Batman - Die Maske im Spiegel (Mattson Tomlin, Andrea Sorrentino)

Verlag: Panini; (Februar 2022)
Softcover: 172 Seiten; 19 €
ISBN-13: 9783741627040

Genre: Superhelden


Klappentext

Erst seit kurzer Zeit kämpft Batman in seiner Stadt Gotham City gegen das Verbrechen, doch er ist bereits zur düsteren Legende geworden, vor der die Kriminellen und korrupten Geschäftemacher und Cops zittern. Dann aber taucht ein Doppelgänger auf, ein Mörder im Batman-Kostüm, der Verbrecher vor der Kamera tötet, und die Polizei macht auf einmal Jagd auf den Dunklen Ritter. Während Bruce Wayne alias Batman seinen Nachahmer zu fassen versucht, um weitere Morde zu verhindern und seinen Namen reinzuwaschen, kommt die Polizistin Blair Wong ihm persönlich und seinem Geheimnis gefährlich nahe …

Die eigenständige, packende Batman-Story von Filmemacher Mattson Tomlin (Project Power) und Ausnahmekünstler Andrea Sorrentino (JOKER: KILLER SMILE) erstmals komplett als Sammelband.


Rezension

Batman ist noch nicht lange dabei, Verbrecher zu jagen. In seinem Kampf ist er allerdings recht alleine. Denn Alfred hat ihn schon vor Jahren verlassen und James Gordon wurde aus der Polizei entfernt, da er mit Batman zusammenarbeitete. Nur Leslie Thompkins ist ihm noch eine Hilfe, doch auch sie droht ihm, der Polizei die Wahrheit über Batman zu erzählen, wenn er nicht jeden Morgen zur Therapie zu ihr kommt. Die Dinge verkomplizieren sich, als ein Nachahmer als Batman Verbrecher tötet und Bruce Wayne sich in die Polizistin Blair Wong verliebt, die Batman jagt. Bruce Wayne/ Batman scheint die Zeit davon zu laufen.

Nach der Veröffentlichung in Einzelalben gibt es nun Mattson Tomlins und Andrea Sorentinos Batmanabenteuer in einem Sammelband, der dem Standardformat bei Panini entspricht. Damit ist der Band einfacher zu händeln, aber die Zeichnungen von Andrea Sorrentino sollten in diesem Fall besser in der größeren Variante genossen werden. Denn sie tragen Mattson Tomlins Geschichte, ohne sie würde Die Maske im Spiegel einiges von ihrer Wirkung verlieren.
Unter dem Black Label dürfen sich die Autoren austoben und die Gelegenheit ergreift Mattson Tomlin in Die Maske im Spiegel. Gotham und Batman sind sowieso nicht für Heiterkeit bekannt, aber hier wird es noch dunkler, Batman/ Bruce Wayne ist noch zerrissener und die Stadt steht kurz davor, vor dem Verbrechen zu kapitulieren. Mattson Tomlin etabliert auf wenigen Seiten die Ausgangslage für seine Geschichte und steigt dann voll in die Handlung ein. Die mag zwar nicht unbedingt neu sein, aber sie funktioniert und trägt den Band. Zentrum des Comics sind jedoch die Charaktere, die Mattson Tomlin auf eine gewisse Weise realistischer anlegt, wie es sonst getan wird und so wird nachvollziehbar, warum Alfred nicht dabei ist und James Gordon kein Polizist mehr ist. Er zeigt Batman/ Bruce Wayne als kaputte, wütende Seele, die Hilfe braucht, aber nicht wirklich finden kann. Die Charakterentwicklungen sind richtig gelungen und auch ein paar andere Dinge, wie das Stahlseilsystem über Gotham oder die versteckten Motorräder sind eine hervorragende Idee. Nur an Spannung in Bezug auf den Fall fehlt es etwas. Etwas mehr in diese Richtung wäre gut gewesen, um Abwechslung und etwas Entspannung vom Eintauchen in das Seelenleben der Protagonisten zu bekommen. So bleibt Die Maske im Spiegel die ganz hohe Wertung am Ende verwehrt, trotz eines sehr guten Ansatzes und Ideen.

Ob einem der Stil von Andrea Sorrentino gefällt oder nicht, ist eine Sache, aber auf jeden Fall hat er eine ganz eigene Art zu zeichnen und Dinge darzustellen. Und zu dieser Geschichte, die in einer kaputten Stadt spielt und Protagonisten hat, die ebenso kaputt sind und weiter zu zerfallen drohen, passen sie richtig gut. Teilweise gibt es echte graphische Schmankerl. Gleich mehrere Einzelseiten und -panels entwickeln durch ihre Gestaltung eine unglaubliche erzählerische Wucht und Intensität. Wie gesagt, generell mag man Vorbehalte gegen Sorrentinos Stil haben, aber hier, bei Die Maske im Spiegel, ist er fast eine erzählerische Notwendigkeit, so gut inszeniert Andrea Sorrentino hier Batman und erschafft die erforderlichen Bilder, damit die Handlung sich entfalten kann. Das Albumformat der Erstveröffentlichung dürfte die Zeichnungen noch besser zur Geltung bringen.


Fazit

Mattson Tomlin beschäftigt sich mit Batmans Seelenleben und führt ihn an seine Grenzen. Andrea Sorrentino legt eine seiner besten Arbeiten vor.


Pro & Contra

+ Batmans seelische Probleme kommen zur Sprache
+ mehrere interessante Ideen und Konzepte

0 der Fall tritt immer wieder etwas zu sehr in den Hintergrund

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln des DC Black Label:

Rezension zu Batman – Der weiße Ritter
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Tags: Superhelden, Batman