Carlsen (Dezember 2021)
ca. 210 Seiten, 12,00 EUR
ISBN: 978-3-551-72079-5
Genre: Drama, Slice of Life
Klappentext
Der Manga zur Filmadaption von „Josie, der Tiger und die Fische“.
Rezension
Tsuneo ist sehr fleißig und arbeitet neben der Schule in einem Taucherladen. Er lernt viel, schafft es aber trotzdem in seiner Freizeit seinem Hobby nachzugehen: dem Tauchen. Deshalb hat er auch fest vor in Mexiko zu studieren, denn dort kann man wunderbar tauchen. Er arbeitet nur deshalb so hart, um das Geld dafür zu verdienen. Als er eines Abends auf dem Weg nach Hause ist, kommt plötzlich ein Mädchen im Rollstuhl den Abhang hinunter geschossen. Offenbar ist der Rollstuhl außer Kontrolle. Bevor er richtig darüber nachdenkt, fängt er sie ab. Kumiko, das Mädchen aus dem Rollstuhl, ist zwar gerettet, aber sein gekauftes Abendessen ist ruiniert.
Die Großmutter von Kumiko lädt ihn zum Dank zum Abendessen ein. Kumiko ist ihm gegenüber sehr barsch und abweisend, aber ihre Großmutter bietet ihm einen sehr gut bezahlten Job an. Er soll sich ab sofort um Kumiko kümmern, die darauf besteht, dass er sie „Josie“ nennt. Anfangs regt sich Tsuneo sehr über Josie und ihr abweisendes Verhalten auf und wäre der Job nicht so gut bezahlt, hätte er gute Lust hinzuschmeißen. Aber er erkennt auch, dass Josie Gründe für ihre Ablehnung hat. So will zwar ihre Großmutter nur das Beste für sie, aber macht sie dabei wirklich alles richtig? Immer mehr taucht Tsuneo in Josies Leben ein und lernt auch eine andere Seite an ihr kennen. Doch was bedeutet dies letztendlich für seinen großen Traum?
„Josie, der Tiger und die Fische“ ist eine ruhige Geschichte, die unter anderem das Thema "Gefahren im Alltag" behandelt. Ja, gerade für jemanden, der angeschlagen ist, lauern viele Gefahren da draußen, aber ist es deshalb die Lösung, sich einzusperren? Es ist nicht schön, wenn jemand im Rollstuhl sitzt, aber kann er deshalb nie etwas tun oder erleben? Es ist schwer die Gedanken von anderen zu erahnen, gerade weil Menschen sich oft widersprüchlich zu ihren wahren Gefühlen verhalten. Aber wenn man es schafft, hinter diese aufgebaute Fassade zu blicken, kann man so viel mehr in einem Menschen entdecken.
Die Story entwickelt sich nicht zu schnell und der Leser kann die Entwicklungen gut nachvollziehen. Auch die zickige Josie schafft es, Verständnis beim Leser zu wecken. Und man wird unsicher, für welche Träume der Protagonisten man am meisten die Daumen drücken sollte. Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Hauptsächlich geht es um die Interaktion von Tsuneo und Josie. Nebencharaktere wie die Großmutter oder Tsuneos Kollegen haben nur kleinere Rollen, die nur dazu dienen, die Story voranzutreiben. Aber das Annähern aneinander ist sehr gut umgesetzt. Beide handeln nachvollziehbar und haben ihre ganz eigenen Probleme und Träume.
Das alles wird von wunderschönen und zarten Zeichnungen unterstützt. Die Charaktere wirken lebendig und sind gut auseinander zu halten. Die Panelaufteilung passt sich an die Geschichte an, wodurch Zeichnungen auch mal aus ihrem Rahmen ausbrechen und somit durchgängig die Gefühle der Geschichte sehr gut transportieren.
Fazit
„Josie, der Tiger und die Fische“ ist ein wunderschöner Manga voller Gefühle, der zum Nachdenken, aber genauso zum Träumen anregt.
Pro & Contra
+ nachvollziehbare Geschichte
+ verträumte und zugleich ernste Story
+ unterschiedlichste Charaktere
+ wunderschöne Zeichnungen
+ gefühlvolle Zeichnungen
Bewertung:
Handlung: 5/5
Charaktere: 5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5