Verlag: Panini; (Mai 2022)
Gebundene Ausgabe: 140 Seiten; 26 €
ISBN-13: 9783741626319
Genre: Superhelden
Klappentext
Der hellrote Wahnsinn!
Was Wolverine und Carnage gebührt, ist für Wade Wilson nur recht und billig. Endlich bekommt auch der rote Rabauke, was er verdient. Der wildeste Deadpool aller Zeiten in zwölf abgedrehten, brandneuen Geschichten mit Bullseye, Dazzler, Domino, Gambit, Omega Red, Purple Man sowie Vampiren, Zombie-Zebras und noch viel mehr.
Rezension
Nach Wolverine und Carnage ist nun Deadpool an der Reihe in Kurzgeschichten aufzutreten, die alle gemeinsam haben, dass sie nur die Farben Schwarz, Weiß und Blutrot besitzen. Dafür wurden jede Menge Comickünstler zusammengetrommelt, die die zwölf Kurzgeschichten geschrieben und gezeichnet haben. Ein paar davon sind mit früheren Geschichten über Deadpool verknüpft und dennoch für sich allein stehend. Allerdings muss auch gesagt werde, dass allzu oft die Autoren sich haben hinreißen lassen und einfach den Irrsinn zu weit treiben. Deadpool ist immer dann am Besten, wenn der Wahnsinn in das Normale einbricht und das haben leider nicht alle verstanden. Manchmal findet sich hier Wahnsinn um des Wahnsinns willen.
Voll Rot
Deadpool tritt gemeinsam mit Gabby Kinney gegen Zombiezebras an.
Trotz der Ausgangslage ist die Geschichte von Tom Taylor und Phil Noto ungewöhnlich zahm. So richtig kommt Deadpool nicht in Schwung, trotz eines starken Auftakts.
Hotline to Heaven
Deadpool will unbedingt einen ganz bestimmten Film von Bea Arthur sehen. Nur kann der nicht gestreamt werden. Also begibt er sich auf die Suche nach einer VHS oder DVD des Filmes. Seine Suche verläuft recht schnell recht blutig.
Ed Brisson schickt Deadpool auf eine verrückte Odyssee, die zwar nicht alle Erwartungen erfüllt, aber Spaß macht. Whilce Portacio zeichnet gut, jedoch nicht überragend.
Born in the USZORSUSR
Omega Red hat mitten in Kanada ganz im Geiste der alten Sovietunion einen eigenen Staat gegründet und Deadpool besucht ihn. Allerdings treten Probleme auf als Ursa Major auftaucht. Omega Red und Ursa Major gehen sich wegen des Wappens an die Kehle.
James Stokoe versucht gar nicht erst eine sinnvolle Geschichte zu erzählen, sondern lässt den Wahnsinn regieren und das ist einfach witzig.
Zündende Idee
Deadpool wird von Purple Man dazu gezwungen, ihn vor Daredevil zu schützen. Eine knifflige Situation für Wade, der eine zündende Idee hat.
David und Maria Lapham liefern eine Geschichte ab, in der Deadpool nur scheinbar ein Idiot ist. Pete Woods liefert die Zeichnungen für diese gelungenen Geschichte.
Deadpool Party
Gambit soll eine Mutantin auf den rechten Weg führen. Deadpool sieht das aber etwas anders und tötet sie kurzerhand. Denn sie ist, wie alle Gäste auf der Party, ein Monster.
Deadpool und Gambit ergeben ein tolles Team und die Metzelei macht einfach gute Laune.
Pool des Todes???
Eine neue Geschichte mit Deadpool will geschrieben sein. Nur was soll inhaltlich passieren, schließlich hat er bereits alles getan, was für ihn typisch wäre.
Daniel Warren Johnson inszeniert hier mit viel Selbstironie die Suche eines Autoren nach einer Geschichte und schreibt damit gleichzeitig die bewegendste und beste Geschichte des ganzen Bandes.
Das schlimmste Kloster der Welt
Deadpools Bezahlung für seinen letzten Auftrag wartet in einem Kloster am Ende der Welt: ein Pinguin. Dummerweise haben Nazis das Kloster übernommen und lassen die Pinguine verrecken.
Eine Geschichte mit Pinguinen kann nicht schlecht sein, dürfte sich Jay Baruchel gedacht haben. Und er hat im Prinzip Recht. Das schlimmste Kloster der Welt ist zwar mehr oder weniger Standardkost, aber wenigstens lustig.
Der Wettlauf
Deadpool und Bullseye sind beide darauf angesetzt, Dooms Cousin zu töten. Ein Wettlauf entwickelt sich zwischen ihnen, bei dem sie zusammenarbeiten müssen, da jeder Raum eine weitere abstruse Gefahr bereithält, von Ninjas bis Haien mit Lasern ist alles dabei.
Frank Tieri hat sichtlich Spaß an seiner Handlung und treibt sie schnell auf die Spitze. Takashi Okazaki setzt das sehr gut in Szene.
Die perfekte Waffe
Auf der Suche nach der perfekten Waffe reist Deadpool durch die Jahrhunderte und probiert verschiedene Mordwerkzeuge aus, bis er in Japan zum ersten Mal Katanas in Händen hält.
Stan Sakais Stil ist unverwechselbar. Sein Humor ist zurückhaltender, passt aber dennoch ganz gut. Allerdings zeigt er sein wahres Können bei Usagi Yojimbo. Wem Die perfekte Waffe gefällt, sollte Usagi lesen.
Kirsche
Ausgerechnet AIM engagiert Deadpool, da einer ihrer Wissenschaftler völlig verrückt geworden ist und ein Getränkemonster erschaffen hat.
Kirsche ist dann doch etwas zu viel, auch wenn das Geschehen ganz witzig ist.
Samurai-Version
Deadpool wird von Disposer angegriffen und erhält von Sakura Spider Hilfe.
Ein netter Comic, der wenigstens unverblümt zugibt, dass er nichts anderes ist, als ein Werbecomic für Deadpool: Samurai.
Operation Revanche
Deadpool schläft im Kino ein und hat einen Albtraum.
Michael Allred treibt die Sinnlosigkeit auf die Spitze, nur macht das nicht unbedingt eine gute Geschichte aus. Operation Revanche enttäuscht.
Fazit
Man könnte vermuten Deadpool wäre hervorragend für Kurzgeschichten geeignet. Und prinzipiell ist dem so, nur wie sich herausstellt, funktioniert er in längeren Auftritten besser, da dann der Wahnsinn Zeit hat sich zu entwickeln und nicht so schnell viel zu viel ist. Die Geschichten in diesem Band sollte man mit Abstand lesen, dann dürften sie besser sein. Ein paar von ihnen sind gut, der Rest ist Durchschnitt.
Pro & Contra
+ Pool des Todes??? ist eine tolle, emotionale Geschichte
+ Stan Sakai führt seine simple Idee sehr gut aus
- oft zu viel des Guten
Bewertung:
Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 3,5/5
Humor: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln aus der Reihe Schwarz, Weiß & Blut:
Rezension zu Wolverine: Schwarz, Weiß & Blut
Rezension zu Carnage: Schwarz, Weiß & Blut
Rezension zu Moon Knight: Schwarz, Weiß & Blut