Buffy the Vampire Slayer Bd.5 – Das böseste Böse (Jordie Bellaire, Jeremy Lambert, Ramon Bachs, Andrés Genolet)

Verlag: Paninin; (April 2022)
Softcover: 116 Seiten; 15 €
ISBN-13: 9783741627873

Genre: Drama/ Mystery


Klappentext

Wer wacht, über die Wächter?

Willow kehrt mit einem Geheimnis über Buffy und die Gang nach Sunnydale zurück, das deren Welt auf den Kopf stellen wird! Allerdings muss Willow ihr Wissen noch eine Weile für sich behalten … In der Zwischenzeit droht Buffys Zeit als Jägerin abzulaufen, denn auch der Rat der Wächter hat Geheimnisse. Und diese düstere Wahrheit könnte das Band, das Robin, Giles und die Jägerin verbindet, zerreißen. Und alles fängt mit einem jungen Wächter namens Wesley an …
Die preisgekrönten Autoren Jordie Bellaire (Redlands) und Jeremy Lambert (DOOM PATROL) legen zusammen mit dem Zeichner Ramon Bachs (Marvel Rising) und dem angehenden Star Andrés Genolet (RUNAWAYS) das Fundament für die wichtigste Buffy-Geschichte aller Zeiten, voll von Geheimnissen und Enthüllungen – und dann natürlich weiteren Geheimnissen -, die niemand erwartet hat.


Rezension

Der unerfahrene Wächter Wesley Wyndam-Pryce wird vom Rat der Wächter nach Sunnydale gesandt, um dort eine neue Jägerin unter seine Fittiche zu nehmen.
In Sunnydale selbst steht alles erst einmal im Zeichen von Willows Rückkehr und der Suche nach Jenny Calendar.

Buffy-Fans sind so einiges gewohnt. Neben genialen Episoden wie Das große Schweigen, gab es gerade in den ersten Staffeln auch Ausreißer nach unten, wie Das Geheimnis der Fischmonster oder Ted und auch in den Comics war nicht immer alles zum Besten bestellt. Wenn im Vorwort also davon gesprochen wird, dass Jeremy Lambert und Jordie Bellaire es verstanden haben, die Geschichte von Buffy und ihren Freunden frisch und überraschend aufzubereiten, dann vermutlich eher in Bezug auf eben solche Folgen, wie die oben erwähnten. Immerhin enthält das Vorwort einen Hinweis darauf, warum alles so anders ist, was es aber nicht wirklich besser macht, zumal dieser Twist in mittlerweile zwanzig Heften nicht im Geringsten vorbereitet wurde. Ansonsten bleibt alles beim Alten mit dieser neuen Interpretation von Buffy.
Der Band beginnt eigentlich richtig gut. Wesley Wyndam-Pryce wird auf interessante Art und Weise eingeführt, bevor es dann nach Sunnydale geht. Die Charakterisierung Wesleys gefällt, da er zwar etwas anders ist als gewohnt, aber eben noch seine Wurzeln beachtet werden. Das ist richtig gut gelungen.
Aber dann geht es eben zurück nach Sunnydale und es dreht sich wieder alles im Kreis, ohne wirkliche Entwicklung bei Charakteren oder Handlung. Endlose Gespräche über die einzelnen Beziehungen untereinander finden statt, ohne dass irgendetwas inhaltlich passiert. Ja, Willow spricht einen Zauber, um Jenny zu finden, Xander lässt sie frei und Faith darf ein paar Vampire zu Staub machen. Aber all das passiert auf maximal 15 Seiten von 116. Der Rest ist Gerede, welches sich im Kreis dreht. Dabei hat die Serie doch gezeigt wie Handlung und Charakterentwicklung miteinander verbunden werden können, ohne sich ständig zu wiederholen oder langweilig zu werden. Wieder einmal beweisen Jordie Bellaire und ihr Co-Autor Jeremy Lambert, dass sie nicht verstanden haben, wie Buffy und ihre Freunde geschrieben werden müssen. Nämlich mit Spannung, Humor, Action und mit Gefühl. Und endloses Gerede ist genau nichts von alldem. Und sollte die Vermutung bezüglich des Plottwists sich als richtig erweisen, dann gibt es mit Was wäre wenn und Doppelgängerland zwei Folgen der TV-Serie, die zeigen, wie so etwas spannender und besser gemacht werden kann. Buffy war immer eine Serie für alle, diese Comicversion eignet sich jedoch hauptsächlich für Liebesromanleser, die auch Twilight mögen. Dennoch wird jeder Buffy-Fan sich auch den nächsten Band des Comics holen, denn die Hoffnung stirbt zuletzt, dass es doch noch besser wird. Zudem ist Jeremy Lambert bald allein für die Geschicke der Jägerin verantwortlich, und damit Jordie Bellaire nicht mehr, die diese verkorkste Version Buffys auf den Weg brachte. Damit könnte es also nach oben gehen, wenn auch nur für kurze Zeit, denn die Comicreihe wurde in den USA mittlerweile beendet und durch eine neue mit einer gealterten Buffy in der Zukunft ersetzt.

Wie beim Inhalt ist der Beginn bei den Zeichnungen wirklich gut. Andrés Genolet bringt alles gefällig aufs Papier und ein Wesley Wyndam Pryce ist auf den ersten Blick zu erkennen, was keine Selbstverständlichkeit bei Buffycomics ist. Dann aber kommt Ramon Bachs zum Zug und der scheint sich im Gegensatz zum letzten Band, jetzt auch nicht mehr daran zu erinnern, wie man Figuren ein eigenes Aussehen gibt. Buffy und Amy sehen sich einfach zu ähnlich und Jenny Calendar sieht aus wie eine Teenagerin und nicht wie eine Frau, mit der Giles zusammen ist.
Ansonsten ist aber alles recht hübsch gezeichnet.


Fazit

In den letzten drei Bänden von Buffy zeichnet sich ein Muster ab. Nach einem guten und starken Beginn, der vermutlich von Jordie Bellaires Co-Autoren geschrieben wurde, was auch durch die unterschiedlichen Zeichner gestützt wird, verfällt sie wieder in alte Gewohnheiten und Muster. Und das ist leider gar nicht positiv. Wieder wird viel geredet, aber Handlung existiert kaum.


Pro & Contra

+ Wesley Wyndam Pryce ist ein Lichtblick

- viel unnötiges Gerede
- kaum Handlung
- plätschert erneut vor sich hin

Bewertung:

Handlung: 2/5
Charaktere: 1,5/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 1,5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln über Buffy:

Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 8 Bd.1
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer Staffel 8 Bd.3
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Rezension zu Buffy the Vampire Slayer (2019) Bd.1
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Rezension zu Buffy the Vampire Slayer (2019) Bd.4
Rezension zu Buffy the Vampire Slayer (2019) Bd.6