Doctor Strange Collection von Jason Aaron Bd.2: Blut im Äther (Jason Aaron, Kathryn Immonen, Robbie Thompson, Chris Bachalo u.a.)

Verlag: Panini; (September 2022)
Gebundene Ausgabe: 276 Seiten; 39 €
ISBN-13: 9783741629099

Genre: Superhelden


Klappentext

Die Erzfeinde von Dr. Strange

Nach dem Krieg um die Magie ist Dr. Strange so geschwächt wie nie. Das nutzen Baron Mordo, Nightmare und andere Erzfeinde des Obersten Zauberers, um ihn anzugreifen! Mit dem Ding im Keller hat Stephen außerdem selbst ein Monster geschaffen, das ihn nun heimsucht, weil es ihn mehr hasst als alles andere. Gut, dass ihm nicht nur Gehilfe Wong und Bibliothekarin Zelma, sondern auch Jane Foster alias Thor beistehen.
Eine der größten Dr. Strange-Sagas der Moderne, magisch in Szene gesetzt von Jason Aaron (AVENGERS, THOR), Chris Bachalo (SPIDER-MAN, SANDMAN: DEATH) und anderen.


Rezension

Der Krieg gegen die Empirikul ist vorbei und Dr. Strange hat gewonnen, was allerdings nicht viel heißt, denn die Magie ist geschwächt und muss sich erst erholen. In dieser Situation, in der Stephen Strange so schwach wie nie zuvor ist, beschließen gleich mehrere seiner Erzfeinde gegen ihn vorzugehen. Baron Mordo taucht auf, der sich mit Dormammu verbündet hat, Nightmare will auch seinen Teil von Dr. Strange haben und Misery, Stephen Stranges eigene Schöpfung, hat mit ihrem Erschaffer auch noch ein Hühnchen zu rupfen. Misery erweist sich dabei als härtester Gegner, so dass der Doctor sogar auf die Hilfe von Thor zurückgreifen muss.

Die letzten Tage der Magie war ein Comic, den es im Superheldengenre so nicht häufig gibt. Jason Aaron setzte sich darin mit so einigen Theman auseinander und hatte viel Inhalt zu bieten. Dazu einen Nachfolger zu schreiben, fällt garantiert schwer, vor allem, wenn man versuchen würde, sich selbst zu übertreffen. Jason Aaron tut dies nicht. Anstatt in die Falle zu tappen, alles noch größer und epischer zu machen, beschäftigt er sich in Blut im Äther mit den Folgen des Krieges, den Dr. Strange mit den Empirikul ausgefochten hat. Und diese Auseinandersetzung hat da auch einiges zu bieten, wenn auch nicht ganz so viel wie der Vorgänger. Dr. Strange muss nun den Preis zahlen, den der Krieg fordert und sich dabei seinen Ängsten und schlimmsten Feinden stellen. Zunächst entsteht der Eindruck, dass das größte Problem für Dr. Strange seine magische Schwäche ist, aber dann lässt Jason Aaron noch anderes einfließen, z.B. dass man sich manchmal eingestehen muss, dass man Hilfe braucht und Dinge eben nicht immer alleine bewältigen kann, um gestärkt aus etwas hervorzugehen. Diese Botschaft gibt es mehr als einmal.
Misery kommt hier eine besondere Bedeutung zu, da er von Dr. Strange erschaffen wurde. Stephen Strange muss sich mit seinen Taten beschäftigen und das gibt für Jason Aaron die Grundlagen für eine spannende Handlung, in die er Thor, Wong und Zelma perfekt einbinden kann. Gerade Jane Fosters Auftritt ist große Klasse und eins der besten Team-Ups, die es im Superheldengenre gibt, da die Figur auf überraschende und logische Weise genutzt wird. Mit dem Ende legt Jason Aaron dann den Grundstein für viele weitere interessante Geschichten und schließt zugleich den Kreis über Zelma und Dr. Strange. Jason Aaron schreibt erneut eine richtig gute Geschichte und so langsam wird es unheimlich, wie er es immer wieder schafft, den altbekannten Superhelden wie Dr. Strange und Thor neue Seiten abzugewinnen und sie nicht nur auf Schurken treffen zu lassen, sondern mit ihnen spannende und komplexe Geschichten zu erzählen, die Inhalt besitzen und auch mal zum Nachdenken anregen können. Für Marvel war Jason Aaron in dieser Form ein absoluter Glücksgriff. Denn mit jedem neuen Handlungsbogen hebt er sich von der Masse ab.

Neben der Hauptreihe ist noch das Annual aus dem Jahr 2016 enthalten. Dieses erzählt eine Geschichte in der sich Wong und Dr. Strange mit einem Handwerker auseinandersetzen müssen und Stephens ehemalige Liebe Clea auftaucht. Auf ewig entzweit ist ganz witzig und gute Unterhaltung. Die Geschichte über Yao, der nicht ganz so uralte und seine Begegnung mit Merlin ist zwar nett, hat aber leider ein zu offenes Ende.

Chris Bachalo hat Dr. Strange den Großteil des Bandes, vom Annual abgesehen, gezeichnet und bringt wieder seine Stärken aufs Papier. Das Chaos der Magie fängt wohl kaum jemand so gut ein, wie er. Insbesondere Misery wäre hier zu erwähnen. Die anderen Zeichner, speziell beim Annual, sind zwar gut, aber irgendwie fehlt bei ihnen das gewisse Etwas, das einen Chris Bachalo auszeichnet.


Fazit

Blut im Äther ist ein weiterer Volltreffer aus der Feder von Jason Aaron. Es scheint, als könne er mit Dr. Strange und Thor nichts falsch machen. Blut im Äther ist definitiv ein Muss, wenn einem seine Art zu schreiben gefällt und man gerne Superheldencomics liest, die auch etwas Inhalt zu bieten haben.


Pro & Contra

+ Orb als Taxifahrer
+ das Sanctum Sanctorum spielt eine wichtige Rolle
+ Jason Aaron hat ein Talent den Obersten Zauberer in Szene zu setzen
+ anders als der Vorgänger, aber genauso gut

Bewertung:

Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Doctor Strange:

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Tags: Superhelden, Magie, Doctor Strange