Space Usagi (Stan Sakai)

Verlag: Dantes; (März 2022)
Softcover: 296 Seiten; 25 €
ISBN-13: 978-3-946952-71-8

Genre: Science Fiction


Klappentext

Man nehme …

Unvorstellbare Zukunftstechnologie und den äonenalten Ehrenkodex der Samurai; eine Galaxie voller bizarrer Lebensformen, in der verfeindete Clans um die Vorherrschaft ringen; und mitten drin: Miyamoto Usagi, der Nachfahre eines Samurais aus dem 17.Jahrhundert. Er ist der beste Krieger des mächtigen Shirohoshi-Clans.

Als sein Fürst Intrigen und Verrat zum Opfer fällt und die Burg des Weißen Sterns vom Feind überrannt wird, muss Usagi seine Pflicht erfüllen und Kiyoshi in Sicherheit bringen, den Shirohoshi-Erben. Um sein Ziel zu erreichen, riskiert Usagi alles: seine Unversehrtheit, sein Leben, seine Liebe. Kann er die Shirohoshi aus der Knechtschaft eines Tyrannen in die Freiheit führen und Kiyoshi wieder auf den angestammten Thron seiner Väter setzen?

Space Usagi ist eine epische Reise durch ein gewaltiges Universum, aber auch eine Abenteuergeschichte um alte, sehr alte Werte … um Ehre, Opferbereitschaft, Loyalität … und um die Wahrheit.


Rezension

Was tun, wenn man gerne Dinosaurier und Hasen zeichnet, aber die eigene Serie zu Zeiten des alten Japans spielt und höchstens die Gelegenheit gibt, einen Tokage ins Spiel zu bringen. Ganz einfach, man macht einen Ausflug in die weit entfernte Zukunft, nimmt sein ganz Personal mit und kann nicht nur Dinosaurier, sondern auch Raumschiff endlich zeichnen. Genau das hat Stan Sakai Anfang der 90er gemacht. Mit Space Usagi ließ er die Nachfahren von Miyamoto Usagi und seinen Freunden und Feinden, wilde Abenteuer im Weltall erleben. Dabei orientierte er sich weiterhin an der japanischen Kultur, es tauchen eben immer noch Samurai und Ninja auf, musste sich aber längst nicht so eng an die geschichtlichen Vorgaben halten. Und so entwickelte er eine ganz besondere Version von Usagi Yojimbo, die mehr als nur an einer Stelle, auch immer eine Hommage an Star Wars ist und zugleich auch einiges von der Prequel-Trilogie des Krieg der Sterne vorwegnahm, z.B. der Kampf Gens in einer Arena mit einem riesigen Monster. Eine Szene die später auch in Episode II von George Lucas so ähnlich zu sehen war. Auf insgesamt drei längere Abenteuer kam Usagis Nachfahre und zusätzlich zwei Kurzgeschichten, ob noch was nachkommt, hängt laut eigener Aussage davon ab, ob Stan Sakai wieder das Bedürfnis verspürt, Dinosaurier zu zeichnen. Zunächst gibt es aber die ersten Geschichten nun in einem Sammelband beim Dantes Verlag und das ist richtig viel Lesefutter für Fans des Samuraihasen.
Wie erwähnt kam Space Usagi auf drei Miniserien, die jedoch alle miteinander zusammenhängen. In der Ersten, Tod und Ehre, wird Kapitän Usagis Fürst bei einem Angriff getötet und er soll dessen Sohn in Sicherheit bringen, was ihm nur unter großen Mühen gelingt und währenddessen er auch Tomoe kennenlernt. In Im Zeichen des weißen Sterns wird dann die Festung des Clans von Usagi und seinen Verbündeten zurückerobert, bevor es in Krieger darum geht, das Vermögen des Clans zu finden, welches auf einem Sandplaneten versteckt ist. Stan Sakai vermischt hier sein großes erzählerisches Können und seine Kenntnisse über die Samurai mit Technik und Dinosauriern und dieses Konzept geht tatsächlich auf, es macht einfach Spaß den Abenteuern des Nachfahren von Usagi Yojimbo zu folgen und dabei auch immer wieder eine der vielen Anspielungen zu entdecken, sei es bei den Designs der Raumschiffe oder beim Ablauf einzelner Szenen. So verrückt die Idee eines Samurais im Weltraum erscheint, so gut ist Space Usagi. Stan Sakais Zeichnungen passen zu der Grundidee, wie sie auch bei der Originalserie passen. Der Wechsel von Strahlenwaffen zu Schwertern wirkt ganz natürlich und die Gefechte sind auf beide Arten rasant.

Den Abschluss des Bandes bilden die beiden Geschichten Unterm selben Himmel und Heute ein Hase, morgen ein Hase. Unterm selben Himmel war die erste Geschichte die Stan Sakai mit Space Usagi geschrieben hat und auch wenn sie hauptsächlich aus Action besteht, gibt die kleine Rachegeschichte einen Ausblick auf die gesamt Serie. Heute ein Hase, morgen ein Hase lässt Miyamoto Usagi auf seinen Nachfahren treffen und hat ein wirklich witziges Ende.


Fazit

Space Usagi ist überraschenderweise genauso gut, wie Usagi Yojimbo, wenn auch auf seine eigene Art und Weise. Stan Sakai erweist sich wie gewohnt als richtig guter Erzähler, der hier sehr viele Ideen und Anspielungen gekonnt unter einen Hut bringt.


Pro & Contra

+ viele Anspielungen und Hommage
+ Dinosaurier und andere Monster
+ spannend

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Stan Sakai:

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