Usagi Yojimbo Bd.21 – Die Mutter des Gebirges (Stan Sakai)

usagi21

Verlag: Dantes; (August 2022)
Softcover: 184 Seiten; 20 €
ISBN-13: 978-3-946952-86-2

Genre: Samurai/ Abenteuer/ Eastern


Klappentext

In diesem Band werden Miyamoto Usagi und Tomoe Ame in eine Auseinandersetzung hineingezogen, die nicht nur beider Leben bedroht, sondern auch die Existenz eines ganzen Landstrichs sowie den Shogunatsfrieden.

Nachdem Nachrichten vom Ausbruch einer Seuche in einem Grenzort der Geishu-Provinz die Runde machen, schickt Fürst Noriyuki seine Leibwächterin Tomoe los, um Erkundigungen einzuholen. Bald entdeckt sie die schreckliche Wahrheit hinter der scheinbaren Pockenepidemie. Als Usagi seine Freundin vor der Gefahr bewahren will, in die sie ihre Ermittlung gebracht hat, geht er selbst in die Falle. Die Katzenkriegerin und der Rammler-Ronin müssen all ihre Fähigkeiten mobilisieren, um das Abenteuer um die Mutter des Gebirges zu überleben … das epische Sittengemälde um Gier, Eifersucht und Verrat, das Meistererzähler Stan Sakai in diesem Band vorlegt.

„Die Mutter des Gebirges“ ist außerdem eine augenzwinkernde Hommage an den Spaghettiwestern, dessen Drehbuchschreiber bekanntermaßen gern die Samuraifilme Akira Kurosawas adaptierten. Ein Punkt, den Hollywood-Regisseur John Landis (Kentucky Fried Movie, Blues Brothers, American Werewolf) in seinem Vorwort unterstreicht …


Rezension

In einem Grenzort der Geishu-Provinz brechen scheinbar die Pocken aus. Fürst Noriyuki schickt Tomoe aus, um Informationen aus der betroffenen Region zu beschaffen. Aber statt der Pocken erwartet Tomoe dort etwas ganz anderes. Fürst Sanada, dessen Herrschaftsgebiet an das des Geishu-Clans grenzt, hat in der Region etwas gefunden, wofür sich das Morden lohnt und ebenso ein möglicher Krieg mit den Geishu. Durch Zufall gerät Usagi in all das hinein und gemeinsam mit Tomoe muss er diese verzwickte Situation bewältigen. Schwierig wird dies vor allem deswegen, da jemand aus Tomoes Vergangenheit seine Finger im Spiel hat.
Am Hof des Fürsten Noriyuki intrigiert derweil Fürst Horikawa gegen Tomoe.

Stan Sakai ist ein meisterhafter Erzähler, wie er es immer wieder unter Beweis stellt. Egal ob er große oder kleine Geschichten erzählt, seine Comics haben etwas besonderes und sind sehr abwechslungsreich. Mit Die Mutter des Gebirges hat er eine wahrhaft epische Geschichte geschaffen, deren Handlung komplex und spannend ist und gleichzeitig neue Charaktere einführt und alten neue Facetten hinzufügt.
Zentrum der Handlung ist Tomoe. Jene Beraterin des Fürsten Noriyuki zu der Miyamoto Usagi eine ganz besondere Beziehung besitzt. Über sie erfährt der Leser so einiges. Stan Sakai wäre nicht Stan Sakai, wenn er dies nicht in eine packende Handlung einbinden würde und deswegen gibt er ihr eine Gegenspielerin, die am Besten als ihre Version von Usagis Feind Jei zu beschreiben ist. Dennoch ist Noriko nicht einfach eine Kopie Jeis, sondern besitzt eigene Eigenschaften und einen interessanten Hintergrund. Und um all dies zu erreichen braucht Stan Sakai nicht viele, lange Dialoge, wie es sonst allzu häufig passiert, sondern Norikos Handlungen definieren ihren Charakter. Aus dem Zusammenspiel der beiden Frauen lernt der Leser viel über die beiden Figuren.
Motokazu, Page Noriyukis, und Usagi sind beide zusätzlich dazu da, um Tomoe weiter zu charakterisieren, indem gezeigt wird, wieviel sie ihnen bedeutet und im Falle Motokazus, sie ihm beigebracht hat.
Und dann ist da auch noch Fürst Horikawa, dessen Handlungen in diesem Band zukünftig direkte Auswirkungen auf Usagi und Tomoe haben werden und durch diese sich bereits weitere spannende Ereignisse ankündigen.
Aber es geht nicht nur um Charakterentwicklung in Die Mutter des Gebirges. Stan Sakai vergisst nicht eine spannende Handlung zu erzählen, die in ihrer Art an einen Western, speziell einen Italowestern erinnert, den er vor seinem japanischen Hintergrund perfekt ausführt. Die Geschichte ist etwas rauher und auch härter als andere aus der Welt Usagi Yojimbos und mit dem Ende gibt es auch noch eine kleine Hommage an den ersten Rambo.

Wie gewohnt ist ein Vorwort enthalten, das aus der Feder John Landis` stammt, Regisseur von unter anderem Blues Brothers und American Werewolf. Allein dies zeigt, welchen Stellenwert Stan Sakai als Comiczeichner und Erzähler besitzt.


Fazit

Die Mutter des Gebirges ist eine epische Erzählung, die neue Erzählfäden anlegt, Charaktere vertieft und von der ersten bis zur letzten Seite spannend ist. Stan Sakai kann immer wieder neu überraschen und wird besser und besser.


Pro & Contra

+ Tomoes Entwicklung
+ spannende, epische Handlung
+ interessante Gegner

Bewertung: sterne5

Handlung: 5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5


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Tags: Samuraigeschichten