Die Campbells Bd.5 – Die drei Flüche (José Luis Munuera)

Verlag: Carlsen; (Juli 2021)
Softcover: 64 Seiten; 12 €
ISBN-13: 978-3-551-75507-0

Genre: Humor/ Abenteuer


Klappentext

Bei den Campbells ist die Piraterie eine Familiengelegenheit!

Einst eine wahre Legende der Freibeuterei, hatte Campbell sich nach dem Tod seiner Frau aus dem Geschäft zurückgezogen, um seine beiden Töchter in Frieden als alleinerziehender Vater aufzuziehen.

Doch die Vergangenheit lässt sich nicht abschütteln …


Rezension

Campbell ist mit seiner Familie und seinen Piratenfreunden auf der Insel San Brandamo gelandet. Baron Inferno mit seinen Männern ebenso und beide Gruppen sind hinter dem Gold von San Brandamo her, zumindest scheinbar. Ihr jeweiliger Weg wird jedoch durch so manches Hindernis erschwert, nicht zuletzt, da die Eingeborenen sie gerne in die Irre schicken. Letztendlich stehen sich die beiden Brüder Campbell und Baron Inferno gegenüber und die Begegnung nimmt einen unerwarteten Verlauf.

Mit Die drei Flüche geht José Luis Munueras Piratenabenteuerserie zuende. Schien es anfangs so, dass Die Campbells eine locker leichte Serie mit viel Humor wäre, die hauptsächlich aus kurzen, wenn auch miteinander verknüpften, Geschichten besteht, so änderte sich dies im Laufe der Zeit. Der Humor blieb, aber es wurde mit der Zeit immer dramatischer, düsterer, einfach komplexer und spannender. Und was so einfach begann, endet nun in einem Bruderzwist, der augenscheinlich nur mit einem Kampf auf Leben und Tod entschieden werden kann. Zumindest denkt Baron Inferno so. Campbell sieht das etwas anders.
Die schriftstellerische Leistung von José Luis Munuera bei dieser Reihe ist nicht zu unterschätzen. Ihm gelingt es, in einem primär als Funny angelegten Comic, eine Geschichte zu erzählen, die höchstdramatisch und bestürzend ist. Es geht um Schuld und Sühne und vor allem um Vergebung, die von anderen, und die, die man sich selbst gewähren muss. Das Ende der Reihe endet folgerichtig mit einem Moment bei dem man als Leser schlucken muss und gleichzeitig Erleichterung und Mitgefühl empfindet und das, wie gesagt, bei einem Comic der eindeutig dem Humor zuzuordnen ist. Dies ist ein Balanceakt, an dem viele andere vor Munuera gescheitert sind, er hingegen absolviert die Aufgabe bravourös. Das liegt vor allem daran, dass er sich viel Zeit gelassen hat, sowohl für die Handlung als auch die Charaktere. Er kann nun aus dem Vollen schöpfen und genau das tut er. Der Türke, Carapepino und all die anderen großen und kleinen Charaktere sind wichtig für das Gelingen dieses letzten Bandes, in dem Munuera noch einmal alles auffährt, was für einen Piratencomic wichtig ist und was Die Campbells ausmacht, nämlich Humor, furiose Kämpfe und eine spannende, anrührende Geschichte mit einem absolut perfekten Schluss.

José Luis Munueras Zeichnungen müssen eigentlich nicht mehr gelobt werden. Wer mal etwas von ihm gelesen hat, weiß, wie gut er Komik in Bildern umsetzen kann und sie gleichzeitig mit etwas Dramatik anreichert. Die Mimik der Charaktere drückt, wenn nötig, genau die richtigen Nuancen aus und bei den Hintergründen legt er ebenso wert auf Details. Er weiß genau, welche Perspektive und welche Anordnung der Panels er nehmen muss, um seine Geschichte bestmöglich zu erzählen.


Fazit

Traurig, dramatisch, lustig und hoffnungsvoll findet Munueras großes Piratenabenteuer sein Ende. Und wie es Carapepino zusammenfasst, gibt es dabei Abenteuer, Schätze, Enterungen, Verrat, Freundschaften... mal ein wenig Drama und mal ein wenig Komödie. Die Campbells ist eine Pflichtlektüre für Funny, Abenteuer – und Piratenfans.


Pro & Contra

+ Dramatik und Humor miteinander verbunden
+ gelungener Abschluss
+ Carapepino

Bewertung:

Handlung: 5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Humor: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Piraten