Das verschollene Zeitalter Bd.1 – Das Fort des Heidelands (Jérôme Le Gris, Didier Poli)

Verlag: Splitter; (Januar 2022)
Gebundene Ausgabe: 56 Seiten; 16 €
ISBN-13: 978-3-96792-152-6

Genre: Fantasy


Klappentext

Im Jahr 1000 prasselte gemäß den Prophezeiungen der Apokalypse ein tödlicher und feuriger Regen auf die Erde nieder.
Eine dunkle Wolke umhüllte die Welt und stürzte sie für eine lange Zeit in Finsternis.
Die Zivilisationen wurden ausgelöscht, und etliche Generationen schieden dahin.
Bis die Sonne endlich wieder zum Vorschein kam.
Jahrhunderte waren vergangen, als das Leben erneut seinen Lauf nehmen konnte.
Doch alles musste erneut geschaffen werden, denn alles war der Vergessenheit anheimgefallen.
Die Menschheit, noch immer von Angst erfüllt, ist gerade aus dem Verschollenen Zeitalter hervorgegangen …


Rezension

Primus, Anführer des Clan der Moor, zieht mit einigen Vertrauten in Richtung des Forts im Heideland, dort hofft er Antworten zu finden, die das Überleben der Menschen in einer feindlichen Welt sichern könnten. Bereits auf dem Weg dorthin verlieren sie Krieger durch einen Angriff der Todesklauen. Viel schlimmer wird es jedoch, als die eigentlichen Bewohner des Forts eintreffen und deren Anführerin Arghana auf ihr Recht pocht, dass ihr Clan zu dieser Jahreszeit, der einzige Clan ist, der das Fort bewohnen darf. Nach einer nächtlichen Katastrophe ist Elaine, Tochter von Primus, die letzte Hoffnung, das zu finden, was einst verloren ging. Dafür muss sie über das Meer der Adler reisen.

Bevor es in die Erzählgegenwart geht, lässt Le Gris erst einmal die Welt untergehen und setzt damit den für eine Dystopie notwendigen Ton. Dadurch ist die Grundsituation der Welt in Das verschollene Zeitalter sofort geklärt und der folgende Einstieg ins Abenteuer gestaltet sich für Jérôme Le Gris einfacher. Die Menschen wurden also auf einen Stand irgendwo zwischen Steinzeit und Mittelalter zurückgeworfen und mit dieses Ausgangslage weiß Le Gris gut umzugehen. Im Prinzip erzählt er in Das verschollene Zeitalter eine Geschichte mit altbekannten Ingredienzien. Es gibt eine Welt voller Monster und großer Gefahren, eine Clanstruktur, die sehr fragil ist und Geheimnisse, die die Menschheit retten könnten. Die Charaktere, für deren Einführung sich Le Gris  Zeit nimmt, entsprechen ebenfalls altbekannten Mustern und dennoch schafft es Le Gris den Leser so weit zu fesseln, dass er wissen möchte, wie es weitergeht. Auch bekannte und bewährte Zutaten können eine gute Geschichte ergeben und genau dies ist bei Das verschollene Zeitalter der Fall. Jedes einzelne Element, wie die Struktur der Clans, der Aufbau der Welt, ihre Tierwelt, die enthaltene Mystik und die Charaktere tragen ihren Teil dazu bei.
Dabei führt Jérôme Le Gris seine Leser zunächst ein bisschen aufs Glatteis. Denn obwohl es zunächst danach aussieht, dass Primus der Hauptcharakter ist, ist es doch seine Tochter, die anfangs etwas blass ist, und gegen Ende immer mehr in den Vordergrund tritt und zur Anführerin ihrer kleinen Gruppe wird. Das ist gut geschrieben und wirkt nur natürlich.

Die Geschichte ist gut aber noch nicht überragend. Didier Poli gestaltet Das verschollene Zeitalter hingegen in großartigen Bildern. Detailfreudig gestaltet er die Seiten. Die Gesichter der Charaktere sind ausdrucksstark. Ganz besonders gut sind aber die Actionszenen und die Tiere und Monster, die die Menschen angreifen. Hier zeigt er vor allem sein Können.


Fazit

Das verschollene Zeitalter nimmt mit Das Fort des Heidelands einen guten Anfang. Für Fantasyfans dürfte es sich lohnen, einen Blick hineinzuwerfen. Jérôme Le Gris erzählt gut und Didier Poli findet genau die richtigen Bilder hierfür.


Pro & Contra

+ interessante Mixtur aus bewährten Zutaten
+ gute Zeichnungen

Bewertung:


Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5