Hayabusa (September 2021)
ca. 190 Seiten, 8,00 EUR
ISBN: 978-3-551-62075-0
Genre: Yaoi
Klappentext
Die Yakuza Odajima und Kataoka werden zusammen auf eine Mission geschickt. Doch der verschlossene Odajima verfolgt dabei noch ein zweites, geheimes Ziel: Er soll Kataoka umbringen. Nachdem er eine Gelegenheit nach der anderen verstreichen lässt, fragt er sich, warum er es einfach nicht schafft, den vorlauten Kataoka zu töten, obwohl dieser seine gesamte Familie auf dem Gewissen hat.
Rezension
Odajima und Kataoka sind beide Mitglieder der Yakuza. Weil Kataoka etwas zu auffällig war, soll er untertauchen, bis Gras über die Sache gewachsen ist. Der verschlossene Odajima soll ihn begleiten. Was Kataoka nicht weiß, Odajima hat den Auftrag bekommen, diese Reise zu nutzen, um Kataoka zu töten. Dieser wirkt geradezu sorglos und verantwortungslos. Er tut einfach, wonach ihm der Sinn steht und scheint nicht über die Konsequenzen nachzudenken. Doch andererseits strahlt er solche Freude dabei aus … Immer wieder hätte Odajima die Chance, seinen Auftrag auszuführen, doch etwas hält ihn zurück. Dabei ist nicht allein der Auftrag ein Grund für ihn, diesen Mann zu töten … Und Stück für Stück kommt Kataoka ihm einfach auch körperlich immer näher …
„Love and let Die“ vereint die rauen Umgangsformen der Yakuza und die langsam entstehende Yaoi-Story zwischen den Protagonisten. Es wird sehr viel Wert auf das Zusammensein der beiden gelegt, man bekommt mit, wie die Charaktere miteinander agieren und wie das ihr eigenes Denken beeinflusst. Immer wieder wird angedeutet, dass Kataoka Odajimas Familie getötet haben soll. Aber so ganz sicher wird dieses Thema leider nicht aufgeklärt. Eher hat man das Gefühl, es wurde letztlich vergessen. Man sieht auch mal Bilder aus der Erinnerung von Odajima, die einige Fragen aufwerfen, darauf wird aber auch nie wieder eingegangen. Das ist wirklich schade und es wirkt dadurch, als hätte die Story wesentlich mehr Potential gehabt, das nicht ausgeschöpft wurde.
Trotzdem wachsen einen die Charaktere ans Herz. Fast schon beneidet man Kataoka für seine Leichtigkeit, obwohl ihm sehr wohl bewusst ist, was um ihn herum passiert, genießt er einfach das Leben. Er nimmt es, wie es kommt und ist damit glücklich. Odajima hingegen hat sehr mit seiner Vergangenheit zu kämpfen und es somit dringend nötig, von Kataoka mitgerissen zu werden, um etwas aufzutauen.
Die Story wird von sauberen und feinen Zeichnungen unterstrichen. Bis hin zu den Nebencharakteren ist alles gut ausgearbeitet und abwechslungsreich gestaltet. Da es um Yakuzas geht, haben viele Charaktere aufwendige Tattoos, die sehr detailliert gezeichnet sind. Auch die verschiedenen Emotionen werden gut transportiert, sogar bei dem eher zurückhaltenden Odajima.
Fazit
„Love and let Die“ ist ein actionreicher Yakuza-Manga, der die verbotene Lieber zweier Todfeinde zeigt.
Pro & Contra
+ gut ausgearbeitete Charaktere
+ saubere Zeichnungen
+ detaillierte Zeichnungen
- ungenutztes Potential der Story
- ungeklärte Fragen
Bewertung:
Handlung: 3/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5