Die magische Spieluhr Bd.5 – Die Federn des Sanftadlers (Carbone, Gijé)

Verlag: Splitter; (Juni 2022)
Gebundene Ausgabe: 56 Seiten; 13,95 €
ISBN-13: 978-3-96792-735-1

Genre: Fantasy


Klappentext

Während der Vorbereitung für die Rückkehr in ihre eigene Welt macht Nola eine schreckliche Entdeckung: Das Tor zur Menschenwelt ist verschlossen! Ist der Schlüssel aus dem Schloss der magischen Spieluhr gefallen? Wurde er etwas gestohlen? Egal, so oder so muss Nola handeln! Mit ihren Freunden Anton, Igor und Andrea will sie ein Zauberpulver herstellen, das das Problem lösen kann. Leider fehlt dafür eine wichtige Zutat: Federn von einem Sanftadler, einem Vogel, der vom Aussterben bedroht ist …


Rezension

Nach der Aufregung um das rätselhafte Verschwinden, möchte Nola eigentlich Pandorient wieder verlassen und nach Hause zurückkehren. Doch das Portal ist geschlossen. Aufgeregt kehrt sie zu ihren Freunden Igor und Andrea zurück. Als sie gemeinsam mit Anton sprechen, hat dieser eine Vermutung, die sich bestätigt. Der Schlüssel wurde aus der Spieluhr entfernt. Nun gibt es nur noch eine Möglichkeit für Nolas Rückkehr. Es muss ein Trank gebraut werden, der auch die Feder eines Sanftadlers beinhaltet, nur ist dieser vom Aussterben bedroht. Die Jagd auf ihn und damit auf seine Federn ist brandgefährlich und dann gibt es noch die Demonstranten, die die Jagd auf Sanftadler beendet sehen wollen, und damit die Angelegenheit zusätzlich erschweren.

Mit Die Federn des Sanftadlers endet der erste Zyklus von Die magische Spieluhr und ungern verlässt man die faszinierende Welt von Pandorient und glücklicherweise muss man das auch nicht lange. Auch wenn der erste Zyklus über Nola und ihre Freunde mit Die Federn des Sanftadlers abgeschlossen ist, so wird es doch in einem zweiten Zyklus weitergehen und der verspricht noch aufregender und spannender zu werden, denn wie am Ende angedeutet wird, wird es wohl nach Panokzident gehen. Zu jenem Ort, an dem das Böse herrschen soll und von dem bisher immer nur die Rede war. Aber es ist eben auch der Ort mit dem Nolas Mutter irgendwie verbunden zu sein scheint.
Bis dahin gilt es aber ein weiteres Abenteuer in Pandorient zu bestehen. Nola muss dieses Mal einen Weg nach Hause finden und es ist nicht so ganz klar, ob Antons Plan wirklich aufgehen wird. Dennoch machen sich Nola, Igor und Andrea selbstverständlich auf den Weg, die benötigte Feder zu besorgen. Die Suche danach gestaltet Carbone gewohnt phantasievoll mit vielen skurrilen Einfällen und tollen Kreaturen. Man merkt, dass hier viel Zeit und Energie in die liebevolle Gestaltung Pandorients geflossen ist. Und dies zahlt sich immer wieder aufs Neue aus. Je mehr die Welt erforscht wird, desto mehr Wunder tun sich in ihr auf. Und das größte ist in diesem Fall der Sanftadler. Dieses sanftmütige und märchenhafte Wesen, welches bisher für seine behaarten Federn gejagt wurde, ist eine wunderbare Ergänzung für die Welt Nolas.
Carbone geht mit seiner Geschichte in diesem Abenteuer ein wichtiges Thema an. Nämlich das des Umweltschutzes und wie leichtfertig und gedankenlos die Menschen mitunter mit der Natur umgehen, hier durch die Federnjäger repräsentiert, die glücklicherweise dazulernen. Allerdings zeigt er auch die Schwierigkeiten, die sie haben, wenn ihre Lebensgrundlage wegfällt. Selbstverständlich wird das alles nicht übertrieben ausgewalzt und trocken gezeigt. Vielmehr fließt diese Aussage nebenbei ein und das mehr als nur gelungen. Die Federn des Sanftadlers ist wieder ein tolles, humorvolles und farbenfrohes Abenteuer für Kinder, dass zu keinem Zeitpunkt Angst einjagt, aber spannend und aufregend ist. Carbone hat also wieder genau die richtige Mischung gefunden, um junge und alte Leser anzusprechen. Eine Kunst, die nicht viele so perfekt beherrschen.

Gijé ist wie immer in Hochform. Er erschafft tolle Monster und Kreaturen, die nicht wirlich angsteinflössend sind und setzt alles sehr farbenfroh in Szene. Sein Sanftadler ist phantasievoll und majestätisch und insgesamt hat er einfach eine wunderschöne Welt für Die magische Spieluhr geschaffen. Hoffentlich bleibt er noch lange der Reihe erhalten, denn besser können die Geschichten eigentlich nicht umgesetzt werden.


Fazit

Der Abschluss des ersten Zyklus´ von Die magische Spieluhr stößt zugleich die Tür für weitere Abenteuer in einer neuen Welt weit auf, die mit Sicherheit genauso phantasievoll sein wird wie Pandorient. Die Wartezeit wird auf jeden Fall lang. Bis dahin ist Die Federn des Sanftadlers ein wunderbarer und spannender Comic, den Kinder auf jeden Fall lesen sollten. Wer Hilda mag, wird Die magische Spieluhr ebenfalls lieben.


Pro & Contra

+ erneut ein wichtiges Thema kindgerecht verpackt
+ wunderbare Zeichnungen und Ideen
+ Fortsetzung wird angedeutet, die so einiges verspricht, dennoch ist alles ausreichend abgeschlossen

Bewertung:

Charaktere: 4,5/5
Handlung: 4,5/5
Zeichnungen: 5/5
Humor: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln von Die magische Spieluhr:

Rezension zu Die magische Spieluhr Bd.1 – Willkommen in Pandorient
Rezension zu Die magische Spieluhr Bd.2 – Cyprians Geheimnis
Rezension zu Die magische Spieluhr Bd.3 – Die Suche nach den Anfängen
Rezension zu Die magische Spieluhr Bd.4 – Das geheimnisvolle Verschwinden