Verlag: Dantes; (August 2021)
Gebundene Ausgabe: 84 Seiten; 20 €
ISBN-13: 978-3-946952-66-4
Genre: Fantasy/ Drama
Klappentext
Zwei Kurzgeschichten und zwei Gedichte... über die Geschichten, die wir erleben und erzählen. Alle volle Wunder und Imagination. Da sitzen die Verkörperungen der zwölf Monate um ein Lagerfeuer, dort erinnert sich eine ältliche College-Professorin an ihre C.S.-Lewis-Kindheit, woanders offenbart sich die Apokalypse... und schließlich macht uns Goldlöckchen auf die Bedeutung generationenübergreifenden Erzählens aufmerksam. Diese vier Adaption bieten für jeden etwas... und sind ein Muss für alle Gaiman-Fans.
Rezension
Neil Gaiman ist immer sehr vielschichtig. Er baut viele Hinweise und Verweise in seine Geschichten ein und lädt den Leser so auf eine Entdeckungsreise ein, auf der jeder für sich eine eigene Art der Interpretation des Gelesenen finden kann. Bei Das Susan-Problem und andere Geschichten ist dies ganz besonders stark ausgeprägt, denn zwischen diesen Buchdeckeln geht es um das Erzählen von Geschichten und wie sie auf uns wirken. P. Craig Russel hat erneut für die Neil Gaiman-Bibliothek die Werke des Autoren für den Comic adaptiert. Unterstützung bekam er dabei von Scott Hampton und Paul Chadwick.
Das Susan-Problem
College-Professorin Hastings gibt anlässlich ihres neuen Buches über Kinderbücher der jungen Greta ein Interview. Sie kommen dabei auch auf das Susan-Problem zu sprechen, dass zum Inhalt hat, warum Susan als einzige in Der letzte Kampf nicht zurück nach Narnia darf.
Das Susan-Problem wird tatsächlich in der Literaturwissenschaft diskutiert, unter anderem auch von Neil Gaiman selbst. Dieser nutzt es als Aufhänger für eine wunderbare tiefgehende Geschichte, die einen breiten Interpretationsspielraum hat.
Löckchen
Ein Vater erzählt seiner Tochter das Märchen von den drei Bären.
Löckchen ist eine schöne Geschichte über die Bedeutung von Märchen und wie wir sie wahrnehmen.
Oktober im Sessel
Die Monate treffen sich und Oktober hat dieses Mal den Vorsitz. Sie beginnen sich in einer Art Wettbewerb Geschichten zu erzählen. Es kommt zu einem Streit über die Reihenfolge und Oktober schreitet ein und beginnt seine Geschichte über den Jungen, der Wicht genannt wurde.
Aus einer kleinen, aber genialen Idee macht Neil Gaiman eine bittersüße Geschichte für den goldenen Oktober. Die beste Geschichte in diesem Band.
Der Tag, an dem die fliegenden Untertassen kamen
Die Apokalypse tritt auf vielfältige Weise ein und der Erzähler irrt durch sie hindurch, sich darüber bewusst, dass es jemanden gibt, der von alldem nichts mitbekommt.
Ein Gedicht, welches sich in seiner Endzeitvision immer weiter steigert und eine überraschende und unheimlich gute Auflösung erfährt.
Die Zeichnungen von Das Susan-Problem und Löckchen stammen von P. Craig Russel selbst. Sie sind gut, aber nicht herausstechend. Allerdings baut P. Craig Russel so vieles ein, dass sie dann doch eines Neil Gaiman würdig sind. Paul Chadwick hat sichtlich Spaß, die Endzeitvisionen zu zeichnen. Aber Scott Hampton ist derjenige, der hier die besten Zeichnungen abliefert.
Vorbildlich ist erneut das Glossar, durch das einem erst bewusst wird, wieviel in diesen kurzen Geschichten eigentlich steckt und wie wohl überlegt Neil Gaiman erzählt.
Fazit
Das Susan-Problem und andere Geschichten präsentiert vier neue Geschichten von Neil Gaiman in Comicform. Sie alle haben gemeinsam, dass sie unglaublich gut geschrieben sind und den Leser auf eine Reise über das Erzählen und ihre Bedeutung für jeden einzelnen einladen. Unbedingt lesen!
Pro & Contra
+ Geschichten über das Erzählen
+ Oktober im Sessel hat eine geniale Grundidee
+ Der Tag, an dem die fliegenden Untertassen kamen ist überraschend und perfekt
Bewertung: 
Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Preis/Leistung: 5/5
Links zu weiteren Titeln der Neil-Gaiman-Bibliothek:
Rezension zu Eine Studie in Smaragdgrün
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Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Neil Gaiman:
Rezension zu Die Bücher der Magie
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