Batman – Die Festung (Gary Whitta, Darick Robertson)

Batman die festung

Verlag: Panini; (Juni 2023)
Softcover: 212 Seiten; 25 €
ISBN-13: 9783741633041

Genre: Superhelden/ Heistthriller


Klappentext

Batman muss in Supermans Festung einbrechen!

Ein globaler Stromausfall lässt die Erde in Finsternis versinken. Batman muss nicht nur sein Zuhause, Wayne Manor, gegen Einbrecher verteidigen und in seiner Heimatstadt Gotham City den Joker im Zaum halten. Zusätzlich übernimmt Bruce die Führung der Superhelden im Kampf gegen jenen außerirdischen Feind, der für den Blackout verantwortlich ist. Am Ende bleibt nur eine Chance: Der Dunkle Ritter, Lex Luthor und weitere ungewöhnliche Verbündete müssen während Supermans mysteriöser Abwesenheit in dessen Festung der Einsamkeit einbrechen …

Eine abgeschlossene Geschiche von Hollywood-Autor Gary Whitta (Rogue One: A Star Wars Story, The Book of Eli) und Comic-Legende Darick Robertson (THE BOYS, TRANSMETROPOLITAN) komplett in einem Band.


Rezension

Aliens kommen auf die Erde und sind auf der Suche nach Superman. Dabei gehen sie rücksichtslos vor. Ein erster Angriff der Helden der Erde unter der Führung von Batman geht schief und Kal-El ist nirgends zu finden. Es scheint für die Erde nur noch eine Chance zu geben. Batman muss in Supermans Festung der Einsamkeit eindringen und hoffen, dort fortschrittliche Technologie zu finden, die er im Kampf gegen die Eindringlinge einsetzen kann. Aber das ist gar nicht so einfach und Batman muss sich mit Lex Luthor verbünden und weitere unerwartete Teammitglieder rekrutieren, denn die Justice League ist außer Gefecht gesetzt.

Wenn die Autoren sich innerhalb der Kontiuität des DC-Universums bewegen, schleppen die Charaktere immer eine Menge Gepäck mit und können kaum noch ausbrechen. Anders sieht es bei Geschichten außerhalb der Kontinuität aus. Hier können Autoren und Zeichner vollkommen losgelöst kreativ werden und müssen sich nur an minimale Vorgaben halten, die zur Geschichte der Charaktere unbedingt dazugehören. Wobei das auch nicht immer der Fall sein muss, wie bei Joker/ Harley – Psychogramm des Grauens zu sehen war. Auf jeden Fall gab es gerade in den letzten Jahren ein paar richtig starke Beiträge zu Batman und anderen Helden in den sogenannten Elseworldgeschichten.
Mit Die Festung liegt eine weitere vor, die von Gary Whitta geschrieben und Darick Robertson gezeichnet wurde. Und gleich zu Beginn befreien sie sich von sämtlichen Ballast, der durch die Anwesenheit anderer großer Helden als Batman entstehen könnte. Keiner der ganz großen Helden steht Batman zur Verfügung und so muss Batman auf die „zweite“ Reihe zurückgreifen und auf einen ungewöhnlichen Verbündeten – Lex Luthor. An sich klingt dies schon mal interessant und der ganze Comic ist recht unterhaltsam und flott geschrieben. Die relativ unbekannten Charaktere an der Seite Batmans sind durchaus interessant, nur fangen Gary Whitta und Darick Robertson nicht so richtig etwa mit ihnen an, sie können ihnen kaum Profil verleihen. Innerhalb der Geschichte erfüllen sie ihre Aufgabe jedoch. Ebenso Lex Luthor, der an der Seite Batmans tatsächlich ganz gut passt.
Neben dem Licht gibt es jedoch einiges an Schatten. Den Anfang macht das Verschwinden Supermans und seine Logik dahinter, die man doch in Frage stellen kann. Und warum Batman erst nicht auf die Idee kommt, ihn dort zu suchen, wo er ist, erschließt sich auch nicht richtig. Und so zieht es sich etwas durch den ganzen Band. Manchmal ist etwas selbst innerhalb der Handlung nicht logisch, manchmal sind die Charaktere nicht sie selbst. Whitta und Robertson wollten einfach Spaß mit Batman und den anderen Charaktere haben, was sich auch in den vielen Anspielungen auf die Popkultur und den großartigen Dialogen zeigt, haben aber vergessen, darauf zu achten, dass die Charaktere sie selbst bleiben oder sie wirklich mit Leben zu füllen. Übrig bleibt damit ein sehr interessantes Ende, welches einen neuen Ansatzpunkt für spannende Batmangeschichten bietet und eine schnell erzählte, unterhaltsame Geschichte, aus der viel mehr hätte gemacht werden können

Darick Robertson zeichnet gut, aber nicht überragend. So gesehen passen die Zeichnungen zur Geschichte. Sie sind auf jeden Fall gute solide Superheldenkost.


Fazit

Hohes Tempo, viel Action, großartige Dialoge und ein überraschendes Ende. Batman – Die Festung bringt eigentlich alles mit, was man sich für einen Superheldencomic wünschen kann. Darüber hinaus bietet Die Festung interessante Ansatzpunkte für weitere Miniserien. Nur fehlt irgendetwas, dass den Band wirklich gut gemacht hätte. So ist er eine nette Erweiterung des Batmankosmos.


Pro & Contra

+ gute Dialoge
+ Helden aus der zweiten Reihe

0 nicht immer logisch
0 Ausgangspunkt ist etwas unglücklich

Bewertung: sterne3.5

Handlung: 3/5
Charaktere: 2,5/5
Zeichnungen: 3,5/5
Lesespaß: 3,5/5
Preis/Leistung: 3,5/5