Die Braut, die sich was traut (Zoë Barnes)

Verlag: Ullstein, Juli 2009
Übersetzt von Sybille Klose
TB, 455 Seiten, € 8,95
ISBN: 978- 3548280639

Genre: Belletristik


Klappentext

Belle Craine will endlich ihren Verlobten heiraten, den Journalisten Kieran. Ihr Vater Gerry, Pfarrer der beschaulichen Gemeinde St. Jude in Cheltenham, und Mutter Brenda sind überglücklich. Doch plötzlich steht das bezaubernde Model Mona vor der Tür und behauptet mit einem strahlenden Lächeln, Gerrys uneheliche Tochter zu sein. Als sie dann auch noch Kieran schöne Augen macht, gerät das traute Familienglück ins Wanken.

Das Buch ist bereits mit dem Titel Unter Pfarrerstöchtern erschienen.


Rezension

Belle Craine will Kieran Sawyer, einen aufstrebenden, jungen Journalisten heiraten. Ihr Vater Gerry, der Pfarrer ihrer Gemeinde, soll sie trauen und ihre Mutter Brenda plant eine große Feier. Brautjungfer soll ihre Schwester Jax werden, die eigentlich nur in Schwarz und dicken Stiefeln herumläuft, und auf Wunsch ihrer Mutter auch tatsächlich mal ein Kleid anziehen soll. Plötzlich taucht Mona Starr aus Australien auf und behauptet, Gerrys uneheliche Tochter zu sein. Gerry kann sich wohl an ihre Mutter erinnern, es war eine einmalige Angelegenheit - aber Rena, Monas Mutter hat nie auf seine Briefe geantwortet. Komischerweise behauptet Rena das gleiche von Gerry und gibt ihm die Schuld an ihrem verkorksten Leben.

Eigentlich will sich Mona an Gerry rächen und Zwietracht säen, was ihr auch sehr gut gelingt. Sie verbringt viel Zeit mit Kieran und irgendwann teilt sie den anderen mit, dass sie schwanger ist und den Namen des Vaters nicht nennen will. Belle verdächtigt natürlich sofort Kieran und kann ihm nicht mehr vertrauen, die Hochzeit wird abgesagt.

Das ist aber noch lange nicht alles - das Buch enthält noch viel, viel mehr. Es erzählt über eine junge Frau, die an ihrem Leben zweifelt und auf der Suche nach dem richtigen Job ist. Als sie dann endlich Karriere macht, muss sie feststellen, dass es zwar schön ist, Verantwortung zu haben, es aber noch viel Wichtigeres im Leben gibt. Und sie erkennt den Unterschied zwischen wahrer und geheuchelter Freundschaft. Das Gleiche gilt für einen jungen Mann, der ständig seine Unschuld beteuert, ihm aber niemand glaubt. Er hofft aber weiterhin auf seine große Liebe und kann sich ein Leben ohne sie einfach nicht vorstellen. Dann gibt es noch Brenda, die Pfarrersfrau, die vom Schicksal hin und her geworfen wird und an sich zweifelt, ob ihr jetziges Leben wirklich so toll ist. Hätte sie mit anderen Entscheidungen vielleicht ein besseres Leben gehabt? Und da ist auch noch Jax, die kleine, blitzgescheite Schwester, der Rebell, der überall aneckt und es schafft, ihre Probleme selbst zu lösen. Weiter ist da noch Oz, Kierans Freund, der noch bei seiner Mutter lebt und völlig unter ihrem Pantoffel steht. Und natürlich Mona, die Hauptperson, die zuerst völlig unsymphatisch und aufdringlich daherkommt, dann aber merkt, dass Rache doch nicht so süß ist, wie es immer dargestellt wird. Außerdem gibt es noch eine ganze Menge mehr Personen, manche liebenswürdig manche dafür etwas weniger und alle leben ihr eigenes Leben. Aber für eine gewisse Zeit streifen sie das Leben der Craines, sie beeinflussen es und jeder verändert irgendetwas.

Diese Geschichte verdeutlicht, dass auch jeder vermeintliche Schlag auch wieder irgendwo etwas Gutes in sich hat und wie man mit gesundem Menschenverstand und Tatkraft sich auch aus schwierigen Situationen wieder herausmanövrieren kann. Das Leben ist halt nicht immer rosig, manchmal muss man den Sonnenschein suchen. Und manchmal muss man auch einfach Umwege gehen, um ans Ziel zu kommen.

Es ist ein sehr komplexes Buch, viele Leute erscheinen und erzählen ihre Geschichte. Für jeden gibt es Veränderungen, mal mehr, mal weniger. Am Anfang ist es nicht ganz einfach, sich an all die vielen vorgestellten Menschen zu gewöhnen, aber dann mag man es gar nicht mehr aus der Hand legen.


Fazit

Eine Geschichte mitten aus dem Leben, denn in irgendeiner Person kann sich jeder wieder finden. Ein gutes Beispiel für das Pech im Leben, das aber auch wieder irgendetwas Gutes in sich hat, man muss es nur finden. In jedem Ende wohnt ein neuer Anfang.


Pro und Contra

+ viele Personen
+ interessante Geschichten
+ wie aus dem richtigen Leben
+ überraschende Wendungen
+ die Kunst, aus dem Schlechten noch etwas Gutes zu finden

- etwas langatmig am Anfang

Wertung:

Handlung:4,5/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5