Verlag: Panini; (März 2023)
Softcover: 188 Seiten; 24 €
ISBN-13: 9783741631689
Genre: Superhelden
Klappentext
Schild der Macht
Bei einem Angriff auf New York findet Alt-Nazi Arnim Zola seinen Meister in zwei Captain Americas. Aber etwas liegt im Argen. Eigentlich sucht Steve Rogers gerade Ruhe und Normalität im Leben. Doch ein Anschlag am 4. Juli durchkreuzt seine Pläne. Wie sich herausstellt, stehen die Auftraggeber des Attentäters nicht nur mit seinem Schild, sondern auch mit Gefährte Bucky Barnes in Verbindung. Wird ihn eine Spur in Deutschland dazu bringen, Vergangenheit und Zukunft neu zu bewerten? Eine neue Ära beginnt. Die Autoren Jackson Lanzing und Collin Kelly führen das Symbol der Wahrheit zurück zu den Wurzeln und weit darüber hinaus.
Rezension
Ein Anschlag am 4. Juli lässt Steve Rogers Nachforschungen zu seinem Schild anstellen und damit sticht er in ein Wespennest. Gemeinsam mit Bucky kommt er einer Verschwörung auf die Spur, die nicht größer sein könnte.
Verschwörungstheorien sind in und gerade Marvel spielt sehr gerne mit ihnen. Collin Kelly und Jackson Lanzing führen dies im ersten Band von Captain America fort. Bevor sie das tun, gibt es eine im Grunde alberne, aber großen Spaß machende Geschichte mit Captain Americas althergebrachten Gegner Arnim Zola. Damit setzen sie auch zugleich einen Gegenpunkt zu dem recht düsteren und schweren Rest, der dann kommt.
Denn Captain America ist hier kein strahlender Held, sondern im Grunde seines Herzens ein müder und alter Mann, der eigentlich gerade seine Ruhe haben will. Dass Steve Rogers dann doch wieder aufsteht und zu einem Abenteuer aufbricht, charakterisiert sehr effektiv und zeigt den Helden in ihm. Denn er tut, was getan werden muss. Verknüpft mit dem persönlichen Interesse darüber, woher sein Schild stammt, entsteht so eine glaubwürdige Motivation für ihn. Bucky an seiner Seite zu sehen, ist toll und er ist nicht nur Beiwerk, sondern gerade am Ende gibt es im Bezug auf ihn eine tragische Note.
Auch erzähltechnisch ist das hier ganz gut gelungen, es kommt keine Langeweile auf und der Geschichte ist leicht zu folgen.
Aber dann kommen die Abers. An einigen Stellen ist Wächter der Freiheit etwas zu sprunghaft. Die Schauplätze wechseln schnell und an ein, zwei Stellen, kann man noch nicht unbedingt absehen, worauf es hinauslaufen soll. Auch die Kämpfe ziehen sich etwas zu lang hin, gerade am Ende hat man den Eindruck, es müssten Seiten gefüllt werden.
Das größte Problem ist jedoch die zugrundeliegende Idee. Die beiden Autoren zaubern plötzlich Probleme und Bedeutungen für Dinge aus dem Hut, bei denen sich der Leser unweigerlich Fragen muss, warum sie in all der Zeit, in der Captain America unterwegs ist, noch nie irgendwie auf den Tisch kamen. Das wirkt etwas zu gewollt. Alte Feinde können gerne auftauchen, auch Dinge aus der Vergangenheit, aber bei so etwas essentiellen wie Captain Americas Schild wirkt es wenig glaubwürdig, dass niemand weiß, woher er stammt.
Auch hinterlässt die eingeführte Verschwörung einen bitteren Nachgeschmack, denn die hat nichts anderes als die Welt in der Hand. Ob dies in einer Zeit, in der zuviele an Verschwörungsmythen glauben, wirklich notwendig ist, diese in dieser Form und unreflektiert aufzugreifen, darf schon hinterfragt werden.
Die Zeichnungen von Mattia De Iulis sind beim Auftakt des Bandes geradezu atemberaubend. Carmen Carnero kann da im Rest des Bandes nicht mithalten, liefert aber auch sehr gute Arbeit für den Superheldenbereich ab.
Fazit
Charaktere und ihre Entwicklung überzeugen, ebenso der Verlauf der Geschichte, nur die Handlung an sich hätte noch einmal überdacht werden soll, denn sie hat einen bitteren Beigeschmack.
Pro & Contra
+ Charaktere überzeugen
+ zu Beginn sehr gute Zeichnungen
- etwas zu unreflektiert
Bewertung: 
Handlung: 2,5/5
Charaktere: 3,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5
Literatopia-Links zu weiteren Titeln mit Captain America: