Batman – One Bad Day: Riddler (Tom King, Mitch Gerards)

Batman One Bad Day Riddler

Verlag: Panini; (Februar 2023)
Gebudene Ausgabe: 76 Seiten; 18 €
ISBN-13: 9783741632839

Genre: Superschurken


Klappentext

Batmans rätselhafter Erzfeind – wie man ihn noch nie erlebte!

Normalerweise geht den Verbrechen des Riddlers immer ein Rätsel voraus, mit dem er Batman auf seine Spur lockt. Ein böses, brutales Spiel, das er mit dem Dunklen Ritter treibt. Diesmal aber ist alles anders. Edward Nigma erschießt einen Mann scheinbar grundlos auf offener Straße und blickt anschließend in eine Überwachungskamera, sodass man ihn sofort als Täter identifiziert und festnimmt. Doch gerade dieses Verhalten des Riddlers gibt Batman ein neues Rätsel auf – und dessen Lösung führt in die Vergangenheit und Jugend von Edward Nigma, in der er an einem furchtbaren Tag eine schicksalhafte Entscheidung traf …

In der Tradition von BATMAN: KILLING JOKE präsentiert die Reihe BATMAN – ONE BAD DAY abgeschlossene Geschichten über Batmans größte Gegner. Der vielfach preisgekrönte Bestsellerautor Tom King und Ausnahmezeichner Mitch Gerads, das Kreativ-Team hochgelobter Comics wie MISTER MIRACLE MEGABAND: DARKSEID IST., HEROES IN CRISIS und STRANGE ADVENTURES, erzählen die Herkunftsgeschichte von Batmans Feind Riddler neu!


Klappentext

Am hellichten Tag tötet der Riddler auf offener Straße einen Mann. Es scheint keine Verbindung zwischen ihnen zu geben und der Riddler verzichtet auch vollkommen auf seine üblichen Spielchen mit Rätseln. So gesehen also wieder ein großes Rätsel. Batman kommt beim Verhör James Gordon zur Hilfe und ihm sagt Edward Nygma, was das alles soll.

BATMAN: KILLING JOKE definierte in den späten 80er Jahren die Beziehung zwischen Batman und dem Joker für die Zukunft. In diesem Comic versuchte Joker James Gordon in den Wahnsinn zu treiben, um zu beweisen, dass es nur einen miesen Tag braucht, um jeden Menschen zu Fall zu bringen.
Nun startet eine neue Reihe über Batmans Gegner mit dem Titel One Bad Day, die ganz in der Tradition Killing Jokes stehen soll. Damit sind dann auch die Rahmenbedingungen gesetzt und es kann erwartet werden, dass es ein auslösendes Ereignis gibt, was die Superschurken zu dem werden ließ, was sie nun sind. Und bei solchen wie Two-Face liegt es auch praktisch auf der Hand.
Den Beginn macht aber Tom King mit dem Riddler. Und er beginnt seinen Comic gleich mit einem Paukenschlag, indem der Riddler scheinbar grundlos und wahllos tötet. Beim anschließenden Verhör mit James Gordon ist er so diabolisch wie nie zuvor und auch weiterhin ist dieser Riddler vielleicht die furchteinflößendste Version bisher. Die Geschichte in der Gegenwart ist für sich betrachtet ungewohnt, spannend und ein bisschen fies. Der Riddler wird als Charakter so unangenehm und ernst, wie man ihn sonst kaum kennt. Sämtlicher Humor ist verschwunden. So gesehen, läuft hier alles in die richtige Richtung. Doch dann begeht Tom King den Fehler, dem Riddler einen Hintergrund in seiner Jugend zu verpassen, der schon allzu oft erzählt wurde. Der Riddler ist, wie so häufig, eigentlich nichts weiter als jemand, der als Junge von seinem Vater gequält wurde. Es wird also mal wieder der typische Hintergrund, dass die Eltern oder sonst wer den Schurken runtergemacht hat und er deswegen böse geworden ist, genommen. Das ist ziemlich faul und eine billige Art und Weise. Tom King erzählt es zwar gut, aber es betrachtet eben auch sehr oberflächlich die Psyche eines komplexen Charakters. Dazu läuft es der Prämisse mit dem einen miesen Tag etwas entgegen. Den es gab beim Riddler nicht nur einen One Bad Day, sondern sehr viele, bis er explodierte. Aber die Entwicklung zum Superschurken war da bereits längst abgeschlossen.
Von der Küchenpsychologie und dem damit mittlerweile Standardhintergrund für Superschurken abgesehen, könnte One Bad Day: Riddler aber überzeugen, wenn es da nicht ein Problem gäbe. Nämlich das, dass Tom King den Charakter Riddlers in einem Punkt vollkommen ändert und dass nur, um ihn zu einem Soziopathen machen zu können. In früheren Comics war der Riddler derjenige, der immer wusste, wer Batman war, wie auch hier, jedoch darauf verzichtete sein Wissen zu nutzen, da ein Rätsel, dessen Lösung jeder kennt, kein gutes Rätsel mehr ist. Dass Tom King dies nun ändert, schwächt den Charakter des Riddlers und zieht ihn auf das Niveau eines „einfachen“ Schurken herab. Und damit besitzt der Comic eine eklatante Schwäche.
Wie gesagt, ist der Comic sehr gut geschrieben, aber inhaltlich gibt es dann doch ein oder zwei Probleme.

An Mitch Gerads Zeichnungen gibt es hingegen absolut gar nichts zu meckern. Sie sind einfach großartig und er gehört zu den herausstechenden Comiczeichnern im Superheldenbereich. Seine Bilder sind ausdrucksstark, atmosphärisch und mit vielen Details. Sein Stil würde wohl jeden Comic veredeln. Batman taucht bei ihm aus den Schatten auf und der Riddler bekommt eine wahrhaft bösartige Aura.


Fazit

One Bad Day: Riddler hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits schreibt Tom King sehr gut und gibt dem Riddler eine Bösartigkeit, die ihm zuvor etwas gefehlt hat, andererseits gibt es eben auch inhaltliche Schwächen, wie die einfache Erklärung für seine Persönlichkeit. Mitch Gerads hingegen liefert hingegen Zeichnungen ab, die weit über den Standard bei Superhelden hinausgehen.


Pro & Contra

+ Riddler so fies wie kaum zuvor
+ Mitch Gerads´ Zeichnungen

- Küchenpsychologie
- verändert den Riddler gegen Ende zu sehr

Bewertung: sterne3.5

Handlung: 3,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


Literatopia-Links zu weiteren Titeln aus der Reihe Batman: One Bad Day:

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