Hellboy – Medusas Rache (Hrsg. Christopher Golden)

Verlag: Golkonda Verlag; (Oktober 2012)
Taschenbuch: 300 Seiten; 16,90 €
ISBN-13: 978-3-942396-21-9

Genre: Horror/ Mystery


Klappentext

Medusas Rache

Vierzehn neue Hellboy-Geschichten von einigen der besten Phantastik-Autoren der angloamerikanischen Szene. Jede Erzählung ist mit einer ganzseitigen Illustration von Hellboy-Schöpfer Mike Mignola versehen – ein Augenschmaus für Kenner und ein Muss für jeden Sammler.


Rezension

Hellboy ist schon längst nicht mehr an die Seiten von Comics gebunden und noch bevor es einen Film oder ein Spiel zu ihm gab, haben Autoren Kurzgeschichten zu seinen Abenteuern verfasst. Im Original erschienen diese Erzählungen bereits im Jahr 1999 bei Hellboys Stammverlag Dark Horse.

Medusas Rache

Hellboy ist in einem kleinen Dorf in Griechenland. Dort trifft er auf die Medusa und ihre Helfer und Opfer.
Mit Auftakt- und Titelgeschichte stürzt sich Yvonne Navarro in die griechische Sagenwelt und der Auftritt der Medusa gerät höllisch gut.

Puzzle

In Paris hat Hellboy schlimme Albträume. Kate Corrigan und Abe Sapien versuchen ihm dabei zu helfen, herauszufinden, was sie bedeuten. Währenddessen gerät der junge Guy als Hausmeister der Faculté de Médecine in einen gruseligen Abwärtsstrudel.
Stephen R. Bissette erzählt eine Geschichte, die ihren Horror so langsam aufbaut, wie es die Klassiker der Horrorliteratur wie ein H.P. Lovecraft tun. Puzzle ist ein Höhepunkt der Kurzgeschichtensammlung.

Eine Mutter weint um Mitternacht

J. Robert Oppenheimer wendet sich an Hellboy mit der Bitte, dem gemeinsamen Freund Jamie MacDougal zu helfen. Dessen Sohn ist verschwunden. Eines Tages kam er einfach nicht nach Hause und sein Verschwinden scheint etwas mit der alten Legende um La Llorona zu tun zu haben.
Philip Nutman erzählt eine nahezu poetische Geschichte mit einem bitteren Ende und wirft dabei einen Blick auf Hellboys Kindheit.

Versicherungen

In New York wird Hellboy die Pistole gestohlen – und zwar von Ratten. Er macht sich auf die Suche, an deren Ende nicht nur eine Überraschung auf ihn wartet.
Greg Rucka ist ein Meister des Thrillers und die Erwartungen an ihn unterläuft er in dieser Geschichte mit einer herrlichen Pointe vollkommen.

Folie à Deux

1967. In Vietnam wurde eine ganze Einheit Soldaten von etwas seltsamen getötet. Hellboy reist in das Land, in dem der Krieg tobt und versucht den Dingen auf den Grund zu gehen.
Nancy Holder schickt Hellboy nach Vietnam. Neben dem Horroraspekt baut sie auch Kritik am Krieg ein.

Dämonenpolitik

Hellboy wird zu einem Treffen von Politikern gerufen. In letzter Zeit eskalieren immer wieder Streitgespräche im Kapitol und es wird immer schlimmer. Hellboy soll ermitteln, ob es einen übernatürlichen Einfluss gibt.
Craig Shaw Gardner schickt Hellboy in die Hochpolitik und unterhält recht gut.

Ein grimmiges Märchen

In New York verschwinden einige Kinder. Hellboy kommt mit Professor Bruttenholm in die Stadt und versucht zu helfen. Dabei stößt er auf genau die Art von Monstern, die er nicht ausstehen kann: Feenwesen.
Hellboy gegen Feen, mehr muss man nicht wissen. Nancy A. Collins liefert eine sehr unterhaltsame Geschichte ab.

Die Vogelscheuche

Vor einem Jahr gelang es Hellboy den Geist eines Serienkillers zur Strecke zu bringen. Nun sitzt er in einer Kneipe und wartet auf seinen Freund Finn. Währenddessen erzählt er Lorraine die Geschichte der Ereignisse und seines toten Freundes Red Shirt.
Gruselig geht es in Rick Hautals und Jim Connollys Vogelscheuche zu. Gut geschrieben und mit der richtigen Menge an Humor ist Die Vogelscheuche eine der besten Geschichten in diesem Buch.

Wo ihr Feuer nicht erlischt

Kirchen der Glaubensgemeinschaft Golgotha Tabernacle of Our Lord gehen vermehrt in Flammen auf. Hellboy wird hinzugerufen.
Chet Williamson beschäftigt sich oberflächlich mit Dämonen, etwas tiefer betrachtet geht es um Rassismus. Das Ganze ist unterhaltsam verpackt.

Ich bekam Bigfoots Baby

Bigfoot wurde gesehen und eine Reporterin ist vor einem Jahr verschwunden. Hellboy hilft dabei, den Dingen auf den Grund zu gehen und macht mehr als eine überraschende Entdeckung.
Max Allen Collins Geschichte ist nett, mehr aber leider nicht, denn die Auflösung ist einfach zu offensichtlich.

Der Nuckelavee

Die britische Feen- und Sagenwelt ist immer ein dankbares Thema. Schade, dass Christopher Golden und Mike Mignola nicht mehr als eine einfache Gruselgeschichte, ohne besondere Höhepunkte daraus machen. Eigentlich können es beide deutlich besser.

Eine Nacht am Strand

Abe Sapien übergibt Hellboy einen Fall am Strand von Coney Island. Gemeinsam mit Kate Corrigan ermittelt er, was oder wem in letzter Zeit Menschen zum Opfer fallen.
Matthew J. Costello erzählt eigentlich eine gute Geschichte, leider allerdings auf eine Weise, dass der Lesespaß getrübt wird. Er stellt Hellboy einfach als zu prollig und fast dumm dar.

Brenn, Baby, Brenn

Mit vierzehn Jahren ist Liz Sherman alleine unterwegs. Eines Tages lernt sie eine junge Frau und ihre Mutter kennen, die unerwartet gut zu ihr sind. Doch dann passiert eine Tragödie.
Mit Poppy Z. Brites Beitrag geht es in die Vergangenheit von Liz Sherman. Gut geschrieben ist Brenn, Baby, Brenn, hat aber nichts zu bieten, was so richtig zu begeistern wüsste. Es ist einfach eine kleine Anekdote aus Liz Shermans Jugend.

Weit reichte sein Ruhm

Hellboy reist nach Lindisfarne, dem historischen Ort, an dem die Wikinger einst zuerst zuschlugen. Eine Gruppe von Reenactern wurde bestialisch ermordet. Hellboy geht dem nach und macht dabei die Bekanntschaft mit der dunklen Seite Englands.
Den Abschluss macht Brian Hodges und der ist richtig gut. Hellboy ist eben am Besten wenn er sich mit alten Legenden anlegen muss, mit der übernatürlichen Welt interagiert und dabei auch gleichzeitig noch eine Frage, wie wer die Bestie ist, gestellt wird.

Mike Mignola hat eine Einleitung für das Buch geschrieben und jede der Geschichten wird von einer seiner Illustrationen begleitet.


Fazit

Medusas Rache bietet viele verschiedene, abwechslungsreiche Kurzgeschichten. Selbst wenn nicht alle außergewöhnlich sind, so sind sie doch mindestens solide. Hellboyfans können also unbesorgt sein und werden viel Spaß an Medusas Rache haben.


Pro & Contra

+ unterschiedliche Ansätze
+ Illustrationen von Mike Mignola

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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