
Genre: Humor, Szene und Gesellschaft
Inhalt
Eigentlich war alles bestens: Martin hatte seinen Traumjob als
Journalist und war mit Beate, seiner Traumfrau, zusammen. Doch leider
wurde er nicht nur von seiner Freundin verlassen, ihm wurde auch noch
gekündigt. Sein hilfsbereiter aber etwas lässiger Freund Richie
versucht zwar alles, ihn auf andere Gedanken zu bringen, doch der
Besuch in einem Nachtlokal endet in einer Katastrophe. Mit einem Kopf
voller Fragen und einem Talent, in die unmöglichsten Situationen zu
geraten, stellt er sich selbst das Ultimatum, bis zu seinem 31.
Geburtstag glücklich zu sein. Und irgendwie mutiert diese Laune zur
Aufgabe seines Lebens.
Rezension
In klassischer Komödienmanier nimmt sich Michael Eichammer mehr oder
weniger normale Alltagssituationen vor und zeigt deren amüsante Seite.
Dass hierbei die Handlung lediglich dazu dient, diese Szenen zu
verbinden, überrascht dabei nicht wirklich und ist in diesem Genre
sicherlich verzeihlich, sofern diese Szenen dann als Entschädigung vor
geistreichem Witz sprühen. Und genau hier ist der Haken; denn „Toreros
sind so“ ist größtenteils weder geistreich noch besonders komisch.
Der Protagonist und Ich-Erzähler, gestrickt nach dem Muster
„sympathischer Verlierer“ witzelt sich geradezu krampfhaft um Lacher
bemüht, durch die dünne Story und gibt dabei Kalauer und Gags zum
Besten, die größtenteils schlichtweg nicht zünden.
Und damit nicht genug. Auch der Erzählstil ist reichlich unausgegoren.
Offenbar um einen pointierten und augenzwinkernden Stil bemüht,
erreicht Eichammer mit seinen platten Dialogen und dem unglaublich
hölzernen Wortwitz das genaue Gegenteil. Spätestens nach einem Dutzend
abgedroschener Phrasen bleibt einem nur noch, die Augen zu verdrehen.
Dass bei der übergroßen Fülle an lahmen Witzen und Formulierungen auch
hin und wieder etwas durchblitzt, das den Hörer wenigstens ein
Schmunzeln in Betracht ziehen lässt, ist vermutlich einzig den Gesetzen
der Wahrscheinlichkeit geschuldet.
Immerhin, der Protagonist vermag hin und wieder Sympathie zu entlocken,
verkörpert er doch allzu menschliche Schwächen, die bei vielen auf
Verständnis stoßen dürften. Dass hierbei kein brillant ausgearbeiteter
Charakter, sondern eben eine überspitzte Darstellung des ganz
„normalen“ Stadtmenschen herauskommt ist natürlich klar und in dem
Genre legitim und meist erwünscht. Dasselbe gilt für die anderen
Charaktere. Lediglich die Tatsache, dass Eichammer hierbei einige
Klischees etwas überstrapaziert – selbst im Rahmen des Genres - , kann
man ihm zum Vorwurf machen.
Ironischerweise sind gerade die Stellen im Hörbuch interessant(er), in
denen ausnahmsweise einmal nicht versucht wird, dem Hörer mit
Albernheiten ein Lachen abzutrotzen. Dann nämlich, wenn der Protagonist
fast schon philosophierend über sein Leben, die Gesellschaft und
ähnliche Dinge nachdenkt. Wenn mehr von diesen Stellen die vermeintlich
witzigen ersetzen würden, wäre das Werk sicherlich sehr viel
erträglicher.
So aber bleibt „Toreros sind so“ der Versuch, aus schon Dagewesenem
eine Komödie zu stricken, an der allenfalls Fans von seichten
Sat1-Liebeskomödien Gefallen finden dürften.
Fazit
Das größte Lächeln entlockt „Toreros sind so“ dem Hörer leider beim Betätigen der Auswurftaste.
Pro & Kontra
+ nette Charaktere
+ hin und wieder interessante Stellen
- dünne Handlung
- platte Gags
- schlechter Erzählstil
Wertung:
Handlung: 1,5/5
Charaktere: 2,5/5
Hörspaß: 1,5/5
Sprecher: 3/5
Preis/Leistung: 2,5/5