Alice in Borderland (Haro Aso)

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Hayabusa (Februar 2023)
ca. 340 Seiten, 10,00 EUR
(Einführungspreis bis 30.06.2023 – ab 01.07.2023 14,00 EUR)
ISBN: 978-3-551-62383-6

Genre: Adventure, Drama, Mystery


Klappentext

Ryohei hat sein Leben satt. Die Schule nervt, sein Liebesleben ist ein Witz und seine Zukunft fühlt sich an wie der drohende Untergang. Woanders wäre sicher alles besser. Als jedoch ein seltsames Feuerwerk ihn und seine Freunde in eine Parallelwelt transportiert, glaubt Ryohei, dass nun all seine Wünsche in Erfüllung gehen. Aber diese neue Welt ist kein Paradies, sondern ein grausames Spiel auf Leben und Tod – und die einzige Möglichkeit zu überleben, ist, daran teilzunehmen.

Der actiongeladene Original-Manga zur Erfolgsserie auf Netflix!


Rezension

Ryohei Arisu ist nicht gerade erfolgreich im Leben. In der Schule zeigt er keine besonderen Leistungen und insgesamt hat er nichts vorzuweisen, das besonders gut bei ihm läuft. Seinen beiden Freunden, Chota Segawa und Daikichi Karube, geht es da nicht besser. Doch die drei haben kein Interesse besonders viel daran zu ändern. Lernen macht einfach keinen Spaß und überhaupt fühlt sich die ganze Welt doch sowieso wie ein drohender Untergang an. Sie befinden sich bereits in der Hölle, also was soll schon passieren? Alles andere kann doch nur besser sein – so denken sie. Ryohei scherzt herum, dass er sich wünscht, es würde eine Zombieapokalypse oder ein schweres Erdbeben ausbrechen, denn das Leben danach könnte er sicher besser meistern, als das jetzige.

Als die drei zusammen unterwegs sind, entdecken sie plötzlich ein Feuerwerk am Himmel. Doch noch bevor sie wirklich darüber nachdenken können, woher es kommt, wachen sie plötzlich in einer Parallelwelt auf. Es scheint ihre Heimat zu sein, doch alles ist verrottet oder von Pflanzen überwuchert. Und die anderen Menschen sind nicht da … Ryohei ist sich sicher, sein Wunsch ging in Erfüllung – hier können sie neu anfangen! Chota ist überzeugt, dass es sowieso nur ein Traum ist. Nur Daikichi bleibt skeptisch.

Plötzlich entdecken sie einen Schrein, bei dem ein Fest ausgerichtet zu sein scheint. Dies hat offenbar nicht nur sie angelockt, denn sie treffen auf Saori Shibuki, die das ganze gar nicht interessant oder witzig zu finden scheint. Im Gegenteil, sie spricht davon, dass nun ein Spiel startet, in dem es um Leben und Tod geht. Wirklich ernst nehmen die drei ihr das nicht, bis es beginnt … Ohne zu wissen, wieso oder wer das alles veranstaltet, müssen Sie Fragen beantworten und werden bei falschen Antworten mit echten Feuerpfeilen beschossen! Sollten sie hier etwa wirklich sterben? Ist diese neue Welt keine Erlösung, sondern nur genauso eine Hölle wie die vorherige? Was soll das alles? Und wieso sind sie hier? So viele Fragen, aber werden sie darauf Antworten finden?

„Alice in Borderland“ gibt dem Leser nur die Informationen, die auch die Protagonisten besitzen. So wird man mit ihnen gemeinsam Stück für Stück in die Geschichte eingeführt. Man erlebt die Protagonisten, wie sie nicht wirklich in die Gesellschaft passen und gefährliche Wünsche äußern. Auch erfährt der Leser, genauso wie die Protagonisten, erst mal nur über andere Betroffene, wo sie sind und wie die Regeln sind. Keiner weiß wirklich sicher, was passiert.

Wer die Netflix-Serie gesehen hat, wird schnell merken, dass Netflix einige Änderungen vorgenommen hat. So waren die Protagonisten dort bereits berufstätig, während sie im Manga Schüler sind. Und auch das erste Spiel, an dem sie teilnehmen, ist ein anderes mit anderen Lösungen. Es ist sehr gut umgesetzt, wie die anfängliche Freude über diese neue Welt dem Entsetzen darüber weicht, was in dieser neuen Welt passiert. Wie die Angst vor dem Tod und der Wille zu Überleben in einem kämpft. Wie die verschiedensten Charaktere auf eine solche Welt reagieren. Die Charaktere haben dabei ihre ganz eigenen Herangehensweisen an die Situation und ergänzen sich damit sehr gut. Keiner von ihnen würde es wirklich alleine schaffen, doch sie werfen sich ihre Schwächen nicht gegenseitig vor, sondern unterstützen die Stärken.

Zeichnerisch ist der Manga kein Meisterwerk. Die Charaktere wirken sehr schräg und werden teilweise sehr extrem dargestellt. Doch trotzdem sind sie gut auseinander zu halten. Auch Nebencharaktere haben ihr eigenes Design erhalten. Doch insgesamt ist alles zu einfach oder übertrieben dargestellt, wie auch Emotionen. Dafür wurden aber Hintergründe detailliert ausgearbeitet, wodurch die Settings der Spiele hervorgehoben werden.

In Deutschland wurden jeweils zwei Bände der Serie zu einem Band zusammengefasst. Egal ob man Fan der Netflix-Serie ist oder nicht, es lohnt sich, in diesen Manga reinzulesen und ihm trotz dem Zeichenstil eine Chance zu geben, alleine wegen der Serie. Wenn man die Netflix Serie kennt, ist es interessant die Unterschiede zu finden, was für die Serie alles abgeändert wurde und somit bleibt die Spannung erhalten, da man zwar das Ende der Serie kennt, aber nicht weiß, was davon auch im Manga so passieren wird …


Fazit

„Alice in Borderland“ wirft viele Fragen auf und schockiert relativ schnell mit der Brutalität der Parallelwelt, zieht den Leser aber auch direkt in seinen Bann und verspricht große Spannung und viele interessante Antworten.


Pro & Contra

+ sehr spannende Story
+ gelungene  Storyeinführung
+ überzeugende Charaktere

- ausbaufähige Zeichnungen

Bewertungsterne4.5

Handlung: 5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 3/5
Lesespaß: 4,5/5
Preis/Leistung: 3/5