Wonder Woman (2021) Bd.1 – Die Amazone von Asgard (Becky Cloonan, Michael W. Conrad, Travis Moore)

Verlag: Panini; (Januar 2022)
Softcover: 132 Seiten; 16 €
ISBN-13: 9783741626883

Genre: Superhelden


Klappentext

Eine Amazone in Asgard

Ohne jegliche Erinnerung findest sich Diana von Themyscira, die ehemalige Prinzessin der Amazoneninsel, in einer fremden Welt wieder. Es ist Asgard, das Reich der germanischen Götter. Hier muss sie kämpfen, jeden Tag, und wenn sie auf dem Schlachtfeld stirbt, erwacht sie in den Hallen von Walhall wieder zum Leben, so wie all die anderen gefallenen Krieger, die mit ihr am nächsten Tag erneut in den Kampf ziehen.
Doch eine fremde Magie bedroht das Reich der Asen. Die Krieger, die jubelnd in der Schlacht ihr Leben geben, kehren plötzlich nicht wieder zurück. Asgard und der Weltenbaum Yggdrasil drohen zu vergehen. Und nur Diana, die einstige Wonder Woman, kann die Unsterblichen vor dem Untergang retten …

Eine Superheldin unter germanischen Göttern! Der Start einer neuen und überraschenden Wonder Woman-Saga von Becky Cloonan (GOTHAM ACADEMY), Michael W. Conrad (SUPERMAN), Travis Moore (BATMAN) und Andy MacDonald (FUTURES END – DAS ENDE ALLER ZEITEN).


Rezension

Wonder Woman hat die ihr angebotene Macht abgelehnt und wird mitten auf einem mittelalterlichen Schlachtfeld wach. Ohne Erinnerung und nach einer kurzen Einweisung von Siegfried schließt sich dem Kampf an und wird getötet. Kurz darauf erwacht sie an einer Festtafel und erfährt, dass sie in Asgard ist und dies Walhall, die Festhalle der Götter, in der die tapferen Krieger nach ihrem Tod kommen. Fortan geht es jeden Tag so. Tagsüber kämpft Wonder Woman auf dem Schlachtfeld und abends wird in Walhall gefeiert. Aber mit der Zeit regen sich Erinnerungen und dann kommt das Eichhörnchen Ratatöskr, welches in Yggdrasil lebt, zu Diana. Der Weltenbaum stirbt und längst nicht alle Krieger kehren vom Schlachtfeld nach Walhall zurück, da sich die Zahl der Walküren immer weiter reduziert. Diana willigt ein zu helfen und dabei unternimmt sie eine Reise durch die germanische Götterwelt und trifft immer wieder auf eine geheimnisvolle Gestalt, die ihr sagt, dass sie nicht nach Asgard gehört, sondern zum Olymp.

Mit Die Amazone von Asgard übernimmt Becky Cloonan zusammen mit Michael W. Conrad das Ruder bei Wonder Woman und ihr Einstand fällt furios aus. Es geht direkt auf das Schlachtfeld. Weder Wonder Woman noch der Leser wissen, was los ist, nur eins ist klar: Diana sollte nicht an diesem Ort sein, auch wenn sie sich dort wohlfühlt.
Die Ausgangslage könnte besser nicht sein und Cloonan und Conrad nutzen sie. Nach dem rasanten Auftakt geht es hinein in die nordische Sagen- und Götterwelt, die ansonsten nicht so große Bedeutung bei DC hat. Dabei kann sie ein großer Gewinn sein, wie sich in diesem Band von Wonder Woman zeigt. Viele der Mythen greifen die beiden Autoren auf und erzählen nicht einfach eine simple Superheldengeschichten, sondern inszenieren im Prinzip einen Krimi verbunden mit einer Schatzjagd. Das ist intelligent geschrieben und ist sogar eine schöne Einführung in die Götterwelt Asgards. Odins kurze Auftritte alleine sind das Lesen wert, werden jedoch noch übertroffen durch Ratatörsk. Das kleine Eichhörnchen ist der heimliche Star des Comics. Es ist zudem erfrischend, dass die Handlung nicht mit einer großen Schlacht, wie es häufig im Superheldengenre üblich ist, aufgelöst wird, sondern dadurch dass sich alle Beteiligten zusammensetzen und reden. Das mag sich langweilig anhören, wurde aber wie der Rest intelligent, nachvollziehbar und aus der Geschichte heraus begründet geschrieben. Die Amazone von Asgard bringt also frischen Wind mit sich und der kann gerne noch lange wehen.

Travis Moore hat die in Asgard spielenden Hefte gezeichnet und das sieht durchweg gut aus. Seine Designs für Prota- und Antagonisten sind kreativ und er gestaltet Kampfszenen dynamisch und nachvollziehbar, beherrscht aber auch die leisen Töne. Sein Asgard sieht so aus, wie es sich vielleicht viele vorstellen. Andy MacDonald hat dann das letzte Heft gezeichnet und seine Zeichnungen fallen gegenüber denen von Travis Moore etwas ab. Etwas zu grob und weniger Details, sind sie nicht ganz so gut, halten aber den Superheldenstandard bei DC.
Das letzte Bild ist allerdings stimmungsmäßig überragend.


Fazit

Die Amazone von Asgard entführt Leser und Wonder Woman in die nordische Sagen- und Götterwelt und dieser Ausflug ist kreativ und bringt frischen Wind mit sich. Becky Cloonan und Michael W. Conrad legen einen bärenstarken Auftakt hin, den sie hoffentlich zu einem ebenso guten Ende führen werden.


Pro & Contra

+ Wonder Woman in Asgard
+ Ratatörsk
+ Odins Auftritte
+ sehr viele Bezüge zu den nordischen Sagen

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4,5/5


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Tags: Superhelden, Wonder Woman