James Bond – Man lebt nur zweimal (Ian Fleming)

Verlag: Cross Cult; (Dezember 2013)
Taschenbuch: 300 Seiten; 12,80 €
ISBN-13: 978-3-86425-092-7

Genre: Thriller/ James Bond


Klappentext

Die klassischen JAMES BOND 007-Romane von Ian Fleming – erstmals in ungekürzter und originalgetreuer Übersetzung.

JAMES BOND 007

Bond, ein gebrochener Mann nach dem Mord an seiner Frau durch Ernst Stavro Blofeld, will dem Agentenleben entsagen und gefährdet so sich selbst und seine Kollegen. M, der nicht bereit ist, den Verlust seines besten Agenten zu akzeptieren, schickt 007 nach Japan auf eine letzte, fast unlösbare Mission. Aber Japan besiegelt Bonds Untergang, als er in einer mysteriösen Residenz, bekannt als „Schloss des Todes“, auf einen alten Feind trifft. Alle Zeichen deuten auf das Ende des britischen Agenten hin … und diesmal scheint selbst Bond dem nichts entgegenhalten zu können …


Rezension

Durch den Mord an seiner Frau Tracy durch Blofeld und Irma Bunt gebrochen, begeht James Bond immer mehr Fehler und wird damit unzuverlässig und zu einer Gefahr für Missionen des Geheimdienstes. Eigentlich will M ihn entlassen, aber auf Anraten eines Arztes gibt er Bond eine letzte Chance. Er soll in Japan den dortigen Geheimdienstchef Tiger Tanaka davon überzeugen, mit ihnen eine Informationsquelle zu teilen. Bond fährt also nach Japan, freundet sich mit Henderson einem australischen Geheimdienstler und Tiger Tanaka an und muss feststellen, dass er eigentlich nichts im Tausch anzubieten hat – außer seine eigenen Dienste. Und genau die will Tanaka in Anspruch nehmen. Im sogenannten Schloss des Todes residiert ein Gaijin, ein Europäer, dessen Garten eine wahre Todesfalle ist und der jede Menge Selbstmörder anzieht, und dies wird langsam zu einem echten Problem. Da Japan selbst nichts machen kann, soll Bond ihn töten und der erlebt eine Überraschung, als er ein Photo des Mannes sieht. Denn es sind Blofeld und Irma Bunt, die im Schloss auf ihn warten.

In Ian Flemings vorletzten Bondroman trifft der Leser zunächst auf einen gebrochenen James Bond, der durch die Ermordung seiner Frau nur noch ein Schatten seiner Selbst ist. Dies führt natürlich zu Konsequenzen, allerdings keine mit denen Bond oder der Leser zunächst rechnen dürfte. Denn M zeigt hier eine Loyalität gegenüber James Bond, die in ihrem Geschäft eigentlich nicht an der Tagesordnung ist. Zunächst mutet es auch etwas seltsam an, Bond so beschrieben zu bekommen, aber es ist auch durchaus eine logische Entwicklung, die sich seit dem ersten Roman im Laufe der Zeit ergeben hat, denn in Flemings Romanen ist Bond nie völlig frei von Zweifeln gewesen.
Man lebt nur zweimal ist dritte Teil der Blofeld-Trilogie und Bonds Erzfeind spielt auch eine wichtige Rolle, denn auch er hat sich weiterentwickelt, neue Motive und Motivationen bekommen, die ihn zwar nicht weniger verrückt erscheinen lassen, ihn aber auch von den typischen Superverbrechern abheben. Sein Selbstmordgarten wirkt zwar etwas zu phantastisch, ist aber gleichzeitig eine originelle und geniale Idee. Blofeld kann nicht mehr so agieren wie zuvor, also lässt er seine Opfer zu sich kommen und kann mit der gleichen Boshaftigkeit töten, die schon seine anderen Pläne auszeichnete. Die finale Konfrontation der beiden Erzfeinde findet erst im letzten Drittel des Romans statt, die es dann aber dafür in sich hat und Ian Fleming gewohnt spannend gelingt.
Zuvor jedoch nimmt sich Ian Fleming viel Zeit Bonds Reise durch Japan und seine Ausbildung durch Tiger Tanaka zu einem Japaner zu erzählen. Auf den ersten Blick wirkt dies befremdlich, aber die Geschichte funktioniert, denn Ian Fleming gelingt die Darstellung des Japans der damaligen Zeit auf eine Art, das sie bewirkt, dass man regelrecht in diese fremde Welt eintauchen kann. Erstaunlich ist dabei, dass dies heute noch funktioniert. Aber es ist halt ein faszinierender Blick in eine vergangene Zeit, in der das alte und das moderne Japan aufeinandertrafen. Ian Fleming beweist ein ums andere Mal, dass er seine Informationen nicht rein aus Büchern hat und sein Wissen über die Kampfkünste ist durchaus erstaunlich. Man lebt nur zweimal kommt zwar bei der Handlung eher langsam in Fahrt und das ein oder andere mag etwas weit hergeholt wirken, Bond entdeckt Blofeld ausgerechnet zufällig in Japan, jedoch gelingt es ihm wie so oft zuvor mit seinen Beschreibungen und einer spannenden Handlung vollkommen zu überzeugen. Der Roman kann gut als Abschluss für die gesamte Reihe hergenommen werden, da Bond hier am Ende im Prinzip seinen Seelenfrieden findet. Jedoch wartet mit Der Mann mit dem Goldenen Colt noch der letzte von Fleming geschriebene Roman, der auf der letzten Seite bereits angekündigt wird, und die Hintertür nutzt, die Ian Fleming weit offen gelassen hat.


Fazit

In Man lebt nur zweimal ist Bond auf der Suche nach Vergeltung für den Tod seiner Frau. Ian Fleming erzählt das spannend und konzentriert sich ganz auf den abschließenden Wettkampf zwischen Bond und Blofeld.


Pro & Contra

+ Ian Fleming nimmt sich Zeit für Bonds Reise
+ interessante und gute Darstellung Japans
+ Abschluss der Blofeld-Trilogie
+ Bond entwickelt sich weiter

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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Tags: James Bond