Verlag: Splitter; (Dezember 2021)
Gebundene Ausgabe: 48 Seiten; 13,95 €
ISBN-13: 978-3-96792-731-3
Genre: Weihnachten/ Drama
Klappentext
London im 19. Jahrhundert, ein verschneiter Abend, der Tag vor Weihnachten … Unempfänglich für die Festtagsstimmung seiner Mitmenschen, zählt Scrooge, der alte Geizkragen, sein Geld. Er weiß es zwar noch nicht, aber seine Tage als selbstsüchtiger Fiesling neigen sich dem Ende zu. Nur ein Wunder könnte ihn noch retten...
Rezension
London im 19. Jahrhundert. Der geizige Mister Scrooge, den keiner leiden kann und der zu allen niederträchtig ist, ist am Abend des 24. Dezember alleine zuhause. Mitten in der Nacht erhält er Besuch vom Geist seines ehemaligen Partners Marley. Dieser zeigt ihm die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft der Weihnachtsabende und was sie jeweils für ihn und andere Menschen bedeuten. Scrooge muss sich nun entscheiden, wie er sein Leben weiterhin führen will.
Von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte über den hartherzigen Mister Scrooge und seine Läuterung gibt es unzählige Fassungen für die unterschiedlichen Medien, ob es Film, Hörspiel oder Comic ist. Rodolphe und Estelle Meyrand haben die vorliegende Fassung gestaltet und diese ist recht kurz gehalten. Knapp 48 Seiten haben die beiden Zeit, die Geschichte über Scrooge zu entwickeln. Damit dies gelingt, hat Rodolphe die Geschichte verändern und auf diese Weise zu einer Interpretation machen müssen. Vor allem verzichtet er darauf, Scrooge von insgesamt vier Geistern besuchen zu lassen. Die Geister der Weihnacht fallen weg und nur der Geist von Jacob Marley versucht ihn auf den Weg der Tugend und des Mitgefühls zu führen. Dies ist natürlich eine kritische Entscheidung, da diese ein zentraler Bestandteil der Handlung sind, aber durch diese Auslassung schafft Rodolphe Raum für die anderen Aspekte der Geschichte. So kann Scrooge ausführlich dargestellt und eingeführt werden. Ansonsten gibt es keine Überraschungen bei der Erzählung. Alles wesentlich wird in den Comic transferiert und der Kern von Dickens Erzählung transportiert. Rodolphe hat insgesamt Eine Weihnachtsgeschichte gut für den Comic adaptiert, fügt aber keine neuen Aspekte hinzu oder geht auf irgendetwas speziell ein. Bei ihm ist Dickens Werk eine Erzählung über die Weihnachtszeit und welche Wirkung sie auf Menschen haben kann und ist damit ideal für das gemeinsame Lesen mit Kindern geeignet.
Estelle Meyrand hingegen kitzelt das Besondere von Eine Weihnachtsgeschichte heraus. Sie hat einen wundervollen warmherzigen Stil, der gerade das Ende wunderbar unterstreicht. Aber auch in den anfangs düsteren, manchmal etwas gruseligen Szenen ist ihre Art des Zeichnens ideal. Ein bisschen erinnern sie an Zeichnungen in Kinderbüchern und wirken als wären sie mit Buntstiften oder Kreide koloriert. Auf jeden Fall machen sie Scrooge zu mehr als nur eine einfache Nacherzählung.
Fazit
Scrooge – Eine Weihnachtsgeschichte fasst Charles Dickens klassische Erzählung auf 48 Seiten sehr gut zusammen und bietet dabei wunderbare Zeichnungen von Estelle Meyrand.
Pro & Contra
+ Zeichnungen
+ erfasst den Kern der Erzählung
Bewertung:
Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5