Verlag: Cross Cult; (April 2021)
Softcover: 136 Seiten; 16 €
ISBN-13: 978-3-96658-077-9
Genre: Fantasy
Klappentext
Maars Königin Olwyn und Captain Rook sind ihrem Ziel ferner denn je. Ohne Proviant. Ohne Hoffnung. Es scheint unmöglich, den bösen Fluch, der Olwyn in der Form eines magischen blauen Tigers gefangen hält, zu brechen. Die Gefährten sehen sich neuen, ungemein gefährlichen Bedrohungen gegenüber – auf ihrem Weg nach ISOLA, dem Land der Toten, lüften sie uralte Geheimnisse. Dort, wo der Tod gebietet, scheint die einzige Chance zu bestehen, Maars Königin von ihrem Fluch zu befreien und den Ausbruch eines Krieges zu verhindern.
Die Kindheitsfreunde Brenden Fletcher (Motor Crush), Eisner-Gewinner Karl Kerschl (Gotham Academy) und die Koloristin MSASSYK brillieren mit einer Fusion aus gekonntem Storytelling und stimmungsvollen Illustrationen: Animation zum Blättern.
Rezension
Captain Rook und Königin Olwyn sind weiterhin auf der Reise nach Isola, dem Land der Toten, wo sie hoffen, den Fluch zu brechen, der auf Olwyn lastet. Die Zeit drängt, denn Maar steht am Rande zu einem Krieg mit Palagrine Rock und der lässt sich nur verhindern, wenn Olwyn auf ihrem Thron sitzt. Auf ihrem Weg kommen sie durch ein Dorf, dessen Kinder von einem seltsamen Wesen entführt wurden. Helfen können und dürfen sie aber nicht, und so ziehen sie weiter und begegnen der geheimnisvollen Miluse, die schon bald Captain Rook in ihren Bann zieht.
Sümpfe, geheimnisvolle Wälder, Berge, Monster, fremde Wesen und Hexen sind die Zutaten mit denen Karl Kerschl und Brenden Fletcher ihre Geschichte über die Königin und ihre Beschützerin gestalten. Mit dem ersten Band warfen die Autoren den Leser ins kalte Wasser und lieferten nicht viele Hintergrundinformationen, außer denen, die wirklich notwendig für die Handlung waren, und diesem Konzept bleiben sie treu. Der Leser erfährt nur das, was auch Olwyn und Rook wissen und erfahren. Das macht die Geschichte nur umso interessanter und Karl Kerschl und Brenden Fletcher können sich ganz auf die Charaktere und ihre Beziehung konzentrieren. Denn diese ändert sich gegen Ende zumindest etwas. Rook muss die Tatsache verdauen, dass Olwyn ihr etwas wichtiges vorenthalten hat. Ihre Reaktion darauf, und wie sich das Ganze auflöst, ist sehr stark geschrieben. Und auch wenn dies mehr oder weniger den Höhepunkt darstellt, so macht einen Großteil des Bandes das Rätsel um die Kinder und die geheimnisvolle Miluse aus. Die hier auftauchende Hexe ist ein faszinierender Charakter. War der erste Band von Isola mehr in der Fantasy verortet, so bleibt dieser ihr zwar verhaftet, bringt aber zu dem eine gruselige Komponente dazu, die der Geschichte gut tut. Die Wälder werden dunkler und die Umgebung und Kreaturen bedrohlicher. Dies sorgt für zusätzliche Spannung und vor allem für Abwechslung auf der Reise nach Isola.
Die Autoren scheinen selbst viel Spaß an ihrer Schöpfung zu haben und das zu schreiben, was sie selbst lesen wollen und beschränken sich nicht selbst in kreativer Hinsicht. Dies ist zu spüren und sorgt gleichzeitig dafür, dass das Interesse an ihrer Geschichte gesteigert wird. Karl Kerschl und Brenden Fletcher erweisen sich als sehr gute Autoren. Wenn man sie denn im eigentlichen Sinne so nennen kann, da ihr Vorgehen beim Schreiben nicht gerade als klassisch mit einem voll ausgearbeiteten Skript zu bezeichnen ist. Vieles wird spontan entschieden und so hat gerade Karl Kerschl viele Freiheiten bei seinen Zeichnungen. Alles dazu kann einem kleinen Comic von Michele Assarasakorn, alias Msassyk, entnommen werden, in dem sie ihre Zusammenarbeit mit Karl Kerschl und Brenden Fletcher darstellt.
Die Freiheit, die durch Brenden Fletchers und Karl Kerschls Schreibprozess entsteht, ist auf den Seiten und Panels zu sehen. Karl Kerschl hat den Luxus unter Umständen einen anderen Weg zu gehen, wie zuvor geschrieben, zumindest in einem gewissen Rahmen und dadurch werden sein Seitenaufbau und seine Panels sehr dynamisch. Isola wirkt wie ein Animationsfilm, in Rhythmus der Szenen und der Erzählung. Karl Kerschls Zeichnungen sind toll anzusehen und sehen einfach gut aus. Ihren Anteil hat auch Msassyk. Sie hat Karl Kerschls Zeichnungen koloriert und dies macht sie mit einem unglaublichen Gespür für Stimmungen und Atmosphäre. Sie fügt das letzte Bisschen den Zeichnungen hinzu, damit sie so wirken können, wie sie es tun.
Umfangreiches Bonusmaterial ist ebenso erneut enthalten. Neben den Covern ist das die bereits erwähnte Geschichte von Msassyk über die Entstehung von Isola.
Fazit
Der zweite Band von Isola setzt die Geschichte kreativ, etwas gruselig und spannend fort. Das gesamte Team hinter dem Comic erweist sich als sehr gute Geschichtenerzähler. Wer wunderschöne und sehr gut erzählte Fantasy in Comicform lesen will, sollte unbedingt zugreifen.
Pro & Contra
+ erzählt die Geschichte gut weiter und nimmt sich gleichzeitig Zeit für die Reise
+ etwas Grusel kommt hinzu
+ die Welt wird größer
+ sehr gute Zeichnungen
Bewertung:
Charaktere: 4/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Isola:
Rezension zu Isola Bd.1