Batman: Das Reptil (Garth Ennis, Liam Sharp)

Verlag: Panini; (März 2022)
Gebundene Ausgabe: 84 Seiten; 18 €
ISBN-13: 9783741627583

Genre: Superhelden/ Horror


Klappentext

Blutrausch

Ein Treffen der Superschurken von Gotham City endet in einem Gemetzel, als die verschiedenen Gangs und ihre Anführer ohne ersichtlichen Grund aufeinander losgehen und sich gegenseitig regelrecht zerfleischen! Es ist, als sei eine fremde Macht über sie gekommen! Etwas Geheimnisvolles, Furchterregendes lässt Gothams Unterwelt erzittern, und Batman macht sich auf die Jagd nach dem unbekannten Feind. Dann nimmt der Joker, der scheinbar völlig durchgedreht ist, Geiseln im botanischen Garten, was zu einem blutigen Katz- und Maus-Spiel führt zwischen dem Killerclown, dem Dunklen Ritter und der grauenvollen Bestie, die mittlerweile die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt …

Der erste Band der eigenständigen, düsteren Batman-Horrorsaga von Kultautor Garth Ennis (The Boys, HITMAN) und Ausnahmekünstler Liam Sharp (WONDER WOMAN, GREEN LANTERN).


Rezension

In Gotham geht die Angst unter den Superschurken um. Nach einem geheimen Treffen, wird jeder der Teilnehmer attackiert. Während die Handlanger massakriert werden, überleben die Anführer wie Pinguin, Scarecrow oder der Mad Hatter. Die einzige Spur, die Batman hat, lässt vermuten, dass der Angreifer ein Reptil sein könnte. Aber welches Reptil wäre in der Lage selbst Killer Croc Angst einzujagen? Batmans unbekannter Gegner scheint ihm immer einen Schritt voraus zu sein.

Garth Ennis kehrt nach 25 Jahren zu Batman zurück und wie nicht anders zu erwarten, zieht er sein ganz ureigenes Ding durch. Das Reptil steht außerhalb der Kontinuität und das DC Black Label stellt sicher, dass sich Ennis, der mittlerweile unter anderem für The Boys und den Punisher bekannt ist, nicht zurückhalten muss. Und das tut er in Das Reptil auch in keinster Weise. Düster und brutal geht es in der Geschichte zu, wie sehr selten zuvor.
In seiner düsteren Stadt ist Batman für viele Schurken ein Monster aus den Schatten. Aber sein Gegner scheint in diesem Fall ein Größeres zu sein. Zumindest, wenn seine Taten betrachtet werden, denn grauenvoller könnten sie nicht sein. Das Scarecrow, Mad Hatter und all die anderen mal zusammengeschlagen und schwer verletzt im Krankenhaus landen, häufig genug mit Batman als Ursache, ist normal, aber dass diese regelrecht ausgeweidet werden und nur knapp überleben und im Koma landen, ist es eben nicht. Garth Ennis erzählt eine sehr düstere und dunkle Horrorgeschichte in der der Dunkle Ritter hart vorgeht und fast keine Gnade kennt. Batman tötet nicht, wie er selbst immer wieder wiederholt, aber alles andere darunter scheint er zumindest in Betracht zu ziehen. Ennis´ Batman ist dem von Frank Miller näher, als der derzeitigen Inkarnation in seiner eigenen Reihe und irgendwie ist das erfrischend anders. Das liegt aber vor allem daran, dass Geschichte und Charakterzeichnung sich ergänzen und diesen eigentlichen Thriller zu richtigen Horror werden lassen, abgesehen davon, dass Garth Ennis ein brillanter Erzähler ist, der genau weiß, was er ändern muss, um die richtige Wirkung zu erzielen und gleichzeitig den Charakteren treu zu bleiben. So darf Alfred selbstverständlich seine sarkastisch-ironischen Kommentare äußern, die hier aber viel besser als sonst in die Geschichte eingebettet sind. Ennis sollte viel häufiger den Dunklen Ritter schreiben, wenn er ein solch hohes Niveau abliefert.

Das Reptil ist ein Albtraum für die Schurken und Gegner Batmans und Liam Sharp visualisiert dies auf grandiose Art und Weise. Seine Bilder könnten einem Albtraum entsprungen sein. Verzerrt, grell, dunkel, was immer nötig ist, um eine Horroratmosphäre zu erschaffen, Liam Sharp bannt es aufs Papier. Batman lauert bei ihm in den Schatten und erscheint wie ein Monster aus der Dunkelheit. Am Besten ist Das Reptil visuell und von der Atmosphäre mit Aliens und Alien 3 zu vergleichen, mit dem Unterschied, dass hier zwei Jäger unterwegs, die früher oder später aufeinandertreffen werden, und von denen einer noch nicht sichtbar in Erscheinung getreten ist. Batman war selten so furchteinflößend.


Fazit

Batman bietet sich unter den Superhelden für Horrorgeschichten an, aber selten waren sie so gut, wie Garth Ennis´ Reptil. Batman ist bedrohlich und kompromisslos wie praktisch nie zuvor und sein Gegner scheint noch teuflischer zu sein. Liam Sharps Zeichnungen rücken Das Reptil dann auch noch genau in das richtige Licht. Horror- und Batman-Fans sollten sich das nicht entgehen lassen.


Pro & Contra

+ düsterer Horror
+ grandiose Zeichnungen

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Horror, Superhelden, DC Black Label, Batman