The Witcher – Ein Körnchen Wahrheit (Jacek Rembis, Jonas Scharf, Andrzej Sapkowski, José Villarrubia)

Verlag: Panini; (Juli 2022)
Gebundene Ausgabe: 60 Seiten; 13 €
ISBN-13: 9783741628658

Genre: Fantasy


Klappentext

Der Hexer und das Biest

Auf seinen Reisen durch eine gefährliche mittelalterliche Welt stößt der erfahrene Monsterjäger Geralt von Riva auf mehrere Leichen in einem Wald. Kurz darauf betritt der Hexer ein abgelegenes Anwesen und trifft auf ein gefährliches Biest – das ihn jedoch dazu einlädt, zusammen mit ihm zu speisen und zu trinken. Dabei erzählt die Kreatur Geralt von schrecklichen Gräueltaten sowie einem Fluch, den bisher keine noch so leidenschaftliche Frau brechen konnte …

Das klassische Märchen Die Schöne und das Biest in seiner finsteren, schwarzhumorigen und brutalen Witcher-Variante: Die grandiose Comic-Adaption einer der beliebtesten Original-Kurzgeschichten von Geralts Schöpfer Andrzej Sapkowski – in Szene gesetzt von Autor Jacek Rembis, dem deutschen Zeichner Jonas Scharf (AVENGERS DER EINÖDE) und Kolorist José Villarrubia (SWEET TOOTH).


Rezension

Der Hexer Geralt von Riva entdeckt in einem Wald abseits der Straße einen toten Waffenschmied und eine tote junge Frau. Bei ihr liegt eine blaue Rose. Geralt beschließt weiter in den Wald vorzudringen und das Rätsel zu lösen. Er kommt zu einem alten Anwesen, das auf den ersten Blick verlassen und voller Magie zu sein scheint. Kurz darauf erscheint der monströse Hausherr und Geralt erfährt, welcher Fluch diesen getroffen hat.

Der Hexer hat bereits eine beachtliche Anzahl von Auftritten in Comics. Angefangen bei einer polnischen Umsetzung in den 90er Jahren bis hin zur aktuellen Comicumsetzung bei Dark Horse Comics. Während sich die polnischen Comics auf die Originalgeschichten stützten, war die amerikanische Version bisher mit einer Ausnahme nicht an diesen orientiert. Mit Ein Körnchen Wahrheit wird nun aber wieder eine Kurzgeschichte über den Hexer von Jacek Rembis und Jonas Scharf in Bilder umgesetzt. Und die Kurzgeschichte ist auf jeden Fall eine gute Wahl, ist sie doch die Interpretation von Die Schöne und das Biest und damit eines der berühmtesten Märchens, für die Welt von Geralt von Rivas. Jacek Rembis überträgt den düsteren Ansatz von Sapkowski und behält den schwarzen Humor seiner Kurzgeschichte. Er erfasst den Kern der Erzählung und seine Tragik sehr gut und so wird Sapkowskis düstere Neuerzählung des Märchens um Die Schöne und das Biest auf den sechzig Seiten des Comics adäquat umgesetzt.

Ein Comic lebt jedoch nicht nur von einem guten Erzähler, sondern ebenso von den Zeichnungen. Und hier kann der Leser endlich etwas aufatmen. Nach den letzten Witchercomics mit ihren größtenteils schlechten Zeichnungen, wollte man die Hoffnung schon fast aufgeben, Geralt würdig in einem Comic umgesetzt zu sehen, aber mit Jonas Scharf hat Dark Horse genau den richtigen Mann für Ein Körnchen Wahrheit engagiert. Seine Zeichnungen sind zwar auch etwas kantig und hin und wieder etwas gröber, jedoch schafft er etwas, was seine unmittelbaren Vorgänger nicht konnten, nämlich Emotionen in die Gesichter der Charaktere zu legen und bei den Actionszenen ein Gefühl für Bewegung zu erzeugen. An genau den richtigen Stellen legt er viel Wert auf Details, weswegen dieses düstere Fantasymärchen genau die Atmosphäre verströmt, die es braucht.  José Villarrubias Farbgebung hilft zusätzlich dabei die Horror- und Gruselaspekte herauszuarbeiten.

Als kleiner Bonusteil sind Charakterskizzen von Jonas Scharf enthalten.


Fazit

Ein Körnchen Wahrheit wird von Jonas Scharf und Jacek Rembis sehr gut in das Medium Comic übertragen. Die Geschichte wird so tragisch und düster erzählt, wie es sein sollte. Und endlich sieht der Witcher gut aus.


Pro & Contra

+ gelungene Umsetzung
+ gute Zeichnungen

Bewertung:


Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von The Witcher:

Rezension zu The Witcher Bd.5
Rezension zu The Witcher Bd.6
Rezension zu The Witcher Bd.7
Rezension zu The Witcher - Das kleinere Übel
Rezension zu The Witcher – Ronin