Die Powder-Mage-Chroniken – Schicksalswende (Brian McClellan)

Verlag: Cross Cult; (März 2019)
Taschenbuch: 628 Seiten; 16 €
ISBN-13: ‎ 978-3959817264

Genre: Fantasy


Klappentext

Diese Hunde auf unseren Fersen werden schon bald erfahren, dass wir Löwen sind!

Was als Revolution begann, wurde zu einem allumfassenden Krieg. Feldmarschall Tamas ist hinter feindlichen Linien gestrandet und wird gnadenlos gejagt. Er muss seine verbliebenen Männer auf einem waghalsigen Rückzug durch das Feindesland führen. Der Gott Kresimir will den Kopf von Tamas´ Sohn Taniel – jenes Mannes, der ihm ins Auge schoss. Doch da Tamas und seine Pulvermagier für tot gehalten werden, hat allein Taniel die Chance, den Angriff des rachsüchtigen Gottes und seiner eindringenden Armee abzuwehren.


Rezension

Adro ist im Krieg mit Kez und in diesem Krieg sieht sich Feldmarschall Tamas einer riesigen Armee gegenüber, die von dem Gott Kresimir Unterstützung erfährt. Aber auch er hat einen der sogenannten Götter auf seiner Seite. Nur ist Mihali, Bruder von Kresimir, eher Pazifist und hält sich an die Abmachung mit seinem Bruder nicht aktiv in den Krieg einzugreifen und stellt hauptsächlich die Versorgung von Tamas´ Armee und ihre Moral sicher. Dies ist auch bitter nötig, denn nach einem fehlgeschlagenen Angriff befindet sich Tamas plötzlich hinter den feindlichen Linien und muss nun einen Weg zurückfinden. Doch der Weg ist lang und mitten im feindlichen Gebiet sieht es für den Feldmarschall und seine Soldaten nicht gut aus.
In Adro gerät die Armee immer weiter unter Druck von den Kez und Tamas´ Sohn Taniel findet sich direkt an der Front wieder, denn mit dem scheinbaren Tod von Tamas ist er nichts weiter als ein einfacher Soldat. Getrieben und verfolgt von seiner Begegnung mit Kresimir muss er wieder zu sich finden. Eine große Hilfe ist für ihn dabei Mihali, der immer einen guten Rat und gutes Essen hat. Und sein Rat wird dringend benötigt, denn wie es aussieht, wollen die kommandierenden Offiziere den Krieg gar nicht gewinnen. Wäre nicht Taniel und seine Einheit, die die anderen mitreißen, könnte Adro schon verloren sein. Und in der Hauptstadt selbst gibt es auch immer wieder neue Probleme.

Im Auftakt seiner Powder-Mage-Chroniken widmete sich Brian McClellan hauptsächlich den Ereignissen in Adopest. Feldmarschall Tamas revoltierte und brachte die Monarchie zu einem Ende. Fortan musste er sich damit beschäftigen eine neue Regierung aufzubauen und Verschwörern zu begegnen. Die Ereignisse verließen eigentlich fast nie die Stadt.
In Schicksalswende ist dies nun anders. Brian McClellan betritt ein größeres Spielfeld als zuvor und bringt die Geschehnisse in Adro mit der Welt endgültig in Verbindung. Die Kez greifen Adro an und Feldmarschall Tamas muss sich ihnen und ihren Verbündeten Kresimir stellen. Und damit erschließt sich McClellan eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für die Fortführung seiner Geschichte.
Er erweitert seine Welt Stück für Stück und kann sie so seinen Lesern näherbringen. Neben der Politik in Adro und den dortigen Intrigen erzählt McClellan auch viel über Kez, wenn auch indirekt. Er gibt so den Feinden Adros ein Gesicht, das dann eben doch nicht so einfach ist. Und vor allem kommt auf diese Weise das Gefühl der Bedrohung für Adro viel stärker herüber, da der Leser so mehr weiß, als manche der Charaktere.

Diese stehen trotz allen größeren Ereignissen und Vorgängen dennoch im Vordergrund. Adamat muss seine Familie retten und zeigt dabei eine Verbissenheit, die man ihm nicht unbedingt zugetraut hätte und Bo überrascht in diesem Zusammenhang ebenso, da er dem Ermittler hilft, wo er kann. Taniel hingegen muss feststellen, dass die Führung der Armee ohne Tamas seltsam mutlos wirkt und kommt kriminellen Geschäften auf die Schliche und Mihali ist sozusagen das Herz und die Stimme der Vernunft. Neben diesen vertieft Brian McClellan auch die vielen anderen Figuren, teils altbekannte teils neu auftretende. Sie alle spielen eine wichtige Rolle in seiner Geschichte, selbst wenn sie mit den Kämpfen und den großen Intrigen scheinbar nicht direkt verknüpft sind, denn immer wieder gibt McClellan Hinweise, dass deren Handlungsstrang durchaus noch wichtig werden könnte.

Brian McClellan nimmt sich am Anfang ausreichend Zeit, um seine Geschichte endgültig ins Rollen zu bringen, bevor er im weiteren Verlauf das Tempo immer weiter anzieht und der Roman nicht mehr aus der Hand gelegt werden kann. Seine Welt beschreibt er vollkommen ausreichend und gibt dem Leser genug Informationen, damit er sich diese lebendig vorstellen kann. So besteht nie die Gefahr bei den vielen verschiedenen Schauplätzen den Überblick zu verlieren.
Manch einer mag bekritteln, dass der Bösewicht zu kurz kommt, aber eigentlich ist genau das eine Stärke des Romans, denn dadurch bleibt die Bedrohung im Schatten und es ist nicht abzusehen, was noch alles geschehen könnte. Mit Schicksalswende ist Brian McClellan endgültig in seiner Welt angekommen und der Leser ebenso.


Fazit

Schicksalswende ist kein typischer Mittelteil einer Trilogie, denn der Roman ist spannend, hat ein hohes Tempo und zeichnet die Charaktere hervorragend. Dazu kommt ein faszinierendes Magiesystem, das bestimmt noch so manche Überraschung bereithält.


Pro & Contra

+ sehr gute Charakterisierung
+ spannend und temporeich
+ die Welt wird gut dargestellt

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Brian McClellan:

Rezension zu Die Powder-Mage-Chroniken Bd.1 – Blutschwur
Rezension zu Die Powder Mage-Chroniken Bd.3 - Herbstrepublik
Rezension zu Geschichten aus dem Powder-Mage-Universum – Im Schatten des Feldmarschalls
Rezension zu Die Götter von Blut und Pulver Bd.1 – Sünden des Imperiums