Stranger Things Bd.6 – Kamchatka (Michael Moreci, Todor Hristov)

Stranger Things 6 kamchatka

Verlag: Panini; (Januar 2023)
Softcover: 100 Seiten; 13 €
ISBN-13: 9783741630705

Genre: Mystery/ Horror/ Thriller


Klappentext

Als ein führender Sowjetwissenschaftler entführt wird, um an einem Geheimprojekt zu arbeiten, muss er erkennen, dass der Kreml eine neue Superwaffe hat – einen Demogorgon!

Aber die Gefängniswärter des Doktors haben nicht mit dem mutigen Einfallsreichtum seiner Kinder gerechnet. Während er das Leben des Monsters retten soll, begeben sie sich auf eine gefährliche Suche nach ihrem Vater und finden dabei einen unerwarteten Verbündeten – einen alten, aber extrem tödlichen KGB-Agenten!

Diese fesselnde Geschichte, geschrieben von Hit-Autor Michael Moreci und illustriert von Star-Zeichner Todor Hristov, verbindet die fantastischen Monster der Schattenwelt mit den Intrigen des Kalten Kriegs und webt einen neuen Spionagefaden in den Bildteppich von Stranger Things.


Rezension

Dr Orlov hat einen ganz speziellen Apparat entwickelt, der dazu geeignet ist, sogar einen Demogorgon zu kontrollieren. Um zu verhindern, dass die Sowjetunion dadurch einen riesengroßen Vorteil im Kalten Krieg erringt, beschließt er seine Erfindung zu verstecken. Gerade noch rechtzeitig bevor Agenten ihn festnehmen, kann er sie seinen beiden Kindern anvertrauen und diese wegschicken. Dr. Orlov wird nach Kamchatka gebracht, um dort seine Erfindung neu zu schaffen und damit den Russen die Möglichkeit zu geben, erneut das Tor zum Downunder zu öffnen.
Anna und Leonid, die Kinder Orlovs erhalten aber von unerwarteter Seite Hilfe. Hinter dem unscheinbaren Herrn Frost aus der Nachbarschaft, steckt nämlich mehr, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Die Comics zu Stranger Things haben sich bisher hauptsächlich auf die etablierten Figuren verlassen. Mit Michael Morecis und Todor Hristovs Kamchatka wird das Comicuniversum nun beträchtlich erweitert und es werden neue Figuren eingeführt. Dabei geht es weit von Hawkins entfernt in die Sowjetunion und es werden die Ereignisse beleuchtet, die bisher nur zu erahnen waren. Unter anderem in der vierten Staffel der Erfolgsserie, die zu einem großen Teil auch in der Sowjetunion spielt.
Das tut Stranger Things richtig gut. Sicher gibt es auch mit den etablierten Figuren nach wie vor gute Geschichten zu erzählen, gerade solche Comics wie Das Grabmal von Ybwen beweisen dies, aber dennoch wurde bisher nur eine Seite gezeigt und ein Ort. Das ausgerechnet Hawkins immer der Ort des Geschehens sein musste, limitierte die Comics etwas, da die Fans erwarteten die bekannten Charaktere bei neuen Abenteuern zu begleiten, was in der Regel auch der Fall war. Und da schon in der TV-Serie die Sowjetunion ins Spiel kam und deren Zugang und deren Experimente zum Downunder ein Thema war, wird es Zeit, dass dies auch in den Comics geschieht.
Michael Moreci macht nun diesen Schritt und er bleuchtet die Ereignisse bevor Hopper als Gefangener in der Sowjetunion und damit im Gefangenlager/ einer Forschungseinrichtung zum Downunder landet. Die Handlung an sich ist nicht die innovativste, da es hier strenggenommen um einen Gefängnisausbruch handelt, aber er erzählt diese Geschichte spannend und mit ein paar tollen Einfällen, die das Stranger Things-Universum bereichern. Unter anderem ein Gerät, dass die Demogorgons vielleicht kontrollieren kann.
Auch die Charaktere, die er hierfür extra erschafft, sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern haben Ecken und Kanten und er gibt den wichtigen einen eigenen Hintergrund, der tatsächlich Auswirkungen auf ihre Handlungen hat. Damit geht es auch nicht nur um den Demogorgon, sondern auch um die Entwicklung der Charaktere. Einziger Schwachpunkt hierbei sind die Kinder Dr. Orlovs. Es ist klar zu sehen, dass sie nur hineingeschrieben wurden, damit man der Tradition von Stranger Things treu bleibt, dass Kinder immer eine wichtige Rolle spielen müssen. Dabei ist ihr Alter für die Handlung nicht wirklich notwendig. Die Geschichte hätte genauso gut mit Erwachsenen erzählt werden können. Und auch, dass sie arg schnell von Herrn Frost lernen, ist ein kleiner Schwachpunkt. Ansonsten ist Kamchatka aber eine Bereicherung für Stranger Things.

Bei den Zeichnungen hatte Todor Hristov einen entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Comiczeichnern, deren Arbeit auf eine TV-Serie basiert. Er muss keine der bekannten Charaktere zeichnen, was meistens ein Schwachpunkt ist. Einzig der Demogorgon ist in seinem Aussehen bereis festgelegt und diesen zeichnet Todor Hristov hervorragend und gestaltet ihn äußerst bedrohlich. Ansonsten hat er ein gutes Gespür für Inszenierung und Atmosphäre.


Fazit

Kamchatka ist eine gute Ergänzung zur TV-Serie Stranger Things, die den Blick auf die sowjetische Seite erweitert. Michael Moreci erzählt spannend und Todor Hristov setzt dies mit seiner graphischen Gestaltung und einer düsteren Atmosphäre entsprechend um.


Pro & Contra

+ neuer Schauplatz und Charaktere
+ neue Informationen zu den Demogorgons
+ interessante Einfälle

Bewertung: sterne4

Charaktere: 4/5
Handlung: 4/5
Zeichnungen: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5


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Rezension zu Stranger Things und Dungeons & Dragons
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