Thor – Göttin des Donners Bd.1 (Jason Aaron, Russell Dauterman u.a.)

Verlag: Panini; (Juni 2022)
Gebundene Ausgabe: 228 Seiten; 35 €
ISBN-13: 9783741626258

Genre: Superhelden


Klappentext

Thor vs. Thor!

Der Sohn Odins ist seines Hammers unwürdig. Nun liegt Mjolnir auf dem Mond und keiner kann ihn heben. Doch als Malekith und Frostriesen die Erde bedrohen, greift eine mysteriöse Frau nach dem Hammer und der Macht. Nicht einmal der Allvater kennt die wahre Identität der neuen Göttin des Donners. Aber sein Zorn ist ihr gewiss.
Die Neuauflage von Jason Aarons und Russell Dautermans bahnbrechendem Epos, das Midgard im Sturm eroberte und die Welt des Donnerers aus den Angeln hob. Mit göttlichen Kurzgeschichten von Jungstar ND Stevenson und Wrestling-Champion CM Punk!


Rezension
 
Nick Fury hat den Beobachter Uatu getötet und Thor etwas ins Ohr geflüstert. Seitdem kann Odins Sohn Mjolnir nicht mehr heben. Verzweifelt harrt er bei dem Hammer aus, bis Frostriesen zusammen mit Malekith Midgard angreifen. Im Kampf mit Dunkelelfen verliert er einen Arm und ist geschlagen. Midgard scheint auf verlorenem Posten, dann jedoch ergreift eine unbekannte Frau Mjolnir und wird zur neuen Thor, der Göttin des Donners, und sie scheint mächtiger zu sein und Dinge mit Mjolnir tun zu können, die vorher nicht möglich schienen. Doch die Anwesenheit einer Göttin des Donners gefällt dem zurückgekehrten Allvater Odin nicht und er versucht der neuen Thor den Hammer wieder zu nehmen und greift dabei sogar auf die Hilfe seines Bruders Cul Borson und den Zerstörer zurück. Thor hat also nicht nur einen Gegner in Malektih, sondern muss auch gegen Odin kämpfen und den Konzern Roxxon, dessen CEO Dario Agger, in allen Welten die Ressourcen ausbeuten will und mit Malekith und damit den Frostriesen verbündet ist.

Jason Aaron hat mit Dr. Strange – Die letzten Tage der Magie und Thor – Götterschlächter zwei moderne Klassiker des Superheldengenres geschrieben, die diesen Titel zurecht tragen.
Nach dem Event Original Sin blieb er bei Thor und krempelte alles, was bis dahin feststand, so richtig um. Anstatt Thor schnell Mjolnir zurückzugeben, ging er einen anderen Weg, und der ist kreativ und faszinierend und enthält viele aktuelle Themen. Denn auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, dass dieser Band hauptsächlich aus Action besteht und kaum die Charaktere zum Zuge kommen, ist genau das Gegenteil der Fall. In richtig guten Actionfilmen sagt ein Kampf auch etwas über die Personen aus, die ihn führen, und dies ist bei Thor – Göttin des Donners definitiv der Fall. Denn die neue Thor muss nicht nur lernen, mit ihren neuen Kräften umzugehen, sondern ebenso muss sie sich gegen Vorurteile durchsetzen. Dafür setzt Jason Aaron den zurückgekehrten Allvater Odin geschickt ein, der mit seinem rückständigen Denken versucht, die Macht über Asgard weiterhin auszuüben. Da ist eine weibliche Thor natürlich ein Unding, weswegen er auf die Brutalität seines Bruders setzt. Dabei trifft er nicht nur auf den Widerstand der neuen Thor, sondern auch auf den seiner Frau Freya und seinen Sohnes, der sich nun Odinsohn nennt, da die Macht des Thors bei jemand anderem liegt. Er kann akzeptieren, was sein Vater nicht kann. Es steckt also wieder sehr viel Inhalt in Jason Aarons Geschichte, über die man ein ganzes Essay schreiben könnte. Eins steht auf jeden Fall fest: eine Superheldin wie Thor war und ist notwendig.
Diesen Inhalt verknüpft Jason Aaron erneut mit einer großartigen Charakterentwicklung von Thor und allen anderen Beteiligten und packt das in eine spannende Geschichte. Und auch wenn die meisten wissen dürften, wer unter der Maske Thors steckt, dürfte jedem klar sein, welch ungeheurer und atemraubender Moment die Enthüllung bei Erscheinen gewesen sein dürfte.

Russell Dautermans Stil unterscheidet sich stark von dem eines Esad Ribic, der Götterschlächter zeichnete. Er ist aber nicht weniger eindrucks- und kraftvoll. Seine Bilder entsprechen mehr denen eines Superheldencomics, dies passt jedoch zu Thor – Göttin des Donners, deren Geschichte nicht ganz so episch ist und nicht so viele Fantasyanteile enthält. Die Kampfszenen sind sehr gut und bringen die Charaktere weiter hervor und auch ruhige Momente gelingen Russell Dauterman.

In diesem Band ist auch das Annual enthalten, in dem sich drei Kurzgeschichten befinden, die alle auf ihre Weise Spaß machen. Die Geschichte über König Thor sticht aus den Dreien hervor, da sie ruhiger und nachdenklicher ist, während die über den jungen Thor einfach lustig ist.


Fazit

Jason Aaron enttäuscht nicht. Im Gewand eines Superheldencomics hat er viel zu aktuellen Themen zu sagen. Das liest sich wirklich gut, ist spannend und hat starke Charaktere.


Pro & Contra

+ aktuelle Themen
+ sehr gute Charakterzeichnung
+ gute Zeichnungen

Bewertung:

Handlung: 4/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Thor:

Rezension zu Thor – Geschichten aus Asgard
Rezension zu Thor – König von Asgard Bd.1
Rezension zu Original Sin: Thor & Loki
Rezension zu Thor – Gott des Donners: Götterschlächter
Rezension zu Thor – Der mächtige Rächer

Tags: Superhelden, Thor