Carole & Tuesday (Morito Yamataka / BONES / Shinichiro Watanabe)

 carole and tuesday

Carlsen (Dezember 2021)
ca. 180 Seiten, 7,50 EUR
ISBN: 978-3-551-71094-9

Genre: Science Fiction, Slice of Life


Klappentext

Vor über fünfzig Jahren besiedelte die Menschheit den Planeten Mars. Fast jedes kulturelle Vergnügen wird seitdem von KIs erschaffen, vermarktet und von den Marsbewohnern konsumiert. Und in dieser Ära treffen sich zufällig zwei Mädchen, die Musik machen wollen. Carole und Tuesday! Dies ist die Geschichte dieser beiden Freundinnen.


Rezension

Tuesday kommt eigentlich aus reichem Haus und sollte theoretisch alles haben, was man sich wünschen kann. Doch sie möchte unbedingt Musik machen, was sie Zuhause nicht kann. Deshalb hinterlässt sie einen Abschiedsbrief und läuft weg. Es verschlägt sie nach Alba City, die aufregendste Stadt des Planeten, wer hier kein "Star" ist, möchte es unbedingt werden. In Alba City lebt auch Carole, die sich mit kleineren Jobs alleine über Wasser hält, aber auch immer wieder gekündigt wird, da sie sich nicht alles gefallen lässt. Als sie ihren Frust loswerden möchte, stellt sie sich mit ihrem Keyboard auf die Straße und fängt einfach an zu spielen. Dadurch wird Tuesday auf sie aufmerksam. Schnell freunden die beiden sich an und ihnen wird klar, sie haben den gleichen Wunsch: Musik machen!

Spontan kommen sie auf die Idee, dass sie gerne mal auf einem großen Flügel spielen möchten, wie der in der Gedenkhalle. Da sie dort nicht einfach so rein dürfen, schummeln sie sich einfach rein und erobern die Bühne. Sie fangen an, zu spielen – Carole am Flügel und Tuesday auf ihrer Gitarre. Ein Mitarbeiter, der dies mitbekommt, filmt sie dabei und stellt das Video online. Dadurch werden die beiden kapernden Musikerinnen etwas bekannt. Doch zu einem großen Durchbruch ist der Weg noch sehr weit und scheinbar unerreichbar. Immerhin gibt es keine Musiker mehr, die ihre Lieder selbst schreiben. Heute wird Musik von hoch entwickelten KIs erstellt und von menschlichen Musikern gespielt oder gesungen. Aber, dass Menschen die Lieder selbst komponieren, kann sich fast niemand mehr vorstellen. Doch dann werden die beiden von einem Mann angesprochen, der sie managen möchte. Können sie ihm vertrauen? Und kann er ihnen wirklich helfen?

„Carole & Tuesday“  startet rasant und gibt sich nicht mit großartigen Erklärungen ab. Es wird zwar nebenbei erwähnt, dass sich die Protagonisten auf dem Mars befinden, aber es wird nicht erwähnt, weshalb. Auch dass die Umsiedlung auf den Mars über fünfzig Jahre her ist, verrät nur der Klappentext, im Manga selbst wird dies nicht erwähnt. Ebenfalls wird die Tatsache, dass Musik nur noch von KIs geschrieben wird, zwar erwähnt, aber eher im Laufe der Story, als wirklich als Einführung oder Erklärung für den Leser. Es wird auch nicht klar, ob es irgendwie verboten sei, oder einfach nur als unnötig angesehen wird.

Die beiden Mädchen wissen jedenfalls genau, was sie wollen und legen einfach los. Sie selbst interessiert es dabei weniger, ob sie besonders gut sind, sie wollen einfach nur Musik machen. Auch wenn es eigentlich, zumindest im ersten Band, absolut keine Rolle spielt, dass man sich auf dem Mars befindet, stört dies die Story auch nicht. Der Weg zu der Erfüllung ihres Traumes ist natürlich nicht so einfach. Sie müssen lernen, zusammen zu spielen und sie müssen sich gegen die Welt durchsetzen mit ihrer altmodischen Art. Aber sie bleiben fröhlich und geben sich gegenseitig Halt.

Die Charaktere wirken im ersten Band noch etwas naiv. Sie beschließen einfach, sie wollen Musik machen und dann fallen ihnen die Chancen zu. Dies kann sich aber in der weiteren Entwicklung noch ändern. Auf jeden Fall macht sie Musik glücklich und das kommt auch sehr gut rüber. Gerade auch zeichnerisch wurde es hervorragend umgesetzt, wie die beiden strahlen, während sie Musik machen. Obwohl es um Musik geht, die man in einem Manga nun mal nicht hören kann, kann die Story dies ohne Probleme transportieren. Die Zeichnungen sind sauber und fein. Die Charaktere sind individuell gestaltet und haben einen Wiedererkennungswert. Auch die Hintergründe sind sauber ausgearbeitet und detailliert dargestellt.


Fazit

„Carole & Tuesday“ ist eine Adaption des Anime von BONES und spricht alle Musikliebhaber an!


Pro & Contra

+ positive Charaktere
+ schöne Zeichnungen
+ gezeichnete Musik

- wenig Hintergrundinformationen
- naive Protagonisten

Bewertungsterne3.5

Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5

Tags: Slice of Life