Eternals – Alte Götter (Neil Gaiman, John Romita Jr.)

Verlag: Panini( November 2021)
Softcover: 228 Seiten; 24 €
ISBN-13: 9783741618765

Genre: Superhelden


Klappentext

Unsterbliche Götter in der Moderne

In diesem Band erwachen die mächtigen, kosmisch-göttlichen Eternals aus dem Schaffen der Comic-Legende und Avengers-Miterfinder Jack Kirby zu neuem Leben!

Zur Zeit von Marvels Superhelden-Civil War haben einige der größten Eternals keinerlei Erinnerung mehr an ihre wahre Natur. Dennoch schweben sie in Gefahr und es warten Gegner, Enthüllungen, Heldentaten und Iron Man auf sie.

Die Neudefinition der unsterblichen Eternals, geschrieben von Superstar Neil Gaiman (SANDMAN, American Gods) und gezeichnet von Comic-Legende John Romita Jr. (SPIDER-MAN), komplett in einem Band.


Rezension

Mark Curry ist Arzt in einem Krankenhaus und Sersi will als Organisatorin von Partys ihren Lebensunterhalt verdienen, und sie erhält als ersten Auftrag gleich einen ganz großen. Sie soll für die Botschaft von Krownistan die Party schlechthin gestalten.
Beider Leben gerät allerdings aus den Fugen, als ein geheimnisvoller Mann, Ike Harris, in ihr Leben tritt und ihnen sagt, sie seien eigentlich völlig andere. Sie hätten es nur vergessen.
Nur Ike Harris alias Ikaris kann sich noch an seine Existenz als Eternal erinnern und kurz darauf gerät er in große Schwierigkeiten, als ihn Deviants angreifen. Und bald geht es um noch mehr. Denn durch die sich entfaltenen Ereignisse droht ein Celestial zu erwachen und damit die Erde zu vernichten.

Neil Gaiman ist einer der bekanntesten Autoren im Bereich der Fantasy. Aber auch in der Comicwelt hat er sich einen Namen gemacht und hat unter anderem die einflussreiche und erfolgreiche Reihe Sandman geschrieben, mit der er neue Impulse setzte. Wer ihm einen Charakter oder eine Reihe anvertraut, weiß also, dass er etwas außergewöhnliches bekommt und im Falle der von Jack Kirby erfundenen Eternals ist das nicht anders. Die mächtigen Wesen, die im Prinzip jedem Superhelden überlegen sind, sind zwar teil des Marveluniversums, treten allerdings selten auf und dann häufig nur als Gäste. Eine eigene Serie haben sie zwar immer wieder mal bekommen, die liefen aber nie wirklich lange. Das mag auch daran liegen, dass sie einfach zu mächtig sind, um sie wirklich in Schwierigkeiten zu bringen. Selbst Superman bietet da mehr Möglichkeiten. Ihre Gegner können die Eternals nie wirklich gefährden und immer einen Celestial oder die Horde auftauchen zu lassen, wäre einfach auf Dauer zu redundant. So richtig etwas mit ihnen anzufangen, wusste also Marvel nie wirklich, auch wenn sie durchaus eine spannende Prämisse haben und das Marveluniversum bereichern.
Neil Gaiman findet in Alte Götter jedoch einen Weg, die Eternals interessant zu machen. Diese allmächtigen Wesen beraubt er zu Anfang ihrer Fähigkeiten und lässt sie erst nach und nach erwachen. Er erklärt zunächst nicht viel. Die Eternals leiden an Amnesie und wissen weder was sie sind, noch was sie können. Das ist sehr erfrischend und vor allem wirft es unzählige Fragen auf, die sich sowohl Charakteren als auch Lesern stellen. Erst mit Fortschreiten der Handlung werden diese beantwortet und teilweise geht es hoch her, aber vor allem konzentriert sich Neil Gaiman auf seine Charaktere, auf ihre Stärken und Schwächen und dies ist im Fall der Eternals genau der richtige Ansatz. Eine auf Action basierende Geschichte wäre bei ihnen fehl am Platz, dafür sind sie eben einfach zu mächtig. Die Auflösung der Geschichte ist bitter und tragisch und eröffnet gleichzeitig sehr viele Möglichkeiten für die Weiterführung der Abenteuer der Eternals. Leider wurden diese nicht wirklich genutzt. Es gab zwar auf Alte Götter folgend eine reguläre Serie zu den Eternals, diese wurde jedoch bereits nach neun Ausgaben wieder beendet, wennglich auch abgeschlossen, und damit enorm viel Potenzial verschenkt.
Neil Gaimans Interpretation der Eternals ist auf jeden Fall lesenswert, da er vieles hinzufügt und neue Ideen einbringt.

John Romita Jr. spaltet von jeher die Fans. Den einen gefällt sein Zeichenstil, den anderen nicht. Einig kann man sich aber darin sein, dass er etwas von Action versteht. Ansonsten sind seine Zeichnungen häufiger etwas zu eckig, Gesichter gelingen ihm nicht immer perfekt und hin und wieder sieht einer der Eternals eher wie aus einem Comic für Kinder aus, als wie ein Superheld in einem Comic, der durchaus ernst zu nehmen ist. Für den Uni-Geist findet er aber zumindest einen neuen interessanten Ansatz.


Fazit

Neil Gaiman präsentiert eine absolut gelungene Interpretation der Eternals, die sie vor echte Herausforderungen stellt. Die Geschichte ist vielschichtig und spannend. An John Romita Jr. werden sich wie immer die Geister scheiden.


Pro & Contra

+ gelungener Ansatz
+ spannend und interessant
+ überraschender Gegner
+ vielversprechende Auflösung

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit den Eternals:

Rezension zu Eternals-Anthologie