Geschichten aus dem Hellboy-Universum XIII (Mike Mignola, Guy Davis, John Arcudi u.a. )

Verlag: Cross Cult; (Mai 2022)
Gebundene Ausgabe: 576 Seiten; 50 €
ISBN-13: 978-3-96658-484-5

Genre: Horror/ Mystery


Klappentext

Der dreizehnte HELLBOY-UNIVERSUM-Sammelband begibt sich mit Sir Edward Grey in okkulte Abgründe, schließt den 15-Jährigen Zyklus der B.U.A:P.-Comics ab und heftet sich an die Spuren vom Ursprung des legendären wie tödlichen Purpurnen Lotus – Lobster Johnsons Nemesis.

Witchfinder – Die Pforten des Himmels: Eine Reihe okkulter Ereignisse gibt dem Mann, der als Hexenjäger Ihrer Majestät bekannt ist, Rätsel auf. Durch eine persönliche Einladung aus dem königlichen Palast wird Sir Edward Grey noch tiefer in die Erforschung des übernatürlichen Untergrunds hineingezogen und muss zusammen mit neuen Verbündeten einen verrückten Wissenschaftler davon abhalten, London auf seiner Suche nach mystischer Macht zu zerstören.

B.U.A.P.: Vertrauter Feind – Pandämonium: Hellboy ist auf die Erde zurückgekehrt und hat sich wieder mit der B.U.A.P. zusammengetan, um den Kampf gegen eine dämonische Macht anzuführen, die New York City in ein neues Pandämonium verwandeln will. Die Dämonin Varvara versammelt Anhänger aus dem ganzen Land, um ihr Ansinnen zu verfolgen und die Hölle auf Erden zu erschaffen.

Der Purpurne Lotus: Yumiko Daimio begann ihr Leben als junges Mädchen, dessen Familie in den Russisch-Japanischen Krieg verwickelt war. Dreißig Jahre später rächt sie sich als Purpurner Lotus an jenen, die ihr Unrecht getan haben … Zwei Spione in China müssen versuchen, sie zur Strecke zu bringen, bevor sie sich wie ein weiteres Paar Fliegen in ihrem Netz verfangen.

B.U.A.P.: Vertrauter Feind – Ragnarök: Im Finale des B.U.A.P.-Zyklus stellen sich Hellboy, Abe Sapien, Liz Sherman sowie der Rest der Behörde einem ihrer ältesten Widersacher in der letzten und entscheidenden Schlacht zur Rettung der Welt. Ein Feind folgt dem nächsten, als die B.U.A.P. sich mit einer Präsenz konfrontiert sieht, die noch finsterer ist, als sie hätte ahnen können …


Rezension

Der 13. Band der Geschichten aus dem Hellboy-Universum bringt eine Zäsur mit sich. Was in Hellboys eigener Serie begann und dann in B.U.A.P. weitergeführt wurde, findet mit Vertrauter Feind – Ragnarök jetzt sein Ende. Neben diesem Abschluss des großen Handlungsbogen bringt der Band aber auch noch zwei andere Geschichten mit sich. Eine handelt von Sir Edward Grey, dem Witchfinder und die andere beschäftigt sich mit dem Purpurnen Lotus, der Erzfeindin Lobster Johnsons.

Witchfinder – Die Pforten des Himmels

Mehrere Artefakte werden gestohlen und mysteriöse Erscheinungen stehen damit in Verbindung. Da ist es klar, dass Sir Edward Grey zur Hilfe gerufen wird. Als aber die Queen selbst ihm einen Auftrag erteilt, widmet er sich diesem und muss bald erkennen, dass alles irgendwie zusammenhängt und eine große Gefahr auf das Königreich zukommt. Zudem erfährt er von der royalen Geheimorganisation Gießerei und von der Britischen Paranormalen Gesellschaft.
Mit dem Witchfinder geht es zurück in das Viktorianische Zeitalter. Nur dieses Mal leider nicht ganz so gut, wie gewohnt. Die Geschichte von Mike Mignola und Chris Roberson wirkt etwas unausgegoren und kann nicht ganz überzeugen. Dafür bekommt Panya einen Auftritt und etwas mehr Hintergrund. Die Zeichnungen von d´Israeli sind größtenteils etwas zu vereinfacht, um Atmosphäre aufzubauen oder richtige Spannung, gehen also gerade noch so in Ordnung im Vergleich zu anderen Zeichnern aus dem Hellboy-Universum.

Der Purpurne Lotus

In Harbin in China geschehen seltsame Morde und der russische Informant und ehemalige Offizier Suriv verschwindet. Agent Dai soll dies aufklären. Vor allem da Suriv wichtige Kenntnisse über einen japanischen Waffentransport hat. Dai bricht auf, aber schon bald merkt er, dass er eigentlich nichts anderes als ein Köder für den Purpurnen Lotus ist. Diese ist hinter einem mystischen Gegenstand her und ihre magischen Fähigkeiten übersteigen sogar die seiner Kollegin Shengli. Nur gut, dass es noch Varvara gibt.
Bis auf die Auftritte von Varvara und Rasputin haut einen Der Purpurne Lotus nicht aus den Socken. Guy Davis und John Arcudi erzählen irgendwie spannungsarm und zu einfach. Dabei hätte die Geschichte durchaus Potential. Mindy Lees Zeichnungen sind zu mangaesk, zu „niedlich“. Das passt für einen Kindercomic und selbst in den Hellboy-Animationsfilmen hat das ganz gut funktioniert, aber für einen Horrorcomic mit Spionageelementen in den Dreißigern Jahren ist dieser Stil nicht wirklich geeignet.

B.U.A.P.: Vertrauter Feind – Pandämonium/ Ragnarök

Hellboy ist zurück und die B.U.A.P. hat gerade einen große Sieg eingefahren. Und dennoch sieht es nicht gut aus. In New York kommt es schließlich zu einem epischen Kampf, in dem das Heldentrio Hellboy, Liz Sherman und Abe Sapien wieder vereint gegen ihre Feinde steht, während die Menschheit um das Überleben kämpft.
Wenn man die ersten Hefte nicht mitzählt, sondern erst ab denen, die sich mit der Froschplage befassen, hat es ganze 15 Jahre gedauert bis Mike Mignola und all die anderen, die an B.U.A.P. mitarbeiteten, die Geschichte über Hellboy und seine Freunde zu einem Abschluss bringen. Genau genommen begann sogar alles bereits 1994 mit der ersten Heftserie Hellboys. Nun also der Abschluss, der zahllose Handlungsfäden zu einem Ende bringen muss. Und genau dies tun Mike Mignola und seine Mitstreiter. Es gibt eine epische Schlacht und inmitten all der Action gibt es dennoch starke, emotionale Charaktermomente, die noch einmal zeigen, was die Reihe über die B.U.A.P. ausmacht. Der Abschluss ist, so wie er jetzt geschrieben wurde, richtig gut. An ein oder zwei Stellen hätte man vielleicht etwas anders machen können, aber das ist meckern auf  einem hohen Niveau und genau genommen, ist es unheimlich schwer ein solch umfangreiches Werk wie Hellboy und B.U.A.P. abzuschließen. Ragnarök schließt alles bestmöglich ab. Und macht Lust darauf, sofort von vorne zu beginnen und dieses Mal all die Hinweise auf das Ende zu entdecken, die einem beim ersten Mal entgangen sind.
Die Zeichnungen entsprechen dem hohen Niveau, das man bei diesem Comic erwarten kann. Und Mike Mignola hat es sich nicht nehmen lassen, selbst an den Zeichentisch zurückzukehren. Er hat die ersten Seiten der ganzen Geschichte gezeichnet und er ist es, der die letzten aufs Papier bringt, wodurch die perfekte Klammer entsteht.

Bonusmaterial gibt es wie immer zuhauf. Als etwas Besonderes anzusehen, ist das Nachwort von Mike Mignola und die Auflistung all derjenigen, die diese Reise mitgestaltet haben.


Fazit

Witchfinder – Die Pforten des Himmels ist ganz gut, tritt aber natürlich hinter dem Abschluss des großen Handlungsbogen über die B.U.A.P. zurück. Der ist perfekt und absolut gelungen!


Pro & Contra

+ Ende von B.U.A.P.
+ spannend, actoinreich und voller Überraschungen
+ allgemein gute passende Zeichnungen, bis auf bei Der Purpurne Lotus

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Mike Mignola:

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Rezension zu Hellboy Bd.2 - Der Teufel erwacht
Rezension zu Hellboy Bd.3 - Batman/ Hellboy/ Starman
Rezension zu Hellboy Bd.4 - Sarg in Ketten
Rezension zu Hellboy Bd.5 - Die rechte Hand des Schicksals
Rezension zu Hellboy Bd.6 - Sieger Wurm
Rezension zu Hellboy Bd.7 - Seltsame Orte
Rezension zu Hellboy Bd.8 – Die Troll-Hexe
Rezension zu Hellboy Bd.9 – Ruf der Finsternis
Rezension zu Hellboy Bd.10 – Wilde Jagd
Rezension zu Hellboy Bd.11 – Der Krumme
Rezension zu Hellboy Bd.12 – Der Sturm
Rezension zu Hellboy Bd.13 – Abstieg zur Hölle
Rezension zu Hellboy Bd.14 – Hellboy und die B.U.A.P. 1952
Rezension zu Hellboy Bd.15 – Die Todeskarte
Rezension zu Hellboy Bd.16 – Hellboy und die B.U.A.P. 1953
Rezension zu Hellboy Bd.17 – Hellboy und die B.U.A.P. 1954
Rezension zu Hellboy Bd.18 – Hellboy und die B.U.A.P. 1955
Rezension zu Hellboy Bd.19 – Hellboy und die B.U.A.P. 1956

Rezension zu Hellboy Bd.20 – Die Bestie von Vargu

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