The Marvels Bd.1 – Eine goldene Ära (Kurt Busiek, Yildiray Cinar)

Verlag: Panini; (Dezember 2021)
Softcover: Seiten; 15 €
ISBN-13: 9783741624056

Genre: Superhelden


Klappentext

Neue Marvel-Abenteuer von Kurt Busiek

In der Vergangenheit jagen Reed Richards und Ben Grimm Monster im Dschungel Sin-Congs. Jahre später stellen sich Captain America, Dr. Strange und andere einer mit diesem Ort verbundenen Finsternis. Und in New York macht Kevin Shumer Touren zu Kämpfen von Superhelden und -schurken und sammelt ihre Technologie. Dabei kommt er Spider-Man, dem Punisher und Black Cat gefährlich nahe. Und im Hintergrund sind noch andere Mächte am Werk. Eine neue Saga über das ganze Marvel-Universum, inszeniert vom preisgekrönten Autor Kurt Busiek (MARVELS; AVENGERS) und Zeichner Yildiray Cinar (DER ÜBERRAGENDE IRON MAN)


Rezension

Seit Jahrzehnten geschehen seltsame Dinge im Dschungel von Sin-Cong. Als in der Gegenwart sich eine seltsame Kuppel über der Hauptstadt bildet und Lady Lotus Anspruch auf das Land und die Stadt erhebt und gleichzeitig in New York auch seltsame Dinge geschehen, begeben sich gleich mehrere Helden in das Land, das heute Siancong heißt. Unter ihnen ist auch der Student Kevin Shumer, der nur durch Zufall in all das hineingeschlittert ist.

Verwirrend ist das beste Wort, das The Marvels Bd.1 beschreibt. Eine wirklich durchgängige Geschichte, die nachvollziehbar ist und sich auf das Wesentliche konzentriert, such man hier vergebens. Andauernd passiert zwar etwas, auf das die Helden reagieren müssen, aber das Wie und Warum bleibt komplett auf der Strecke. Da hilft es auch nicht, dass Kurt Busiek mit alten, kaum bekannten und neuen Figuren um sich wirft.
Es ist mehr ein Schaulaufen der Superhelden, als eine durchdachte Geschichte, die Kurt Busiek hier erzählt. Irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass er unbedingt mit seinem Wissen über Marvelcomics angeben wollte und lieber noch einen Verweis einbaut, anstatt sich auf das Erzählen einer spannenden Handlung zu konzentrieren. Dabei gäbe es genug Ansatzpunkte dafür. Allein der neu hinzugekommene Kevin Shumer hätte eine eigenständige Comicreihe verdient, in der er von einem Schlamassel in den nächsten gerät. Nur geht dieser Charaktere in dem Rest fast komplett unter. Es wird von Actionszene zu Actionszene gehetzt, aber so wirklich erschließen tut sich hier dem Leser nichts. Von dem Mann, der einst Marvels schrieb, hätte man deutlich mehr erwarten können, als das, was er hier abliefert. Bisher ist das ziemlich schwach und wenn im zweiten Band nicht deutlich mehr kommt, dürfte es die enttäuschendste Geschichte werden, die Kurt Busiek bis jetzt geschrieben hat.

Die Zeichnungen von Yildiray Cinar sind gutes Superheldenniveau. Er versteht Action und deren Aufbau und selbst seltsame Kreaturen beherrscht er, so dass sie die entsprechende Wirkung auf Helden und Leser haben. Allerdings wünscht man sich beim Betrachten der Cover von Alex Ross unweigerlich, dieser hätte die Zeichnungen übernommen, wie er es einst bei Marvels tat, das hätte für ein paar Dinge entschädigt.


Fazit

Kurt Busiek hat das Meisterwerk Marvels geschrieben, mit The Marvels fügt er aber kein neues seiner Bibliographie hinzu. Die Goldene Ära ist eher blechern. Vielleicht kriegt der zweite Band noch die Kurve.


Pro & Contra

+ Die Zeichnungen sind in Ordnung

- mehr Schaulaufen der Helden als Geschichte
- viel zu viele Charaktere, die keinen Raum bekommen
- wirkt wirr und zusammenhanglos

Bewertung:

Handlung: 2/5
Charaktere: 2/5
Zeichnungen: 3,4/5
Lesespaß: 2/5
Preis/Leistung: 2/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Kurt Busiek:

Rezension zu Marvels
Rezension zu Batman – Kreatur der Nacht

Tags: Superhelden