Batman: Das Reptil Bd.2 (Garth Ennis, Liam Sharp)

Verlag: Panini; (Juni 2022)
Gebundene Ausgabe: 84 Seiten; 18 €
ISBN-13: 9783741627590

Genre: Superhelden/ Horror


Klappentext

Erschreckende Enthüllungen

In Gotham City hat ein Monster dafür gesorgt, dass sich Batmans ärgste Gegner gegenseitig massakrierten. Und dieses Monster macht nun Jagd auf diejenigen, die das Blutbad überlebt haben. Doch was und vor allem wer ist dieses Ungetüm? Der Dunkle Ritter vermutet, dass es sich um den Alligatormann Killer Croc handelt, einen von Batmans Feinden. Doch als der der Spur des Ungeheuers bis in die finstere Kanalisation seiner Stadt folgt, enthüllt sich ihm ein grausiges, schier unfassbares Geheimnis!

Der finale Band der unabhängigen Batman-Horrorsaga von Kultautor Garth Ennis (HITMAN, PREACHER) und Ausnahmekünstler Liam Sharp (WONDER WOMAN, BATMAN/ CATWOMAN).


Rezension

Batman ist weiterhin auf der Jagd nach dem Ungeheuer, welches sich einen Superschurken nach dem anderen schnappt. Die Spur führt in die Abwasserkanäle und dort zu Killer Croc, den Batman völlig erschöpft vorfindet. Wie es aussieht, hat er ein Kind geboren und genau dies ist das Monster, das Batman verzweifelt versucht aufzuhalten. Mit Killer Croc an seiner Seite, muss er sich einem letzten Kampf stellen.

Im ersten Band von Das Reptil schickte Garth Ennis den Dunklen Ritter auf die Jagd nach einem unbekannten, monströsen Gegner. Dieser schlug aus der Dunkelheit heraus zu und es war praktisch bis zum Schluss nicht klar, was genau sein Gegner ist. Im zweiten Band löst Garth Ennis dies praktisch sofort auf und damit wandelt sich der Horror von dem brutalen, unsichtbaren Bösen aus den Schatten hin zu einer Geschichte, die unter anderem stark von der Tradition des Body Horrors inspiriert ist. Fest zu machen ist das an der Rolle von Killer Croc, der eine körperliche Veränderung durchmachen muss, die sehr an die Hochzeit dieses Genres erinnert. The Thing oder Alien – Die Wiedergeburt dürften hier Pate gestanden haben. Die Geschichte ist also nichts für schwache Nerven und die Spannung bezieht sie aus der Frage, wie Batman diesem quasi unbezwingbaren Gegner beikommen will.
Neben der ungewöhnlichen und teils grotesken Handlung liegt Garth Ennis Stärke hier auch bei den Charakteren. Batman wird von ihm als hart, zynisch, brutal und eiskalt dargestellt. Diesen Batman bringt nichts aus dem Konzept. Und doch passt es zu Batman als Charakter, wie man ihn kennt. Gart Ennis denkt ihn eben nur noch etwas konsequenter.
Killer Croc bildet den Gegensatz zu ihm, als ein Monster, welches längst nicht so monströs ist, wie es aussieht und welches echte Angst empfindet. Die Geschichte mag vielleicht nicht genial sein oder wichtige Themen behandeln, jedoch macht Garth Ennis alles richtig und präsentiert eine äußerst ungewöhnliche und interessante Batman-Geschichte.

Band Eins von Das Reptil brachte nicht nur inhaltlich Gedanken an Alien auf, sondern auch visuell und mit Band Zwei bestätigt sich dieser Eindruck nur. Liam Sharp ist hier eindeutig von H.R. Giger inspiriert und beeinflusst, der das fremde Wesen einst so kongenial entwarf und so ein ikonisches Monster schuf. Crocs Kind erinnert nicht ungefähr an Gigers Alien und ist fast ebenso furchteinflößend. Jedoch nur fast, da seine Brutalität und Gefährlichkeit klar zutage tritt, Gigers Monster hingegen hatte immer noch eine subtile, lauernde Bedrohung inne, die nicht ganz zu fassen war. Liam Sharps Reptil fehlt diese Ebene, im Zusammenhang mit der Geschichte ist das jedoch kein Nachteil. Wie Killer Croc ist auch das Reptil nicht subtil oder dezent in seinem Vorgehen, so dass auch sein Aussehen daran angepasst sein darf. Auch etwas Predator findet sich in Crocs Kind und eine weitere Inspirationsquelle für Liam Sharp dürfte ebenso der Body Horror der 80er und frühen 90er Jahre gewesen sein. Einer Zeit, in der ein David Cronenberg mit Die Fliege den Menschen das Fürchten lehrte oder ein The Thing sein Weg ins Kino fand und die Menschen schockte. Und ebenso wie die genannten Filme ist Das Reptil optisch surreal, verzerrt und furchterregend.


Fazit

Garth Ennis taucht tief hinab in das Horrorgenre und präsentiert gemeinsam mit Liam Sharp einen grotesken und surrealen Albtraum, in dem sich der Dunkle Ritter zurechtfinden und beweisen muss. Wer gerne etwas ungewöhnlichere Superheldencomics liest, ist hier auf jeden Fall richtig und wer sich von Liam Sharps Zeichnungen Angst einjagen lassen will sowieso.


Pro & Contra

+ Horror pur
+ Batman ist hier wirklich ein Dunkler Ritter
+ geniale Bilder von Liam Sharp

Bewertung:

Charaktere: 4/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Horror, Superhelden, DC Black Label, Batman