The Gender of Mona Lisa (Tsumuji Yoshimura)

the gender of mona lisa

Hayabusa (Oktober 2021)
ca. 200 Seiten, 8,00 EUR
ISBN: 978-3-551-62105-4

Genre: Romantik


Klappentext

Welches Geschlecht hat die Mona Lisa? Viele Mythen ranken sich um dieses Gemälde und man munkelt sogar, dass es beide Geschlechter in sich vereint … Mit dieser Frage beschäftigt sich auch Hinase. In einer Welt, in die alle Menschen ohne Geschlecht hineingeboren werden und sich erst mit dem zwölften Lebensjahr entscheiden, ob sie ein Leben als Mann oder Frau führen möchten, hat sich Hinase auch mit 17 Jahren immer noch nicht entschieden …


Rezension

In dieser Welt kommen alle Menschen geschlechtslos zur Welt. Mit ihrem zwölften Lebensjahr entscheiden sie sich dann, ob sie zukünftig als Frau oder als Mann leben werden. Zumindest normalerweise, denn Hinase ist inzwischen 17 Jahre alt und noch immer geschlechtslos. Hinase selbst könnte sich aktuell für kein Geschlecht entscheiden und findet das eigentlich so auch vollkommen in Ordnung. Hinases beste Freunde haben sich mit 12 Jahren entschieden, Shiori für das männliche Geschlecht und Ritsu für das weibliche. Doch beide haben absolut kein Problem mit Hinases Geschlechtslosigkeit. Oder besser gesagt, sie hatten bisher kein Problem damit.

Doch an diesem einen verhängnisvollen Tag entscheiden sie sich unabhängig voneinander beide dazu, Hinase ihre jeweilige Liebe zu gestehen. Während Shiori bei seinem Verständnis versichert, er wollte Hinase zu einer Frau machen, verspricht Ritsu bei ihrem Geständnis, dass sie Hinase zum Mann machen wolle. Diese Geständnisse bringen Hinase komplett durcheinander. Und nicht nur ihn, laut seinem behandelnden Arzt auch seinen Körper …

„The Gender of Mona Lisa“ zeigt eine Welt, die heutzutage wunderbar klingt. Immerhin bekommt man immer mehr mit, wieviele Menschen darunter leiden, dass in unserer Welt das Geschlecht bereits bei der Geburt festgelegt wird. Die hier beschriebene Welt hätte vielen das Leben wesentlich einfacher gemacht. Obwohl Hinase zeigt, dass auch in dieser Welt Probleme existieren und Menschen, die anders sind, als die meisten. Die Geschlechtslosigkeit von Hinase wurde sehr gut ausgearbeitet und tatsächlich, je nachdem, ob Hinase mit Shiori oder Ritsu zusammen ist, wirkt er/sie mal eher männlich und mal eher weiblich.

Neben der etwas ungewöhnlichen und komplexeren Dreiecksbeziehung, kommen auch noch Geheimnisse hinzu, die die Story zum Ende des ersten Bandes spannend machen. Auch erwischt man sich als Leser dabei, selbst zu hinterfragen, wie wichtig wohl das Geschlecht bei wahrer Liebe ist? Gerade bei der Situation der Charaktere fragt man sich: Können sich Ritsu und Shiori wirklich nur dauerhaft in Hinase verlieben, wenn das Geschlecht passt? Oder ist dies eher Nebensache, da sie sich bereits in den Charakter verliebt haben?

Im ersten Band wirkt Hinases Unentschlossenheit noch ein bisschen verwirrend. Natürlich kann man sich nur schwer in die vorliegende Situation hineinversetzen, aber man hinterfragt die Unentschlossenheit schon etwas. Dann wiederum verfolgt man gespannt wie die Freunde jeweils auf Hinases Entscheidungen und Entwicklung reagieren werden. Besonders Hinases behandelnder Arzt scheint mehr zu sein, als der Leser im ersten Band mitbekommt.

Die Story wird von sehr schönen und feinen Zeichnungen unterstützt. Besonders bei Hinase wurde ganze Arbeit geleistet, da der Leser selbst immer wieder ein anderes Bild von Hinase erblicken kann. Die Gesichter der Charaktere transportieren die Emotionen sehr gut. Die einfachen Hintergründe setzten die Protagonisten noch mehr in Szene.


Fazit

„The Gender of Mona Lisa“ spricht auf interessante und bewegende Art ein ganz aktuelles Thema an, das viele betrifft und doch für viele Leser fremd wirkt.


Pro & Contra

+ guter Storyaufbau
+ nachvollziehbare Charaktere
+ passende Zeichnungen
+ aktuelle Storyidee

- etwas unentschlossener Protagonist

Bewertungsterne4.5

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5

Tags: Hayabusa