Verlag: Splitter; (März 2023)
Gebundene Ausgabe: 72 Seiten; 17 €
ISBN-13: 978-3-96219-392-8
Genre: Fantasy
Klappentext
1909...
Von Marseille
bis Manosque
ist der Hof des verbannten Königs
im Begriff,
den geheimen Krieg
gegen Azur
zu gewinnen.
Der einzige Schutz: Aristophania Bolt.
Die einzige Hoffnung: Drei Geschwister aus den Pariser Armenvierteln.
Rezension
Basile hat die Seiten gewechselt und Aristophania und der Hof von Azur mussten eine schwere Niederlage einstecken. Auch die Morgenrot-Quelle konnte bisher nicht gefunden werden. Die Hoffnungen von Aristophania liegen nun auf Victor und Calixte. Und tatsächlich scheint Calixte endlich einen Weg zur Quelle zu finden. Währenddessen spitzen sich die Ereignisse immer weiter zu und es könnte zur Katastrophe kommen. Aristophania muss schließlich alles auf eine Karte setzen und sich ihrer Vergangenheit stellen, um den verbannten König zu besiegen.
Das Cover deutet es bereits an. Der Kreis schließt sich mit dem vierten Band von Aristophania. Während der erste Band noch ein geheimnis-/ hoffnungsvolles Titelbild hatte, so steht Aristophania nun in der gleichen Pose symbolisch in Flammen. Und das Versprechen des Covers löst dieser Abschlussband der Fantasyreihe, die anfangs des 20. Jahrhunderts spielt, voll und ganz ein. Xavier Dorison führt die Reihe über Aristophania und ihre drei Schützlinge zu einem fulminaten Ende, dass fast antklimatisch wirkt, aber gerade deswegen so passend ist. Alle offenen Fragen werden von ihm beantwortet, insbesondere die, was zwischen Aristophania und dem verbannten König einst vorgefallen ist. Diese gibt er sogar auf den ersten Seiten, denn diese Vorfälle sind im Prinzip die Triebfeder für alle Geschehnisse.
Bis das Ende aber erreicht ist, gibt es für die Charaktere noch so einiges zu erleiden und zu bestehen. Und das gilt für fast alle bisher aufgetauchten Figuren. Basile muss erst noch weiter hinabsteigen und sich immer mehr auf die Sache des verbannten Königs einlassen, bevor er seinen Weg zu seiner Familie zurückfindet. Victor ist hierbei seine Rettungsleine. Calixte hingegen sucht die Morgenrot-Quelle und findet sie tatsächlich an einem Ort, mit dem niemand rechnete. Sie spielt in diesem Abschlussband, wie bereits im Vorgänger angedeutet, eine deutliche größere und wichtigere Rolle als bisher. Sie ist einer der entscheidenden Gründe, warum am Ende alles gut ausgehen kann.
Und dann gibt es ja noch Aristophania und den verbannten König selbst, dessen letztendliches Zusammentreffen unerwartet emotional und teils überraschend verläuft. Xavier Dorison bedient sich hier zwar etwas altbekannter Erzählweisen, diese passen jedoch auch unglaublich gut zum bisherigen Verlauf der Geschichte. Die Charaktere verhalten sich in ihrem Rahmen glaubwürdig. Ihre Taten werden durch die Umstände oder ihre Vergangenheit bestimmt und tatsächlich hat am Ende jeder eine Art von Entwicklung durchgemacht, die auch weiterhin sein Handeln beeinflussen wird.
Dazu zieht Xavier Dorison das Ende nicht unnötig in die Länge, sondern er konzentriert sich darauf seine Geschichte rund und effektiv zu erzählen, ohne sich in Nebenschauplätzen zu verlieren. Die Spannung hält er in Der rote Berg hoch und die Balance zwischen Action, phantastischen Geschehnissen und emotionalen Momenten und Dialogen tariert er bestens aus. Auf diese Weise kann jede Szene sich entfalten, womit das Ende von Aristophania nur umso größeren Eindruck macht.
Joel Parnottes Zeichnungen waren bis hierhin schon gut, in diesem letzten Band der Reihe steigert er sich jedoch noch einmal. Die Atmosphäre, die er erschafft, ist intensiver und das Mienenspiel der Charaktere bringt ihre Emotionen noch besser zur Geltung. Dazu übertrifft er sich im Bezug auf die Inszenierung des Finales selbst. Die letzten Seiten sind für die Art der Geschehnisse einfach optimal umgesetzt.
Fazit
Ein letztes Mal treten Basile, Victor und Calixte mit Aristophania an ihrer Seite gegen den verbannten König an und dieses Ende ist spannend und emotional ausgefallen. Xavier Dorison bringt seine Fantasyreihe zu einem guten und gelungenen Ende. Joel Parnottes Bilder werden bis zum Ende noch einmal besser und besser.
Pro & Contra
+ absolut rundes Ende, ohne Fragen offen zu lassen
+ Charaktere bleiben sich treu und entwickeln sich
+ Joel Parnotte hat sich noch gesteigert
Bewertung:
Handlung: 4,5/5
Charaktere: 4,5/5
Zeichnungen: 4,5/5
Lesespaß: 5/5
Preis/Leistung: 5/5
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