Die Powder-Mage-Chroniken – Herbstrepublik (Brian McClellan)

Verlag: Cross Cult; (Oktober 2019)
Taschenbuch: 760 Seiten; 18 €
ISBN-13: 978-3-95981-386-0

Genre: Fantasy


Klappentext

Für mein Land wurde ich sterben. Aber lieber töte ich für es!!

Feldmarschall Tamas kehrt in sein geliebtes Land zurück, nur um feststellen zu müssen, dass zum ersten Mal in der Geschichte die Hauptstadt von Adro in den Händen feindlicher Invasoren ist. Sein Sohn wird vermisst und seine Verbündeten sind von seinen Gegnern nicht zu unterscheiden.

Während ihnen die Kez immer noch zu Leibe rücken und ohne klare Führung, hat sich die adronische Armee gegen sich selbst gewandt. Inspektor Adamat wird mit dem Versprechen, seinen entführten Sohn zu finden, ins Herz dieses neuen Aufstandes gezogen. Und Taniel Zwei-Schuss, von den Männern gejagt, die er einst für seine Freunde gehalten hatte, muss die einzige Chance schützen, die Adro noch hat, diesen Krieg durchzustehen, ohne zerstört zu werden …


Rezension

Feldmarschall Tamas hat es zurück nach Adro und Adopest geschafft und muss feststellen, dass seine Hauptstadt von Brudaniern besetzt ist. Aber zunächst gibt es drängendere Probleme. Seine Armee sieht sich immer noch den Kez gegenüber und die Lage ist hoffnungsloser als zuvor. In seiner Abwesenheit hat sich die Armee in Adro in zwei Lager gespalten und ein neuer Bürgerkrieg droht, in dem Adro ein leichtes Ziel für die Kez wäre.
In der Zwischenzeit versucht Inspektor Adamat seinen Sohn zu finden und hat dabei Bo und seine Schülerin Nila an seiner Seite. Bo will dazu Taniel finden, der verschollen ist, nachdem der Gott Kresimir und sein Bruderr Adom anscheinend getötet wurden.
Die Lage spitzt sich immer weiter zu und dann kulminiert alles in einer freien Wahl in der Ricard einen Gegner hat, der ihm den Posten als Oberster Minister streitig machen könnte.

Herbstrepublik bildet den Abschluss von Brian McClellans Powder-Mage-Trilogie und man könnte meinen, man wüsste, wie der Hase läuft. Aber falsch gedacht. Brian McClellan hat die ein oder andere Überraschung noch weiterhin in der Hinterhand. Während es bisher leicht war, zu denken, dass mit den beiden bisherigen auftretenden Göttern die größte Gefahr für Adro offenbart wurde, stellt sich in Herbstrepublik heraus, dass dies keineswegs der Fall war. Brian McClellan setzt noch einen drauf und dies durchaus konsistent zur bisherigen Handlung und ohne dass es übertrieben wirkt. Und vor allem war mit der neuen Wendung nicht offensichtlich zu rechnen. Selbst in Herbstrepublik bleibt vieles lange im Unklaren. Motive und Absichten von Personen liegen oft genug im Dunkeln und bei einigen Fragen ist es anfangs gar nicht klar, wie deren Antworten in das große Ganze passen sollen. Brian McClellan gelingt es jedoch, alles mit seiner bisherigen Handlung zu verknüpfen und logisch zu erklären. Die Besetzung Adopests gehört beispielsweise dazu. Diese scheint auf den ersten Blick seltsam, ergibt am Ende jedoch Sinn. Und dieser Umstand gilt eigentlich für jeden einzelnen Handlungsstrang der bisher in den Romanen aufgetaucht ist. Charaktere, die bisher nur Randfiguren waren und fast keine Rolle spielten, werden wichtig und einige Ereignisse erschließen sich erst jetzt völlig. Das ist einfach sehr gut geschrieben und miteinander verknüpft.

Das ganze Geschehen basiert dabei auch weiterhin auf den Charakteren, ihren Motivationen und Taten. Sie sind es, die entscheidenden Einfluss auf die Handlung haben und nicht einfach durch die Geschichte treiben, um zu tun, was getan werden muss. Gute und Böse, wenn davon wirklich gesprochen werden kann, handeln aus sich selbst heraus. Klar passen sie sich ihrer Umgebung an, aber ebenso versuchen sie, sie zu ändern - eben wir richtige Menschen. Brian McClellan scheut nicht davor zurück, den ein oder anderen schmerzliche Entscheidungen treffen zu lassen, die auch Nachteile für die jeweilige Person haben können. Er beweist hier sehr gutes Gespür für seine Charaktere und was sie tun oder nicht tun würden. Dadurch wird Herbstrepublik nochmal so fesselnd und die ganze Powder-Mage-Chroniken so gut, wie sie sind. Besonders hervorzuheben sind bei den Charakteren Ka-poel und Nila. Sie sind jeweils auf ihre Weise unglaublich starke Frauen und trotzdem macht Brian McClellan sie nicht zu Männern in einer anderen Haut. Sie sind bisher die interessantesten Charaktere der ganzen Reihe.


Fazit

Herbstrepublik ist der perfekte Abschluss für die Geschichte über Feldmarschall Tamas und seinen Kampf für Demokratie, Freiheit und gegen die Götter. Brian McClellans Fantasyreihe ist spannend, ungewöhnlich und richtig gut. Eine klare Empfehlung für alle, die auch mal etwas andere Fantasy mit starken Charakteren lesen wollen.


Pro & Contra

+ weiterhin Überraschungen in der Handlung
+ starke Charaktere
+ spannend bis zum Schluss

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Brian McClellan:

Rezension zu Die Powder-Mage-Chroniken Bd.1 – Blutschwur
Rezension zu Die Powder Mage-Chroniken Bd.2 – Schicksalswende
Rezension zu Geschichten aus dem Powder-Mage-Universum – Im Schatten des Feldmarschalls
Rezension zu Die Götter von Blut und Pulver Bd.1 – Sünden des Imperiums