lediglich 112 Seiten hatte er Platz und musste auf diesen unheimlich viel und verständlich unterbringen. Dies gelingt ihm zwar sehr gut, alles wichtige des Romanes dürfte enthalten sein, aber manchmal schreitet die Handlung etwas zu schnell voran. Immer wieder fällt auf, dass die ein oder andere Seite mehr, dem Comic gut getan hätte. Damit die Charaktere hätten besser ausgearbeitet werden und die Geschichte weniger sprunghaft erzählt werden können. Auch wenn dies negativ klingt, ist Corum ein Comic, der lesenswert ist und einen ersten Einblick in Michael Moorcocks scharlachroten Prinz und seine spezielle Erzählweise gibt, und vor allem neugierig auf mehr macht.

Corum gehört zu den früheren Werken Mike Mignolas und dies ist auch gut zu erkennen. Bei Corum beherrscht er das Spiel mit Licht und Schatten noch nicht so perfekt, wie es später bei Hellboy sein sollte. Hier zeichnet er noch etwas konventioneller, mehr den üblichen Sehgewohnheiten der damaligen Comics in den USA entsprechend. Und dennoch blitzt sein späteres Können immer wieder auf. Gerade auf den letzten Seiten und bei so einigen anderen vorher ist klar zu erkennen, dass Corum ein Mike Mignola ist. Er zeichnet hier also gut, aber noch nicht außergewöhnlich.


Fazit

Michael Moorcocks ewiger Held bricht auf, um Rache zu üben und wird der Streiter der Ordnung. Dies wird von Mike Baron komprimiert und effektiv erzählt, hätte aber gerne mehr Seiten haben dürfen. Bis hierhin legt Corum einen soliden Auftakt hin.


Pro & Contra

+ der ewige Held beginnt seine Reise
+ Mike Mignola am Anfang seiner Karriere

0 ein paar Seiten mehr wäre gut gewesen

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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