Hulk: Monsterwahnsinn (Jim Rugg)

hulk monsterwahnsinn

Verlag: Panini; (Juni 2023)
Gebundene Ausgabe: 132 Seiten; 22 €
ISBN-13: 9783741631351

Genre: Superhelden


Klappentext

Der mit dem Eisner Award ausgezeichnete Cartoonist und Grafiker Jim Rugg (Street Angel, THE PLAIN Janes, Cartoonist Kayfabe) erzählt und illustriert in diesem Band die ultimative Hulk-Biografie. Diese Graphic Novel, die gleichzeitig auch das sechzigjährige Jubiläum von Marvels beliebtestem Monster in der Pop-Kultur feiert, ist die perfekte Lektüre für neue Comic-Leser, aber auch für langbewährte Hulk-Fans.

Mit viel Bonusmaterial und Artwork von Jack Kirby, Todd McFarlane, Frank Miller, Neal Adams Art Adams, Jim Steranko, Richard Corben, Erik Larsen und vielen mehr …


Rezension

Bruce Banner wird bei einem Bombentest Gammastrahlung ausgesetzt und dies hat fatale Folgen für ihn. Fortan ringt er mit dem Hulk um die Vorherrschaft in seinem Körper und muss nebenbei immer wieder die Welt retten oder gegen Schurken und Helden kämpfen.

Jim Rugg macht es einem nicht einfach mit seinem Hulk: Monster-Wahnsinn. Denn wie der Gamma-Gigant und Bruce Banner besitzt auch Jim Ruggs Comicbiographie des Hulk zwei Gesichter. Ein inhaltliche und eine graphische Seite. Während die graphische Seite vollkommen überzeugen kann, schwächelt die inhaltliche dann doch erheblich.
Jim Rugg hat sich hier vorgenommen, die ultimative Reise duch die Geschichte des Hulk zu gestalten. Für 60 Jahre Geschichten eine recht sportliche Aufgabe, noch dazu wenn nur unter hundert Seiten zur Verfügung stehen. Da muss ausgewählt und verkürzt werden und zwangsläufig so manches auf der Strecke bleiben. Und das ist dann auch nicht unbedingt das Problem. Wen interessiert schließlich jeder Schurke aus der letzten Reihe, aber es sollte dennoch auch für Neuleser verständlich bleiben. Und genau hier hakt es dann. Jim Rugg stellt die Charaktere kaum vor, wenn überhaupt, und so sitzt man als Nichtkenner da und kratzt sich verwundert am Kopf, wer das nun wieder ist. Auch springt er in der Handlung auf eine Art und Weise umher, dass man recht schnell den Überblick verliert und kaum noch weiß, ob Hulk und Bruce Banner nun getrennt, oder doch in einem Körper sind, oder einer tot und der andere am Leben ist und so weiter und so fort. Das kann Jim Rugg nicht wirklich zum Vorwurf gemacht werden, schließlich ist der Zeitraum, den er versucht abzudecken extrem groß, aber mit mehr Seiten und etwas mehr Sorgfalt, hätte es verständlicher werden können. So ist Hulk: Monsterwahnsinn hauptsächlich etwas für Fans des Gamma-Giganten und kaum für Neueinsteiger. Da haben Anthologien anderer Superhelden bessere Überblicke geboten und dies wäre für den Hulk vermutlich auch besser, anbetracht seiner Geschichte. Zudem fällt auf, wie stark sich die Themen und Geschichten beim Hulk wiederholen. Im Prinzip ging es in den Jahren dauernd um das Thema, ob Hulk und Bruce Banner gerade getrennt sind oder nicht. Das ermüdet recht schnell, dabei böte Hulk so viele Möglichkeiten Geschichten zu erzählen, als nur immer wieder auf diesen Konflikt zurückkommen zu müssen. Aber auch dies ist Jim Rugg nicht vorzuwerfen, er fasst nur zusammen. Wobei vielleicht eine andere Auswahl der Ereignisse einen etwas besseren Eindruck hinterlassen hätte?
So bleibt ein Überblick für Fans.

Nun kommt aber eben auch der graphische Teil ins Spiel und damit die Zeichnungen und die graphische Gestaltung des Bandes. Und da kann Monsterwahnsinn punkten. Jim Rugg fährt alle gestalterischen Möglichkeiten auf, sei es Collagen, Splashpages oder eine ungewöhnliche oder freie Anordnung der Panels. Er setzt sich hier keine Grenzen und unterbricht so auch mal sinnvoll den Lesefluss, um die Aufmerksamkeit des Lesers gezielt zu lenken. Seine Zeichnungen passt er unmerklich immer wieder der Zeit an, in der er sich in der Geschichte des Hulks befindet und ganz im Allgemeinen versprüht Monsterwahnsinn einen unvergleichlichen Charme. Wäre doch nur auch die erzählerische Seite so gut durchdacht, die eben immer wieder mal etwas inkosistent ist, dann wäre Hulk: Monsterwahnsinn großartig.

Dazu gibt es Unmengen von Bonusmaterial. Cover von anderen Zeichnern und Anmerkungen zu den einzelnen Comicseiten und aus welchen Heften die erzählten Ereignisse stammen sind ebenso enthalten, wie ein humorvoller Bonuscomic und diverse andere Dinge.


Fazit

Inhaltlich eher etwas für Hulkfans, ist Monsterwahnsinn graphisch und gestalterisch auf der Siegerstraße. Dafür lohnt sich der Comic von Jim Rugg. Wäre da eben nur nicht die eher schwache Erzählung der Geschichte des Hulks. Insgesamt ist Monsterwahnsinn jedoch eine liebevolle Ehrung der Figur und damit genau das, was Jim Rugg im Sinn hatte.


Pro & Contra

+ graphisch und gestalterisch eine Wucht

- manchmal verwirrend und nicht zusammenhängend wirkend
- die Charaktere lernt man nicht kennen

Bewertung: sterne4

Handlung: 3/5
Charaktere: 3/5
Zeichnungen: 4,5/5
Gestaltung: 4/5
Lesespaß: 4/5
Preis/Leistung: 4/5