James Bond – Octopussy (Ian Fleming)

Verlag: Cross Cult; (März 2014)
Taschenbuch: 146 Seiten; 12,80 €
ISBN-13: 978-3-86425-096-5

Genre: Thriller


Klappentext

Die klassischen JAMES BOND 007-Romane von Ian Fleming – erstmals in ungekürzter und originalgetreuer Übersetzung.

JAMES BOND 007

Für James Bond, Geheimagent 007, kann Spionage eine dreckige Angelegenheit sein. Ob er einen unberechenbaren Major aufspürt, der ein tödliches Geheimnis mit in die Karibik genommen hat, einen russischen Agenten identifiziert, der aus undurchsichtigen Gründen für ein Fabergé-Ei in einem Sotheby´s-Auktionshaus bietet, oder unbarmherzig einen Auftragskiller in einer Heckenschützen-Gasse zwischen Ost- und Westberlin niederschießt – Bond schließt den Fall ab – mit verbissener Zielstrebigkeit …

Der Band enthält vier aufregende Kurzgeschichten: OCTOPUSSY, DER BESITZ EINER DAME, DER HAUCH DES TODES und 007 in New York!


Rezension

Neben Romanen schrieb Ian Fleming immer mal wieder Kurzgeschichten über James Bond. Diese erschienen unter anderem im Playboy oder anderen Magazinen und Zeitungen. In tödlicher Mission war die erste Sammlung dieser Geschichten. In Octopussy sind die abschließenden vier Kurzgeschichten enthalten. Der Band ist dabei der Kürzeste der gesamten Reihe. Zwei Geschichten wurden speziell abgestimmt für ihre Veröffentlichung geschrieben, die eine für Sotheby´s und die andere für den New Yorker Herald Tribune. Besondere Bedeutung kommt Octopussy zu. Nicht nur, weil dies auch ein Titel eines Bondfilmes war, sondern im Bondfilm Spectre direkt auf eine kleine Bemerkung Bezug genommen wird, wenn auch mehr schlecht als recht. Ansonsten waren Der Besitz einer Dame und Der Hauch des Todes Vorlagen für einzelne Sequenzen in den Filmen.

Octopussy

Major Smythe lebt auf Jamaika. Eines Tages kommt James Bond zu seinem Anwesen und verlangt mit ihm zu reden. Major Smythe ist der Mann, der am Ende des Zweiten Weltkrieges einen Bergführer namens Hannes Oberhauser tötete, um Nazigold an sich zu bringen. Bond gibt Smythe eine Woche Zeit, bevor er die Informationen über den Major weiterreicht.
James Bond hat in Octopussy praktisch nichts zu tun. Dafür erzählt Ian Fleming hier einen kleinen Nachkriegskrimi, dessen Hauptfigur nicht unsympathischer sein könnte. Octopussy ist eine kleine Geschichte für nebenbei, hatte allerdings einen großen Einfluss auf Spectre.

Der Besitz einer Dame

Maria Freudenstein ist eine Agentin, die vom KGB beim MI6 eingeschleust wurde. Da der MI6 dies weiß, ist es ihm möglich dem KGB falsche Informationen zukommen zu lassen. Nun soll Maria Freudenstein ihre Belohnung vom KGB erhalten. Dafür „erbt“ sie einen Smaragdglobus von Fabergé, der bei Sotheby´s versteigert wird. Für Bond und den MI6 die Gelegenheit, den Stationsleiter des KGB in London zu entlarven. Bei der Auktion entscheidet sich dieses Spiel.
Der Besitz einer Dame ist ein kleiner, spannender Spionagethriller mit einer cleveren Grundidee, die von Ian Fleming gekonnt ausgeführt wird.

Der Hauch des Todes

Bond wird nach Westberlin geschickt. 272 war seit dem Krieg in der Sovietunion. Nun will er zurück. Dafür muss er über die innerdeutsche Grenze gelangen. Dummerweise weiß der KGB Bescheid und wird mit Sicherheit versuchen 272 zu töten, damit er seine gesammelten Informationen nicht dem MI6 geben kann. James Bond soll den russischen Attentäter und Scharfschützen töten, sobald er sich zeigt. Das ist einfacher gesagt, als getan und es zehrt an Bonds Nerven zu einem einfachen Mörder degradiert zu werden.
Selten zuvor hat Ian Fleming James Bond derartig zynisch und desillusioniert gezeigt. James Bond will seinen Job eigentlich nicht mehr ausüben und wünscht sich nur Ruhe und Frieden. Der Hauch des Todes ist kurz und intensiv. Bonds Charakter wird hier von Ian Fleming auf eine Weise vertieft, wie er es kaum vorher getan hat.

007 in New York

Bond soll in New York eine ehemalige Mitarbeiterin des Secret Service warnen, deren Freund ein KGB-Agent ist. Auf dem Weg ins Hotel malt er sich aus, wie der Tag idealerweise ablaufen wird.
007 in New York ist die enttäuschendste Geschichte, die Ian Fleming über den Geheimagenten ihrer Majestät je geschrieben hat. Eine wirkliche Handlung besitzt die Geschichte nicht, vielmehr wird New York beschrieben und wo man was essen kann. Das dürfte daran liegen, dass 007 in New York im Herald Tribune zuerst erschien und dann in Flemings Buch Thrilling Cities aufgenommen wurde. Bei beiden Veröffentlichung dürfte es dabei mehr um die Stadt gegangen sein, und nicht um einen packenden Thriller.


Fazit

Der Hauch des Todes und Der Besitz einer Dame sind zwei sehr gute Kurzgeschichten über den Geheimagenten ihrer Majestät. Octopussy ist dagegen etwas schwächer. Nur 007 in New York trübt den guten Eindruck ein bisschen. Insgesamt ist Octopussy ein würdiger Abschluss der Bond-Geschichten aus Ian Flemings Feder.


Pro & Contra

+ Der Hauch des Todes stellt Bond ungewohnt desillusioniert dar
+ spannend

- 007 in New York ist überflüssig

Bewertung:


Handlung: 4/5
Charaktere: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 3/5


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Tags: James Bond